Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.dem Tapis der Logen des neu-englischen Systems als eine dreisprossige abgebildet und ist die Leiter, auf welcher der nach Mesopotamien vor dem Grimme seines Bruders Esau geflüchtete Jakob im Traume die Engel Gottes aufund niedersteigen sah. Der unterste Theil der von Jakob gesehenen Leiter stand auf der Erde und deren Spitze reichte an den Himmel. Die hinaufsteigenden Engel gingen, um die göttlichen Befehle zu empfangen, und die herabsteigenden kamen hernieder, um jene Gebote zur Ausführung zu bringen. Zu dieser Zeit und an diesem Orte errichtete nach der Bibel der Allmächtige einen feierlichen Vertrag mit Jakob, dass, wenn er beharren würde in seinen Geboten und seine Befehle vollführen, er ihn nicht nur in seines Vaters Haus in Frieden und in Ueberfluss zurückbringen, sondern auch ein grosses und mächtiges Volk aus ihm entspringen lassen wolle. Also Jakob sollte das eigene Glück und Wohlergehen begründen durch die getreue Erfüllung der Gebote Gottes; Jakob und sein Volk sollten bei Gott sein, dann wollte Gott auch mit ihnen sein. Im gleichen Sinne lässt das maurerische Lehrlingsfragstück die Leiter auf der heiligen Bibel, auf dem Worte, auf der Offenbarung Gottes ruhen und verkündet damit dem Lehrlinge, dass er nur mit Hülfe der Bibel zum Himmel emporzusteigen vermöge, - dass den Weg zum himmlischen Vater nur dessen Eingeborner Sohn führen könne. Die maurerische Jakobsleiter zählt drei Sprossen, welche drei Sprossen die drei Haupttugenden des Menschen, den Glauben, die Hoffnung und die Liebe bezeichnen. Der neu aufgenommene Lehrling wagt diese Leiter zu ergreifen und zu ersteigen, indem er den ersten Glückswunsch seines maurerischen Lebens dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe darbringt, welche die Erde an den Himmel knüpfen. I. Oft schon hört' ich die Menschen fragen, was der Glaube sei und wo er beginne; durch die heutige Aufnahme zum Maurerlehrlinge ist diese Frage mir nunmehr klar gelöset. Als meine Hand auf der aufgeschlagenen Bibel ruhte und der Meister vom Stuhl mich fragte: "Glauben Sie, dass dem Tapis der Logen des neu-englischen Systems als eine dreisprossige abgebildet und ist die Leiter, auf welcher der nach Mesopotamien vor dem Grimme seines Bruders Esau geflüchtete Jakob im Traume die Engel Gottes aufund niedersteigen sah. Der unterste Theil der von Jakob gesehenen Leiter stand auf der Erde und deren Spitze reichte an den Himmel. Die hinaufsteigenden Engel gingen, um die göttlichen Befehle zu empfangen, und die herabsteigenden kamen hernieder, um jene Gebote zur Ausführung zu bringen. Zu dieser Zeit und an diesem Orte errichtete nach der Bibel der Allmächtige einen feierlichen Vertrag mit Jakob, dass, wenn er beharren würde in seinen Geboten und seine Befehle vollführen, er ihn nicht nur in seines Vaters Haus in Frieden und in Ueberfluss zurückbringen, sondern auch ein grosses und mächtiges Volk aus ihm entspringen lassen wolle. Also Jakob sollte das eigene Glück und Wohlergehen begründen durch die getreue Erfüllung der Gebote Gottes; Jakob und sein Volk sollten bei Gott sein, dann wollte Gott auch mit ihnen sein. Im gleichen Sinne lässt das maurerische Lehrlingsfragstück die Leiter auf der heiligen Bibel, auf dem Worte, auf der Offenbarung Gottes ruhen und verkündet damit dem Lehrlinge, dass er nur mit Hülfe der Bibel zum Himmel emporzusteigen vermöge, – dass den Weg zum himmlischen Vater nur dessen Eingeborner Sohn führen könne. Die maurerische Jakobsleiter zählt drei Sprossen, welche drei Sprossen die drei Haupttugenden des Menschen, den Glauben, die Hoffnung und die Liebe bezeichnen. Der neu aufgenommene Lehrling wagt diese Leiter zu ergreifen und zu ersteigen, indem er den ersten Glückswunsch seines maurerischen Lebens dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe darbringt, welche die Erde an den Himmel knüpfen. I. Oft schon hört’ ich die Menschen fragen, was der Glaube sei und wo er beginne; durch die heutige Aufnahme zum Maurerlehrlinge ist diese Frage mir nunmehr klar gelöset. Als meine Hand auf der aufgeschlagenen Bibel ruhte und der Meister vom Stuhl mich fragte: „Glauben Sie, dass <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0674" n="658"/> dem Tapis der Logen des neu-englischen Systems als eine dreisprossige abgebildet und ist die Leiter, auf welcher der nach Mesopotamien vor dem Grimme seines Bruders Esau geflüchtete Jakob im Traume die Engel Gottes aufund niedersteigen sah. Der unterste Theil der von Jakob gesehenen Leiter stand auf der Erde und deren Spitze reichte an den Himmel. Die hinaufsteigenden Engel gingen, um die göttlichen Befehle zu empfangen, und die herabsteigenden kamen hernieder, um jene Gebote zur Ausführung zu bringen. Zu dieser Zeit und an diesem Orte errichtete nach der Bibel der Allmächtige einen feierlichen Vertrag mit Jakob, dass, wenn er beharren würde in seinen Geboten und seine Befehle vollführen, er ihn nicht nur in seines Vaters Haus in Frieden und in Ueberfluss zurückbringen, sondern auch ein grosses und mächtiges Volk aus ihm entspringen lassen wolle. Also Jakob sollte das eigene Glück und Wohlergehen begründen durch die getreue Erfüllung der Gebote Gottes; Jakob und sein Volk sollten bei Gott sein, dann wollte Gott auch mit ihnen sein. Im gleichen Sinne lässt das maurerische Lehrlingsfragstück die Leiter auf der heiligen Bibel, auf dem Worte, auf der Offenbarung Gottes ruhen und verkündet damit dem Lehrlinge, dass er nur mit Hülfe der Bibel zum Himmel emporzusteigen vermöge, – dass den Weg zum himmlischen Vater nur dessen Eingeborner Sohn führen könne. Die maurerische Jakobsleiter zählt drei Sprossen, welche drei Sprossen die drei Haupttugenden des Menschen, den Glauben, die Hoffnung und die Liebe bezeichnen. Der neu aufgenommene Lehrling wagt diese Leiter zu ergreifen und zu ersteigen, indem er den ersten Glückswunsch seines maurerischen Lebens dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe darbringt, welche die Erde an den Himmel knüpfen.</p> <div n="2"> <head>I.</head><lb/> <p>Oft schon hört’ ich die Menschen fragen, was der Glaube sei und wo er beginne; durch die heutige Aufnahme zum Maurerlehrlinge ist diese Frage mir nunmehr klar gelöset. 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dem Tapis der Logen des neu-englischen Systems als eine dreisprossige abgebildet und ist die Leiter, auf welcher der nach Mesopotamien vor dem Grimme seines Bruders Esau geflüchtete Jakob im Traume die Engel Gottes aufund niedersteigen sah. Der unterste Theil der von Jakob gesehenen Leiter stand auf der Erde und deren Spitze reichte an den Himmel. Die hinaufsteigenden Engel gingen, um die göttlichen Befehle zu empfangen, und die herabsteigenden kamen hernieder, um jene Gebote zur Ausführung zu bringen. Zu dieser Zeit und an diesem Orte errichtete nach der Bibel der Allmächtige einen feierlichen Vertrag mit Jakob, dass, wenn er beharren würde in seinen Geboten und seine Befehle vollführen, er ihn nicht nur in seines Vaters Haus in Frieden und in Ueberfluss zurückbringen, sondern auch ein grosses und mächtiges Volk aus ihm entspringen lassen wolle. Also Jakob sollte das eigene Glück und Wohlergehen begründen durch die getreue Erfüllung der Gebote Gottes; Jakob und sein Volk sollten bei Gott sein, dann wollte Gott auch mit ihnen sein. Im gleichen Sinne lässt das maurerische Lehrlingsfragstück die Leiter auf der heiligen Bibel, auf dem Worte, auf der Offenbarung Gottes ruhen und verkündet damit dem Lehrlinge, dass er nur mit Hülfe der Bibel zum Himmel emporzusteigen vermöge, – dass den Weg zum himmlischen Vater nur dessen Eingeborner Sohn führen könne. Die maurerische Jakobsleiter zählt drei Sprossen, welche drei Sprossen die drei Haupttugenden des Menschen, den Glauben, die Hoffnung und die Liebe bezeichnen. Der neu aufgenommene Lehrling wagt diese Leiter zu ergreifen und zu ersteigen, indem er den ersten Glückswunsch seines maurerischen Lebens dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe darbringt, welche die Erde an den Himmel knüpfen.
I.
Oft schon hört’ ich die Menschen fragen, was der Glaube sei und wo er beginne; durch die heutige Aufnahme zum Maurerlehrlinge ist diese Frage mir nunmehr klar gelöset. Als meine Hand auf der aufgeschlagenen Bibel ruhte und der Meister vom Stuhl mich fragte: „Glauben Sie, dass
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