und Rachegeister der Unterwelt und des Herzens, gestaltet worden, die bei
Schiller singen:
"Wohl Dem, der frei von Schuld und Fehle Bewährt die kindlichreine Seele! Ihm
dürfen wir nicht rächend nah'n, Er wandelt frei' des Lebens Bahn!"
So wandeln Sie frei und unbefleckt von Schuld und Fehle Ihre Lebensbahn; bewahren Sie die weisse
Schürze die kindlichreine Seele, das Gewissen, vor allem Bösen und Schlechten, damit der himmlische
Frieden und das himmlische Licht Ihnen bleiben und werden möge. Das Schwert, welches jetzt nur das
Symbol des gegen das Böse von Ihnen zu kämpfenden Kampfes ist, werde in Ihrer Hand zum Symbole des
errungenen Sieges, zum strahlenden Ruhmeszeichen, wie die iranischen Lichtgötter das Schwert zum
Symbole tragen, dass Sie die bösen Geister, die Feinde der Ordnung in der Natur und unter den
Menschen durch das Licht besiegen.1) Das Schwert in der Hand Gottes ist das Schwert der strafenden Gerechtigkeit,
welches die Bösen und Ungerechten schlägt, - der furchtbaren Macht, die richtend im Verborgenen
wacht. Deshalb fahren die Erynien in ihrem warnenden Gesange fort:
"Doch wehe, wehe, wer verstohlen Des Mordes schwere That vollbracht, Wir heften
uns an seine Sohlen, Das furchtbare Geschlecht der Nacht!"
Daher gedenken Sie stets des Richters über dem Sternenzelte, der das Verborgenste sieht und
ahndet. Nicht der ist ein Maurer, welcher die weisse Schürze und das Schwert trägt, sondern nur Der,
welcher siegreich das Böse in und ausser sich bekämpft und überwindet, der das Licht in Gedanken,
Worten und Werken errungen hat, der auf dem Pfade der Gottheit und nach dem göttlichen Gebote
wandelt und handelt. Wer böser und unreiner Gedanken, Worte und Werke ist, sollte nimmer der Loge,
dem Tempel Gottes, nahen und darin weilen. Nachdem David die Bundeslade auf den Berg Zion in den
Tempel gebracht hatte, rief er zu dem Ewigen empor:
1) Lassen, indische Alterthumskunde, I. S.
839 u. 842.
und Rachegeister der Unterwelt und des Herzens, gestaltet worden, die bei
Schiller singen:
„Wohl Dem, der frei von Schuld und Fehle Bewährt die kindlichreine Seele! Ihm
dürfen wir nicht rächend nah’n, Er wandelt frei’ des Lebens Bahn!“
So wandeln Sie frei und unbefleckt von Schuld und Fehle Ihre Lebensbahn; bewahren Sie die weisse
Schürze die kindlichreine Seele, das Gewissen, vor allem Bösen und Schlechten, damit der himmlische
Frieden und das himmlische Licht Ihnen bleiben und werden möge. Das Schwert, welches jetzt nur das
Symbol des gegen das Böse von Ihnen zu kämpfenden Kampfes ist, werde in Ihrer Hand zum Symbole des
errungenen Sieges, zum strahlenden Ruhmeszeichen, wie die iranischen Lichtgötter das Schwert zum
Symbole tragen, dass Sie die bösen Geister, die Feinde der Ordnung in der Natur und unter den
Menschen durch das Licht besiegen.1) Das Schwert in der Hand Gottes ist das Schwert der strafenden Gerechtigkeit,
welches die Bösen und Ungerechten schlägt, – der furchtbaren Macht, die richtend im Verborgenen
wacht. Deshalb fahren die Erynien in ihrem warnenden Gesange fort:
„Doch wehe, wehe, wer verstohlen Des Mordes schwere That vollbracht, Wir heften
uns an seine Sohlen, Das furchtbare Geschlecht der Nacht!“
Daher gedenken Sie stets des Richters über dem Sternenzelte, der das Verborgenste sieht und
ahndet. Nicht der ist ein Maurer, welcher die weisse Schürze und das Schwert trägt, sondern nur Der,
welcher siegreich das Böse in und ausser sich bekämpft und überwindet, der das Licht in Gedanken,
Worten und Werken errungen hat, der auf dem Pfade der Gottheit und nach dem göttlichen Gebote
wandelt und handelt. Wer böser und unreiner Gedanken, Worte und Werke ist, sollte nimmer der Loge,
dem Tempel Gottes, nahen und darin weilen. Nachdem David die Bundeslade auf den Berg Zion in den
Tempel gebracht hatte, rief er zu dem Ewigen empor:
1) Lassen, indische Alterthumskunde, I. S.
839 u. 842.
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0670"n="654"/>
und Rachegeister der Unterwelt und des Herzens, gestaltet worden, die bei
Schiller singen:</p><citrendition="#et"><quote>„Wohl Dem, der frei von Schuld und Fehle<lb/>
Bewährt die kindlichreine Seele!<lb/>
Ihm
dürfen wir nicht rächend nah’n,<lb/>
Er wandelt frei’ des Lebens Bahn!“</quote></cit><p> So wandeln Sie frei und unbefleckt von Schuld und Fehle Ihre Lebensbahn; bewahren Sie die weisse
Schürze die kindlichreine Seele, das Gewissen, vor allem Bösen und Schlechten, damit der himmlische
Frieden und das himmlische Licht Ihnen bleiben und werden möge. Das Schwert, welches jetzt nur das
Symbol des gegen das Böse von Ihnen zu kämpfenden Kampfes ist, werde in Ihrer Hand zum Symbole des
errungenen Sieges, zum strahlenden Ruhmeszeichen, wie die iranischen Lichtgötter das Schwert zum
Symbole tragen, dass Sie die bösen Geister, die Feinde der Ordnung in der Natur und unter den
Menschen durch das Licht besiegen.<noteplace="foot"n="1)">Lassen, indische Alterthumskunde, I. S.
839 u. 842.</note> Das Schwert in der Hand Gottes ist das Schwert der strafenden Gerechtigkeit,
welches die Bösen und Ungerechten schlägt, – der furchtbaren Macht, die richtend im Verborgenen
wacht. Deshalb fahren die Erynien in ihrem warnenden Gesange fort:</p><citrendition="#et"><quote>„Doch wehe, wehe, wer verstohlen<lb/>
Des Mordes schwere That vollbracht,<lb/>
Wir heften
uns an seine Sohlen,<lb/>
Das furchtbare Geschlecht der Nacht!“</quote></cit><p> Daher gedenken Sie stets des Richters über dem Sternenzelte, der das Verborgenste sieht und
ahndet. Nicht der ist ein Maurer, welcher die weisse Schürze und das Schwert trägt, sondern nur Der,
welcher siegreich das Böse in und ausser sich bekämpft und überwindet, der das Licht in Gedanken,
Worten und Werken errungen hat, der auf dem Pfade der Gottheit und nach dem göttlichen Gebote
wandelt und handelt. Wer böser und unreiner Gedanken, Worte und Werke ist, sollte nimmer der Loge,
dem Tempel Gottes, nahen und darin weilen. Nachdem David die Bundeslade auf den Berg Zion in den
Tempel gebracht hatte, rief er zu dem Ewigen empor:</p></div></body></text></TEI>
[654/0670]
und Rachegeister der Unterwelt und des Herzens, gestaltet worden, die bei Schiller singen:
„Wohl Dem, der frei von Schuld und Fehle
Bewährt die kindlichreine Seele!
Ihm dürfen wir nicht rächend nah’n,
Er wandelt frei’ des Lebens Bahn!“ So wandeln Sie frei und unbefleckt von Schuld und Fehle Ihre Lebensbahn; bewahren Sie die weisse Schürze die kindlichreine Seele, das Gewissen, vor allem Bösen und Schlechten, damit der himmlische Frieden und das himmlische Licht Ihnen bleiben und werden möge. Das Schwert, welches jetzt nur das Symbol des gegen das Böse von Ihnen zu kämpfenden Kampfes ist, werde in Ihrer Hand zum Symbole des errungenen Sieges, zum strahlenden Ruhmeszeichen, wie die iranischen Lichtgötter das Schwert zum Symbole tragen, dass Sie die bösen Geister, die Feinde der Ordnung in der Natur und unter den Menschen durch das Licht besiegen. 1) Das Schwert in der Hand Gottes ist das Schwert der strafenden Gerechtigkeit, welches die Bösen und Ungerechten schlägt, – der furchtbaren Macht, die richtend im Verborgenen wacht. Deshalb fahren die Erynien in ihrem warnenden Gesange fort:
„Doch wehe, wehe, wer verstohlen
Des Mordes schwere That vollbracht,
Wir heften uns an seine Sohlen,
Das furchtbare Geschlecht der Nacht!“ Daher gedenken Sie stets des Richters über dem Sternenzelte, der das Verborgenste sieht und ahndet. Nicht der ist ein Maurer, welcher die weisse Schürze und das Schwert trägt, sondern nur Der, welcher siegreich das Böse in und ausser sich bekämpft und überwindet, der das Licht in Gedanken, Worten und Werken errungen hat, der auf dem Pfade der Gottheit und nach dem göttlichen Gebote wandelt und handelt. Wer böser und unreiner Gedanken, Worte und Werke ist, sollte nimmer der Loge, dem Tempel Gottes, nahen und darin weilen. Nachdem David die Bundeslade auf den Berg Zion in den Tempel gebracht hatte, rief er zu dem Ewigen empor:
1) Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 839 u. 842.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate.
(2013-08-14T13:44:32Z)
Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 654. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/670>, abgerufen am 23.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.