Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.zur Verhütung des Schlangenbisses. Das heilige Wort des Grades sei Om gewesen. - Die Aufnahme in den dritten Grad erfolgte, nachdem die Kinder des Grihastha, welcher heirathen durfte, sich selbst versorgen konnten, jedoch niemals vor dem 42. Jahre. Der Banperisth habe sich mit seinem Weibe in die Waldeinsamkeit zurückziehen und dem Büsserleben widmen müssen, woher er nicht wieder in die Welt zurückkehren durfte. Auf der Brust und dem Arme habe der Banperisth das abwärts gerichtete, gleichseitige oder das Wasserdreieck, oder das aufwärts gerichtete, gleichseitige oder das Feuerdreieck getragen, je nachdem er sich dem Wischnu- oder Schiwadienste besonders gewidmet. Ueber die Bedeutung des Büsserlebens bei den Indern, welches sich erst nach der festen Niederlassung derselben in dem Gangeslande aus der Neigung der Brahmanen zur Contemplation entwickelt hatte, vergleiche übrigens Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 519 ff. Die frühesten Bestrebungen der Brahmanen in der Speculation sind uns in einer vollständigeren und unmittelbarern Form in den Upanishad bei den Indern erhalten, als bei irgend einem andern Volke, und gehören der Sprache nach der vorepischen Zeit an; in ihnen erscheinen die ersten Anfänge jener Richtung, sich in die Einsamkeit zurückzuziehen, um die höchste Erkenntniss zu erlangen. In dem Gesetzbuche des Manu ist das Einiedlerleben in seiner vollständig organisirten Form dargestellt. Nach dem Gesetzbuche des Manu ist es Pflicht eines jeden Brahmanen, dass der Familienvater (grihastha), wenn er Runzeln, graue Haare und Nachkommenschaft seiner Nachkommenschaft erblickt, aus dem Dorfe in dem Wald ziehe, Waldsiedler (Vanaprastha oder nach der Uebersetzung von Megasthenes [fremdsprachliches Material]) werde. Er nimmt das heilige Feuer mit und lebt dann von Früchten, Wurzeln und Wasser, gekleidet in ein Kleid von Rinde (valkala) oder dem Felle einer schwarzen Gazelle, die fünf täglichen Opfer verrichtend, mit dem Lesen der Veda und dem Studium der Upanishad beschäftigt und stets der Betrachtung hingegeben, zur Reinigung seines Leibes, zur Vermehrung seiner Wissenschaft und Frömmigkeit, zur Vollendung seines Geistes. Das Gesetzbuch schreibt auch ver- zur Verhütung des Schlangenbisses. Das heilige Wort des Grades sei Om gewesen. – Die Aufnahme in den dritten Grad erfolgte, nachdem die Kinder des Grihastha, welcher heirathen durfte, sich selbst versorgen konnten, jedoch niemals vor dem 42. Jahre. Der Banperisth habe sich mit seinem Weibe in die Waldeinsamkeit zurückziehen und dem Büsserleben widmen müssen, woher er nicht wieder in die Welt zurückkehren durfte. Auf der Brust und dem Arme habe der Banperisth das abwärts gerichtete, gleichseitige oder das Wasserdreieck, oder das aufwärts gerichtete, gleichseitige oder das Feuerdreieck getragen, je nachdem er sich dem Wischnu- oder Schiwadienste besonders gewidmet. Ueber die Bedeutung des Büsserlebens bei den Indern, welches sich erst nach der festen Niederlassung derselben in dem Gangeslande aus der Neigung der Brahmanen zur Contemplation entwickelt hatte, vergleiche übrigens Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 519 ff. Die frühesten Bestrebungen der Brahmanen in der Speculation sind uns in einer vollständigeren und unmittelbarern Form in den Upanishad bei den Indern erhalten, als bei irgend einem andern Volke, und gehören der Sprache nach der vorepischen Zeit an; in ihnen erscheinen die ersten Anfänge jener Richtung, sich in die Einsamkeit zurückzuziehen, um die höchste Erkenntniss zu erlangen. In dem Gesetzbuche des Manu ist das Einiedlerleben in seiner vollständig organisirten Form dargestellt. Nach dem Gesetzbuche des Manu ist es Pflicht eines jeden Brahmanen, dass der Familienvater (grihastha), wenn er Runzeln, graue Haare und Nachkommenschaft seiner Nachkommenschaft erblickt, aus dem Dorfe in dem Wald ziehe, Waldsiedler (Vânaprastha oder nach der Uebersetzung von Megasthenes [fremdsprachliches Material]) werde. Er nimmt das heilige Feuer mit und lebt dann von Früchten, Wurzeln und Wasser, gekleidet in ein Kleid von Rinde (valkala) oder dem Felle einer schwarzen Gazelle, die fünf täglichen Opfer verrichtend, mit dem Lesen der Vêda und dem Studium der Upanishad beschäftigt und stets der Betrachtung hingegeben, zur Reinigung seines Leibes, zur Vermehrung seiner Wissenschaft und Frömmigkeit, zur Vollendung seines Geistes. Das Gesetzbuch schreibt auch ver- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0644" n="628"/> zur Verhütung des Schlangenbisses. Das heilige Wort des Grades sei Om gewesen. – Die Aufnahme in den dritten Grad erfolgte, nachdem die Kinder des Grihastha, welcher heirathen durfte, sich selbst versorgen konnten, jedoch niemals vor dem 42. Jahre. Der Banperisth habe sich mit seinem Weibe in die Waldeinsamkeit zurückziehen und dem Büsserleben widmen müssen, woher er nicht wieder in die Welt zurückkehren durfte. Auf der Brust und dem Arme habe der Banperisth das abwärts gerichtete, gleichseitige oder das Wasserdreieck, oder das aufwärts gerichtete, gleichseitige oder das Feuerdreieck getragen, je nachdem er sich dem Wischnu- oder Schiwadienste besonders gewidmet. Ueber die Bedeutung des Büsserlebens bei den Indern, welches sich erst nach der festen Niederlassung derselben in dem Gangeslande aus der Neigung der Brahmanen zur Contemplation entwickelt hatte, vergleiche übrigens Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 519 ff. Die frühesten Bestrebungen der Brahmanen in der Speculation sind uns in einer vollständigeren und unmittelbarern Form in den Upanishad bei den Indern erhalten, als bei irgend einem andern Volke, und gehören der Sprache nach der vorepischen Zeit an; in ihnen erscheinen die ersten Anfänge jener Richtung, sich in die Einsamkeit zurückzuziehen, um die höchste Erkenntniss zu erlangen. In dem Gesetzbuche des Manu ist das Einiedlerleben in seiner vollständig organisirten Form dargestellt. Nach dem Gesetzbuche des Manu ist es Pflicht eines jeden Brahmanen, dass der Familienvater (grihastha), wenn er Runzeln, graue Haare und Nachkommenschaft seiner Nachkommenschaft erblickt, aus dem Dorfe in dem Wald ziehe, Waldsiedler (Vânaprastha oder nach der Uebersetzung von Megasthenes <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>) werde. Er nimmt das heilige Feuer mit und lebt dann von Früchten, Wurzeln und Wasser, gekleidet in ein Kleid von Rinde (valkala) oder dem Felle einer schwarzen Gazelle, die fünf täglichen Opfer verrichtend, mit dem Lesen der Vêda und dem Studium der Upanishad beschäftigt und stets der Betrachtung hingegeben, zur Reinigung seines Leibes, zur Vermehrung seiner Wissenschaft und Frömmigkeit, zur Vollendung seines Geistes. Das Gesetzbuch schreibt auch ver- </p> </div> </body> </text> </TEI> [628/0644]
zur Verhütung des Schlangenbisses. Das heilige Wort des Grades sei Om gewesen. – Die Aufnahme in den dritten Grad erfolgte, nachdem die Kinder des Grihastha, welcher heirathen durfte, sich selbst versorgen konnten, jedoch niemals vor dem 42. Jahre. Der Banperisth habe sich mit seinem Weibe in die Waldeinsamkeit zurückziehen und dem Büsserleben widmen müssen, woher er nicht wieder in die Welt zurückkehren durfte. Auf der Brust und dem Arme habe der Banperisth das abwärts gerichtete, gleichseitige oder das Wasserdreieck, oder das aufwärts gerichtete, gleichseitige oder das Feuerdreieck getragen, je nachdem er sich dem Wischnu- oder Schiwadienste besonders gewidmet. Ueber die Bedeutung des Büsserlebens bei den Indern, welches sich erst nach der festen Niederlassung derselben in dem Gangeslande aus der Neigung der Brahmanen zur Contemplation entwickelt hatte, vergleiche übrigens Lassen, indische Alterthumskunde, I. S. 519 ff. Die frühesten Bestrebungen der Brahmanen in der Speculation sind uns in einer vollständigeren und unmittelbarern Form in den Upanishad bei den Indern erhalten, als bei irgend einem andern Volke, und gehören der Sprache nach der vorepischen Zeit an; in ihnen erscheinen die ersten Anfänge jener Richtung, sich in die Einsamkeit zurückzuziehen, um die höchste Erkenntniss zu erlangen. In dem Gesetzbuche des Manu ist das Einiedlerleben in seiner vollständig organisirten Form dargestellt. Nach dem Gesetzbuche des Manu ist es Pflicht eines jeden Brahmanen, dass der Familienvater (grihastha), wenn er Runzeln, graue Haare und Nachkommenschaft seiner Nachkommenschaft erblickt, aus dem Dorfe in dem Wald ziehe, Waldsiedler (Vânaprastha oder nach der Uebersetzung von Megasthenes _ ) werde. Er nimmt das heilige Feuer mit und lebt dann von Früchten, Wurzeln und Wasser, gekleidet in ein Kleid von Rinde (valkala) oder dem Felle einer schwarzen Gazelle, die fünf täglichen Opfer verrichtend, mit dem Lesen der Vêda und dem Studium der Upanishad beschäftigt und stets der Betrachtung hingegeben, zur Reinigung seines Leibes, zur Vermehrung seiner Wissenschaft und Frömmigkeit, zur Vollendung seines Geistes. Das Gesetzbuch schreibt auch ver-
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