Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.der auflebenden Natur, des aus dem Tode von Neuem sich entwickelnden Lebens, der geistigen Wiedergeburt, und in den Händen die Embleme der Ewigkeit und Allmacht, den Ring und die Flamme tragend, erblickt haben. Beim Sterben, welches die eigentliche Weihe begann und dem Wandern im Tode oder durch die sieben Planetensphären vorausging, soll über den frühen Tod Kama's, des Sohnes der Maja, d. i. der täuschenden Welt, des Gottes der Blumen und der Liebe, gewehklagt worden sein und der Einzuweihende stellte vermuthlich selbst diesen Kama vor. Es wäre demnach die Weihe zum Gerischtha eine Trauerklage über den Tod mit daran sich anreihendem Freudenfeste über die Wiederauferstehung gleich der Mysterienfeier des Hiram oder der maurerischen Meisteraufnahme gewesen. Als ein Wiedergeborener soll der Gerischtha von dem Oberbrahminen einen neuen Namen, ein neues weisses Gewand und zugleich das Zeichen, den Griff und den Unterricht empfangen haben, - auch mit einem Kreuze, crux ansata, mit der Tilaka, als dem Sinnbilde der vier Hauptpunkte des Zirkels oder der vier Weltgegenden bezeichnet worden sein. Ferner soll auf seine Brust eine Setzwage gemacht worden sein zum Zeichen seiner neuen Würde, ein Sinnbild der Unschuld und Reinheit und des ewigen Lebens, und zugleich eine Hinweisung auf sein Gleichstehen mit dem höhern Priesterrange; ebenso habe er den heiligen Sasch oder Belt, einen aus dreimal drei Schnüren gemachten Strick, - den heiligen Rosenkranz, - den Kohstubh, ein magisches, auf der Brust zu tragendes Kleinod, mit Lichtstrahlen inmitten der Finsterniss, zur Abwendung von Unglücksfällen, und den Talismansstreifen für den linken Arm, beschrieben mit geheimnissvollen Worten, dienend zur Erlangung von Weisheit, Stärke und Schönheit, bekommen. Die heilige Schnur des ersten und des zweiten der brahmanischen Mysteriengrade würden sich sonach zu einander verhalten, wie der Schlag des maurerischen Lehrlings und Meisters. Endlich soll dem Grihastha auch der Salagram oder der schwarze magische Stein als Amulet gegeben worden sein, um ihm den Schutz Wischnu's zu erhalten, und der Schlangenstein - ein dem Anguinum der Druiden ähnliches Amulet - der auflebenden Natur, des aus dem Tode von Neuem sich entwickelnden Lebens, der geistigen Wiedergeburt, und in den Händen die Embleme der Ewigkeit und Allmacht, den Ring und die Flamme tragend, erblickt haben. Beim Sterben, welches die eigentliche Weihe begann und dem Wandern im Tode oder durch die sieben Planetensphären vorausging, soll über den frühen Tod Kama’s, des Sohnes der Maja, d. i. der täuschenden Welt, des Gottes der Blumen und der Liebe, gewehklagt worden sein und der Einzuweihende stellte vermuthlich selbst diesen Kama vor. Es wäre demnach die Weihe zum Gerischtha eine Trauerklage über den Tod mit daran sich anreihendem Freudenfeste über die Wiederauferstehung gleich der Mysterienfeier des Hiram oder der maurerischen Meisteraufnahme gewesen. Als ein Wiedergeborener soll der Gerischtha von dem Oberbrahminen einen neuen Namen, ein neues weisses Gewand und zugleich das Zeichen, den Griff und den Unterricht empfangen haben, – auch mit einem Kreuze, crux ansata, mit der Tilaka, als dem Sinnbilde der vier Hauptpunkte des Zirkels oder der vier Weltgegenden bezeichnet worden sein. Ferner soll auf seine Brust eine Setzwage gemacht worden sein zum Zeichen seiner neuen Würde, ein Sinnbild der Unschuld und Reinheit und des ewigen Lebens, und zugleich eine Hinweisung auf sein Gleichstehen mit dem höhern Priesterrange; ebenso habe er den heiligen Sasch oder Belt, einen aus dreimal drei Schnüren gemachten Strick, – den heiligen Rosenkranz, – den Kohstubh, ein magisches, auf der Brust zu tragendes Kleinod, mit Lichtstrahlen inmitten der Finsterniss, zur Abwendung von Unglücksfällen, und den Talismansstreifen für den linken Arm, beschrieben mit geheimnissvollen Worten, dienend zur Erlangung von Weisheit, Stärke und Schönheit, bekommen. Die heilige Schnur des ersten und des zweiten der brahmanischen Mysteriengrade würden sich sonach zu einander verhalten, wie der Schlag des maurerischen Lehrlings und Meisters. Endlich soll dem Grihastha auch der Salagram oder der schwarze magische Stein als Amulet gegeben worden sein, um ihm den Schutz Wischnu’s zu erhalten, und der Schlangenstein – ein dem Anguinum der Druiden ähnliches Amulet - <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0643" n="627"/> der auflebenden Natur, des aus dem Tode von Neuem sich entwickelnden Lebens, der geistigen Wiedergeburt, und in den Händen die Embleme der Ewigkeit und Allmacht, den Ring und die Flamme tragend, erblickt haben. Beim Sterben, welches die eigentliche Weihe begann und dem Wandern im Tode oder durch die sieben Planetensphären vorausging, soll über den frühen Tod Kama’s, des Sohnes der Maja, d. i. der täuschenden Welt, des Gottes der Blumen und der Liebe, gewehklagt worden sein und der Einzuweihende stellte vermuthlich selbst diesen Kama vor. Es wäre demnach die Weihe zum Gerischtha eine Trauerklage über den Tod mit daran sich anreihendem Freudenfeste über die Wiederauferstehung gleich der Mysterienfeier des Hiram oder der maurerischen Meisteraufnahme gewesen. Als ein Wiedergeborener soll der Gerischtha von dem Oberbrahminen einen neuen Namen, ein neues weisses Gewand und zugleich das Zeichen, den Griff und den Unterricht empfangen haben, – auch mit einem Kreuze, crux ansata, mit der <choice><sic>Tiluka</sic><corr>Tilaka</corr></choice>, als dem Sinnbilde der vier Hauptpunkte des Zirkels oder der vier Weltgegenden bezeichnet worden sein. Ferner soll auf seine Brust eine Setzwage gemacht worden sein zum Zeichen seiner neuen Würde, ein Sinnbild der Unschuld und Reinheit und des ewigen Lebens, und zugleich eine Hinweisung auf sein Gleichstehen mit dem höhern Priesterrange; ebenso habe er den heiligen Sasch oder Belt, einen aus dreimal drei Schnüren gemachten Strick, – den heiligen Rosenkranz, – den Kohstubh, ein magisches, auf der Brust zu tragendes Kleinod, mit Lichtstrahlen inmitten der Finsterniss, zur Abwendung von Unglücksfällen, und den Talismansstreifen für den linken Arm, beschrieben mit geheimnissvollen Worten, dienend zur Erlangung von Weisheit, Stärke und Schönheit, bekommen. Die heilige Schnur des ersten und des zweiten der brahmanischen Mysteriengrade würden sich sonach zu einander verhalten, wie der Schlag des maurerischen Lehrlings und Meisters. 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der auflebenden Natur, des aus dem Tode von Neuem sich entwickelnden Lebens, der geistigen Wiedergeburt, und in den Händen die Embleme der Ewigkeit und Allmacht, den Ring und die Flamme tragend, erblickt haben. Beim Sterben, welches die eigentliche Weihe begann und dem Wandern im Tode oder durch die sieben Planetensphären vorausging, soll über den frühen Tod Kama’s, des Sohnes der Maja, d. i. der täuschenden Welt, des Gottes der Blumen und der Liebe, gewehklagt worden sein und der Einzuweihende stellte vermuthlich selbst diesen Kama vor. Es wäre demnach die Weihe zum Gerischtha eine Trauerklage über den Tod mit daran sich anreihendem Freudenfeste über die Wiederauferstehung gleich der Mysterienfeier des Hiram oder der maurerischen Meisteraufnahme gewesen. Als ein Wiedergeborener soll der Gerischtha von dem Oberbrahminen einen neuen Namen, ein neues weisses Gewand und zugleich das Zeichen, den Griff und den Unterricht empfangen haben, – auch mit einem Kreuze, crux ansata, mit der Tilaka, als dem Sinnbilde der vier Hauptpunkte des Zirkels oder der vier Weltgegenden bezeichnet worden sein. Ferner soll auf seine Brust eine Setzwage gemacht worden sein zum Zeichen seiner neuen Würde, ein Sinnbild der Unschuld und Reinheit und des ewigen Lebens, und zugleich eine Hinweisung auf sein Gleichstehen mit dem höhern Priesterrange; ebenso habe er den heiligen Sasch oder Belt, einen aus dreimal drei Schnüren gemachten Strick, – den heiligen Rosenkranz, – den Kohstubh, ein magisches, auf der Brust zu tragendes Kleinod, mit Lichtstrahlen inmitten der Finsterniss, zur Abwendung von Unglücksfällen, und den Talismansstreifen für den linken Arm, beschrieben mit geheimnissvollen Worten, dienend zur Erlangung von Weisheit, Stärke und Schönheit, bekommen. Die heilige Schnur des ersten und des zweiten der brahmanischen Mysteriengrade würden sich sonach zu einander verhalten, wie der Schlag des maurerischen Lehrlings und Meisters. Endlich soll dem Grihastha auch der Salagram oder der schwarze magische Stein als Amulet gegeben worden sein, um ihm den Schutz Wischnu’s zu erhalten, und der Schlangenstein – ein dem Anguinum der Druiden ähnliches Amulet -
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/643>, abgerufen am 16.02.2025. |