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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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gens auch in der sechsten Satyre des Persius, sind mithin jedenfalls eine ursprünglich römische Formel.

Die Schulen und die Mysterien der Druiden wurden theils auf lichten Anhöhen, theils in dichten Eichenwäldern, theils in Höhlen, - in jetzt noch angestaunten, wundersamen sogenannten Druidenhöhlen,1) auf Bergrücken, z. B. zu Belchen im Breisgau, und in kolossalen Steingehegen, z. B. in Stonehonge in England, und endlich an Quellen, auf Landzungen und Inseln, z. B. auf der Insel Sena, der Bretagne gegenüber, gehalten. Die Druidenhöhlen erinnern wieder an die Mithrahöhlen, - an die Höhle oder Grotte der idäischen Daktylen und Kureten, des idäischen Zeus und seiner Mutter Kybele auf Kreta, in welcher auch Pythagoras in die dortigen Hysterien eingeweiht worden war.2) Diese Höhlen scheinen nach den Sagen, welche sich noch in christlicher Zeit z. B. von der Höhle des heiligen Patricius in Irland erhalten hatten,3) von den Druiden bei ihren Weihungen besonders auch dazu benützt worden zu sein, um an dem Einzuweihenden die Schrecken, Qualen und Strafen der Hölle und die Freuden und lohnenden Seligkeiten des Himmels vorüberzuführen und dadurch Abscheu vor dem Laster und Liebe zur Tugend, Furcht vor der Hölle und Sehnsucht nach dem Himmel zu erwecken und einzuflössen. Die Höhlen waren zunächst Prüfungs- und Qualkammern, Kammern des stillen Nachdenkens im Geiste und Sinne jener alten und rohern Zeiten. Gebraucht man die in den heiligen Gebäuden der Druiden und überhaupt in den Bauten, - blossen Steinkreisen, Steinpfeilern und sonstigen Steinmalen, kleinen Tempeln der Kelten sich verkündende Baukunst4) zum Massstabe

1) Vergl. z. B. Jahn, der Kanton Bern, S. 75, 286 ff., 296 ff. - Jahn muthmasst, dass, nachdem in der römisch-keltischen Zeit der druidisch-keltische Kult sich mit dem Mithrasdienste verbunden hatte, diesem auch die Druidenhöhlen gedient haben.
2) Röth, a. a. O., II. S. 360 ff.
3) Meiners und Spittler, neues göttingisches historisches Magazin, II. S, 567 ff.
4) Vergleiche darüber Weiss, Kostümkunde, Stuttgart 1860, S. 659 ff.; Alb. Jahn, die keltischen Alterthümer des Kantons Bern in Absicht auf Kunst und ästhetisches Interesse dargestellt, Bern 1860; Eckermann, a. a. O., III. 2. S. 27 ff. und S. 260 ff.

gens auch in der sechsten Satyre des Persius, sind mithin jedenfalls eine ursprünglich römische Formel.

Die Schulen und die Mysterien der Druiden wurden theils auf lichten Anhöhen, theils in dichten Eichenwäldern, theils in Höhlen, – in jetzt noch angestaunten, wundersamen sogenannten Druidenhöhlen,1) auf Bergrücken, z. B. zu Belchen im Breisgau, und in kolossalen Steingehegen, z. B. in Stonehonge in England, und endlich an Quellen, auf Landzungen und Inseln, z. B. auf der Insel Sena, der Bretagne gegenüber, gehalten. Die Druidenhöhlen erinnern wieder an die Mithrahöhlen, – an die Höhle oder Grotte der idäischen Daktylen und Kureten, des idäischen Zeus und seiner Mutter Kybele auf Kreta, in welcher auch Pythagoras in die dortigen Hysterien eingeweiht worden war.2) Diese Höhlen scheinen nach den Sagen, welche sich noch in christlicher Zeit z. B. von der Höhle des heiligen Patricius in Irland erhalten hatten,3) von den Druiden bei ihren Weihungen besonders auch dazu benützt worden zu sein, um an dem Einzuweihenden die Schrecken, Qualen und Strafen der Hölle und die Freuden und lohnenden Seligkeiten des Himmels vorüberzuführen und dadurch Abscheu vor dem Laster und Liebe zur Tugend, Furcht vor der Hölle und Sehnsucht nach dem Himmel zu erwecken und einzuflössen. Die Höhlen waren zunächst Prüfungs- und Qualkammern, Kammern des stillen Nachdenkens im Geiste und Sinne jener alten und rohern Zeiten. Gebraucht man die in den heiligen Gebäuden der Druiden und überhaupt in den Bauten, – blossen Steinkreisen, Steinpfeilern und sonstigen Steinmalen, kleinen Tempeln der Kelten sich verkündende Baukunst4) zum Massstabe

1) Vergl. z. B. Jahn, der Kanton Bern, S. 75, 286 ff., 296 ff. – Jahn muthmasst, dass, nachdem in der römisch-keltischen Zeit der druidisch-keltische Kult sich mit dem Mithrasdienste verbunden hatte, diesem auch die Druidenhöhlen gedient haben.
2) Röth, a. a. O., II. S. 360 ff.
3) Meiners und Spittler, neues göttingisches historisches Magazin, II. S, 567 ff.
4) Vergleiche darüber Weiss, Kostümkunde, Stuttgart 1860, S. 659 ff.; Alb. Jahn, die keltischen Alterthümer des Kantons Bern in Absicht auf Kunst und ästhetisches Interesse dargestellt, Bern 1860; Eckermann, a. a. O., III. 2. S. 27 ff. und S. 260 ff.
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 gegenüber, gehalten. Die Druidenhöhlen erinnern wieder an die Mithrahöhlen, &#x2013; an die Höhle oder
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 Einzuweihenden die Schrecken, Qualen und Strafen der Hölle und die Freuden und lohnenden Seligkeiten
 des Himmels vorüberzuführen und dadurch Abscheu vor dem Laster und Liebe zur Tugend, Furcht vor der
 Hölle und Sehnsucht nach dem Himmel zu erwecken und einzuflössen. Die Höhlen waren zunächst
 Prüfungs- und Qualkammern, Kammern des stillen Nachdenkens im Geiste und Sinne jener alten und
 rohern Zeiten. Gebraucht man die in den heiligen Gebäuden der Druiden und überhaupt in den Bauten, &#x2013;
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[602/0618] gens auch in der sechsten Satyre des Persius, sind mithin jedenfalls eine ursprünglich römische Formel. Die Schulen und die Mysterien der Druiden wurden theils auf lichten Anhöhen, theils in dichten Eichenwäldern, theils in Höhlen, – in jetzt noch angestaunten, wundersamen sogenannten Druidenhöhlen, 1) auf Bergrücken, z. B. zu Belchen im Breisgau, und in kolossalen Steingehegen, z. B. in Stonehonge in England, und endlich an Quellen, auf Landzungen und Inseln, z. B. auf der Insel Sena, der Bretagne gegenüber, gehalten. Die Druidenhöhlen erinnern wieder an die Mithrahöhlen, – an die Höhle oder Grotte der idäischen Daktylen und Kureten, des idäischen Zeus und seiner Mutter Kybele auf Kreta, in welcher auch Pythagoras in die dortigen Hysterien eingeweiht worden war. 2) Diese Höhlen scheinen nach den Sagen, welche sich noch in christlicher Zeit z. B. von der Höhle des heiligen Patricius in Irland erhalten hatten, 3) von den Druiden bei ihren Weihungen besonders auch dazu benützt worden zu sein, um an dem Einzuweihenden die Schrecken, Qualen und Strafen der Hölle und die Freuden und lohnenden Seligkeiten des Himmels vorüberzuführen und dadurch Abscheu vor dem Laster und Liebe zur Tugend, Furcht vor der Hölle und Sehnsucht nach dem Himmel zu erwecken und einzuflössen. Die Höhlen waren zunächst Prüfungs- und Qualkammern, Kammern des stillen Nachdenkens im Geiste und Sinne jener alten und rohern Zeiten. Gebraucht man die in den heiligen Gebäuden der Druiden und überhaupt in den Bauten, – blossen Steinkreisen, Steinpfeilern und sonstigen Steinmalen, kleinen Tempeln der Kelten sich verkündende Baukunst 4) zum Massstabe 1) Vergl. z. B. Jahn, der Kanton Bern, S. 75, 286 ff., 296 ff. – Jahn muthmasst, dass, nachdem in der römisch-keltischen Zeit der druidisch-keltische Kult sich mit dem Mithrasdienste verbunden hatte, diesem auch die Druidenhöhlen gedient haben. 2) Röth, a. a. O., II. S. 360 ff. 3) Meiners und Spittler, neues göttingisches historisches Magazin, II. S, 567 ff. 4) Vergleiche darüber Weiss, Kostümkunde, Stuttgart 1860, S. 659 ff.; Alb. Jahn, die keltischen Alterthümer des Kantons Bern in Absicht auf Kunst und ästhetisches Interesse dargestellt, Bern 1860; Eckermann, a. a. O., III. 2. S. 27 ff. und S. 260 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 602. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/618>, abgerufen am 25.11.2024.