Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.bedurfte und gebrauchen konnte. In dem Glauben der Aegypter erscheinen auch noch andere arische Bestandtheile, wie die Lehre, dass jeder gefallenen, auf die Erde zur Vereinigung mit einem menschlichen Körper niedersteigenden Seele eine andere gute und nicht gefallene Seele zum Begleiter und zum Schutzgeiste für die Dauer ihres irdischen Lebens beigegeben werde.1) Porphyrius zufolge sollen jedoch später bei den Aegyptern die Meinungen getheilt gewesen sein, ob man nur Einen eigenen Dämon [fremdsprachliches Material], oder zwei, einen guten und einen bösen, oder gar drei für jeden einzelnen von den drei Theilen der Seele annehmen solle. - Nach den religiösen Ansichten der alten Etrusker hatte, wie es scheint, jeder einzelne Mensch zwei Genien, den guten und den bösen Genius, beide im Kampfe um ihn begriffen, den wir auf den zahlreich erhaltenen Aschenkisten und also mit deutlicher Beziehung auf den Tod dargestellt sehen. Diese Genien sind geflügelte, kampffähige weibliche oder männliche Wesen, und zwar der gute von weisser, der böse von schwarzer Farbe. So ziehen sie in den Wandmalereien die trauernde, verhüllte Seele auf ihrem Wagen von dannen.2) Auch die Inder dachten sich einen guten und bösen Schutzgeist um die Seele des Menschen kämpfend und wir besitzen bildliche Darstellungen dieses Kampfes.3) - Ebenso nach germanischem Glauben verliess eine Seele niemals allein oder einsam den gemeinschaftlichen himmlischen Aufenthaltsort. Beim Austritte aus dem Himmel und beim Eintritte in den menschlichen Körper wurden ihr eine oder zwei, oft mehrere andere Seelen als Schutz- oder Folgegeister mitgegeben. Man nennt diese Geister Fylgien oder Hamingien, deren Dasein in Deutschland und im Norden Grimm, Mythol. S. 829 ff., erwiesen und worüber auch Mannhardt, germanische Mythen, S. 305 ff., Bemerkenswerthes gesammelt hat. Die Fylgien kamen mit der Geburt des Menschen in die Welt, sie hatten dann ihren Sitz in der Haut, welche manche Kinder um ihr 1) Röth, a. a. O., I. S. 177. 2) Schnaase, Geschichte der
bildenden Künste, II S. 373. 3) Müller, Glauben der alten Hindus, I. S. 567.
bedurfte und gebrauchen konnte. In dem Glauben der Aegypter erscheinen auch noch andere arische Bestandtheile, wie die Lehre, dass jeder gefallenen, auf die Erde zur Vereinigung mit einem menschlichen Körper niedersteigenden Seele eine andere gute und nicht gefallene Seele zum Begleiter und zum Schutzgeiste für die Dauer ihres irdischen Lebens beigegeben werde.1) Porphyrius zufolge sollen jedoch später bei den Aegyptern die Meinungen getheilt gewesen sein, ob man nur Einen eigenen Dämon [fremdsprachliches Material], oder zwei, einen guten und einen bösen, oder gar drei für jeden einzelnen von den drei Theilen der Seele annehmen solle. – Nach den religiösen Ansichten der alten Etrusker hatte, wie es scheint, jeder einzelne Mensch zwei Genien, den guten und den bösen Genius, beide im Kampfe um ihn begriffen, den wir auf den zahlreich erhaltenen Aschenkisten und also mit deutlicher Beziehung auf den Tod dargestellt sehen. Diese Genien sind geflügelte, kampffähige weibliche oder männliche Wesen, und zwar der gute von weisser, der böse von schwarzer Farbe. So ziehen sie in den Wandmalereien die trauernde, verhüllte Seele auf ihrem Wagen von dannen.2) Auch die Inder dachten sich einen guten und bösen Schutzgeist um die Seele des Menschen kämpfend und wir besitzen bildliche Darstellungen dieses Kampfes.3) – Ebenso nach germanischem Glauben verliess eine Seele niemals allein oder einsam den gemeinschaftlichen himmlischen Aufenthaltsort. Beim Austritte aus dem Himmel und beim Eintritte in den menschlichen Körper wurden ihr eine oder zwei, oft mehrere andere Seelen als Schutz- oder Folgegeister mitgegeben. Man nennt diese Geister Fylgien oder Hamingien, deren Dasein in Deutschland und im Norden Grimm, Mythol. S. 829 ff., erwiesen und worüber auch Mannhardt, germanische Mythen, S. 305 ff., Bemerkenswerthes gesammelt hat. Die Fylgien kamen mit der Geburt des Menschen in die Welt, sie hatten dann ihren Sitz in der Haut, welche manche Kinder um ihr 1) Röth, a. a. O., I. S. 177. 2) Schnaase, Geschichte der
bildenden Künste, II S. 373. 3) Müller, Glauben der alten Hindus, I. S. 567.
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bedurfte und gebrauchen konnte. In dem Glauben der Aegypter erscheinen auch noch andere arische Bestandtheile, wie die Lehre, dass jeder gefallenen, auf die Erde zur Vereinigung mit einem menschlichen Körper niedersteigenden Seele eine andere gute und nicht gefallene Seele zum Begleiter und zum Schutzgeiste für die Dauer ihres irdischen Lebens beigegeben werde. 1) Porphyrius zufolge sollen jedoch später bei den Aegyptern die Meinungen getheilt gewesen sein, ob man nur Einen eigenen Dämon _ , oder zwei, einen guten und einen bösen, oder gar drei für jeden einzelnen von den drei Theilen der Seele annehmen solle. – Nach den religiösen Ansichten der alten Etrusker hatte, wie es scheint, jeder einzelne Mensch zwei Genien, den guten und den bösen Genius, beide im Kampfe um ihn begriffen, den wir auf den zahlreich erhaltenen Aschenkisten und also mit deutlicher Beziehung auf den Tod dargestellt sehen. Diese Genien sind geflügelte, kampffähige weibliche oder männliche Wesen, und zwar der gute von weisser, der böse von schwarzer Farbe. So ziehen sie in den Wandmalereien die trauernde, verhüllte Seele auf ihrem Wagen von dannen. 2) Auch die Inder dachten sich einen guten und bösen Schutzgeist um die Seele des Menschen kämpfend und wir besitzen bildliche Darstellungen dieses Kampfes. 3) – Ebenso nach germanischem Glauben verliess eine Seele niemals allein oder einsam den gemeinschaftlichen himmlischen Aufenthaltsort. Beim Austritte aus dem Himmel und beim Eintritte in den menschlichen Körper wurden ihr eine oder zwei, oft mehrere andere Seelen als Schutz- oder Folgegeister mitgegeben. Man nennt diese Geister Fylgien oder Hamingien, deren Dasein in Deutschland und im Norden Grimm, Mythol. S. 829 ff., erwiesen und worüber auch Mannhardt, germanische Mythen, S. 305 ff., Bemerkenswerthes gesammelt hat. Die Fylgien kamen mit der Geburt des Menschen in die Welt, sie hatten dann ihren Sitz in der Haut, welche manche Kinder um ihr
1) Röth, a. a. O., I. S. 177.
2) Schnaase, Geschichte der bildenden Künste, II S. 373.
3) Müller, Glauben der alten Hindus, I. S. 567.
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