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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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daher trotz ihrer blos mündlichen Lehrweise gewiss auch ihre heiligen Schriften, worin ihr Wissen aufgezeichnet und niedergelegt war, wie solche heiligen Schriften die baktrischen, die babylonischen, die brahmanischen und buddhistischen, die die.sinesischen, die phönikischen, die ägyptischen und jüdischen Priester und Weisen, ja zum Theil selbst die Griechen in den Mysterien hatten, z. B. zu Andania in Messenien den Hieroi, den Heiligen und Leitern der umgestalteten eleusinischen Mysterienfeiern zu Andania, die Aufbewahrung der heiligen Schriften, [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] [fremdsprachliches Material] genannt, und der heiligen Geräthschaften übertragen war,1) obwohl wir von den heiligen Schriften der Druiden durchaus nichts Näheres wissen und Nichts davon erhalten ist. Eginhardt und verschiedene Historiker nach ihm versichern, dass Karl der Grosse alle noch erhältlichen Druidenverse und Bardengesänge habe sammeln und daraus eine Geschichte der keltischen und gallischen Alterthümer habe anfertigen lassen.2) Die Mysterien der Druiden waren wahre Unterrichts- und Bildungsanstalten, förmliche Gelehrtenschulen, wie es namentlich die ägyptischen Mysterien, der pythagoräische Bund und als Bauschulen die alten Bauhütten, Bauzünfte, Baubrüderschaften und Baucorporationen gleichfalls gewesen sind. Der Unterricht wurde von den Druiden durchaus als ein geheimer und deshalb auch blos mündlicher ertheilt, und es war ausdrücklich verboten, Etwas niederzuschreiben oder zu veröffentlichen. Caesa, de B. G. lib. VI, 14, meldet in dieser Hinsicht: "Nefas existimant, ea literis mandare; - quod neque in vulgus disciplinam efferri velint." In diesen Bildungsanstalten brachten die keltischen Jünglinge nach dem Berichte Caesars3) l. c. oft zwanzig Jahre zu, woraus wohl geschlossen werden darf, dass die zu Unter-

1) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 37 u. 48.
2) Eckermann, III. 1. S. 1.
3) Vergl. übrigens Hitzig über die Druiden bei Caesar, in der Zeitschrift des wissenschaftlichen Vereins in Zürich, I (1856), Seite 213 ff. Die von Hitzig geäusserten Ansichten über die bei Caesar angeblich falschen und durch einen christlichen Geistlichen eingeschobenen Stellen erscheinen höchst zweifelhaft.

daher trotz ihrer blos mündlichen Lehrweise gewiss auch ihre heiligen Schriften, worin ihr Wissen aufgezeichnet und niedergelegt war, wie solche heiligen Schriften die baktrischen, die babylonischen, die brahmanischen und buddhistischen, die die.sinesischen, die phönikischen, die ägyptischen und jüdischen Priester und Weisen, ja zum Theil selbst die Griechen in den Mysterien hatten, z. B. zu Andania in Messenien den Hieroi, den Heiligen und Leitern der umgestalteten eleusinischen Mysterienfeiern zu Andania, die Aufbewahrung der heiligen Schriften, [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] [fremdsprachliches Material] genannt, und der heiligen Geräthschaften übertragen war,1) obwohl wir von den heiligen Schriften der Druiden durchaus nichts Näheres wissen und Nichts davon erhalten ist. Eginhardt und verschiedene Historiker nach ihm versichern, dass Karl der Grosse alle noch erhältlichen Druidenverse und Bardengesänge habe sammeln und daraus eine Geschichte der keltischen und gallischen Alterthümer habe anfertigen lassen.2) Die Mysterien der Druiden waren wahre Unterrichts- und Bildungsanstalten, förmliche Gelehrtenschulen, wie es namentlich die ägyptischen Mysterien, der pythagoräische Bund und als Bauschulen die alten Bauhütten, Bauzünfte, Baubrüderschaften und Baucorporationen gleichfalls gewesen sind. Der Unterricht wurde von den Druiden durchaus als ein geheimer und deshalb auch blos mündlicher ertheilt, und es war ausdrücklich verboten, Etwas niederzuschreiben oder zu veröffentlichen. Caesa, de B. G. lib. VI, 14, meldet in dieser Hinsicht: „Nefas existimant, ea literis mandare; – quod neque in vulgus disciplinam efferri velint.“ In diesen Bildungsanstalten brachten die keltischen Jünglinge nach dem Berichte Caesars3) l. c. oft zwanzig Jahre zu, woraus wohl geschlossen werden darf, dass die zu Unter-

1) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 37 u. 48.
2) Eckermann, III. 1. S. 1.
3) Vergl. übrigens Hitzig über die Druiden bei Caesar, in der Zeitschrift des wissenschaftlichen Vereins in Zürich, I (1856), Seite 213 ff. Die von Hitzig geäusserten Ansichten über die bei Caesar angeblich falschen und durch einen christlichen Geistlichen eingeschobenen Stellen erscheinen höchst zweifelhaft.
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[587/0603] daher trotz ihrer blos mündlichen Lehrweise gewiss auch ihre heiligen Schriften, worin ihr Wissen aufgezeichnet und niedergelegt war, wie solche heiligen Schriften die baktrischen, die babylonischen, die brahmanischen und buddhistischen, die die.sinesischen, die phönikischen, die ägyptischen und jüdischen Priester und Weisen, ja zum Theil selbst die Griechen in den Mysterien hatten, z. B. zu Andania in Messenien den Hieroi, den Heiligen und Leitern der umgestalteten eleusinischen Mysterienfeiern zu Andania, die Aufbewahrung der heiligen Schriften, _ oder _ _ genannt, und der heiligen Geräthschaften übertragen war, 1) obwohl wir von den heiligen Schriften der Druiden durchaus nichts Näheres wissen und Nichts davon erhalten ist. Eginhardt und verschiedene Historiker nach ihm versichern, dass Karl der Grosse alle noch erhältlichen Druidenverse und Bardengesänge habe sammeln und daraus eine Geschichte der keltischen und gallischen Alterthümer habe anfertigen lassen. 2) Die Mysterien der Druiden waren wahre Unterrichts- und Bildungsanstalten, förmliche Gelehrtenschulen, wie es namentlich die ägyptischen Mysterien, der pythagoräische Bund und als Bauschulen die alten Bauhütten, Bauzünfte, Baubrüderschaften und Baucorporationen gleichfalls gewesen sind. Der Unterricht wurde von den Druiden durchaus als ein geheimer und deshalb auch blos mündlicher ertheilt, und es war ausdrücklich verboten, Etwas niederzuschreiben oder zu veröffentlichen. Caesa, de B. G. lib. VI, 14, meldet in dieser Hinsicht: „Nefas existimant, ea literis mandare; – quod neque in vulgus disciplinam efferri velint.“ In diesen Bildungsanstalten brachten die keltischen Jünglinge nach dem Berichte Caesars 3) l. c. oft zwanzig Jahre zu, woraus wohl geschlossen werden darf, dass die zu Unter- 1) Sauppe, die Mysterieninschrift zu Andania, S. 37 u. 48. 2) Eckermann, III. 1. S. 1. 3) Vergl. übrigens Hitzig über die Druiden bei Caesar, in der Zeitschrift des wissenschaftlichen Vereins in Zürich, I (1856), Seite 213 ff. Die von Hitzig geäusserten Ansichten über die bei Caesar angeblich falschen und durch einen christlichen Geistlichen eingeschobenen Stellen erscheinen höchst zweifelhaft.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 587. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/603>, abgerufen am 25.11.2024.