Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

lichkeit denken, dass die Aegypten benachbarten und zugleich zwischen den jüdischen Essäern und ägyptischen Therapeuten gelegenen Araber von den Therapeuten die Mystik und die Klöster, welche letztere ja nur die Wohn- und Pflegestätte der erstern sind, erhalten und angenommen haben. Ganz unbrauchbar und unwissenschaftlich ist, was Krause, Kunsturkunden, II. 1. S. 461 ff., vergl. mit I. 2. S. 397 ff., über die geschichtlichen Beziehungen des altmasonischen Gebrauchthums zu den Indern, Persern, Aegyptern, Gnostikern und Druiden bemerkt, indem er den Pythagoras und Plato, die Altperser und Zerduscht, - die Aegypter, Phöniker und Druiden, - die Hebräer, Hellenen, Etrusker und Römer, - die Soofi in Persien, die Gnostiker, Culdeer und christlichen Mystiker, vor Allen aber die Masonen ihre Lehren und Symbole in Indien aus den Veden, dem Vedant und Oupnek'hat, der Vedanta-Philosophie u. s. w. bei den Brahmanen holen und von ihnen auf verschiedenen Wegen empfangen lässt; zuletzt (II. 1. S. 470) macht er mit Malcolm die Essener noch zu einem Abzweige des Soofithumes und stellt an die Spitze seines unhistorischen Gebäudes Moses, Pythagoras, Platon, Johannes den Täufer und Jesus als - Soofis (!!!). Vom J. 900 nach Chr. an breiteten sich die Verbindungen der Sufi, welche besondere Häuser bewohnen , in einem gewissen religiösen Verband unter einander stehen und besonders oder am meisten als eine Art mönchischer Brüderschaften in Persien blühten, immer mehr und mehr unter den Muhammedanern aus. Alle Geisteserzeugnisse dieser Menschen athmen eine tief innerliche Mystik; bei denen, welche mehr Erkenntnissbedürfnisse und Talent besitzen, stellt sich dieselbe auch in mehrfachen Schriften begrifflich dar und erscheint alsdann als ein Gefühlspantheismus, welcher in den Gefühlserregungen die Durchdringung des Unendlichen und Endlichen nachzuweisen sucht, der dann aber auch ohne weiteres die Persönlichkeit für Beschränkung durch die Relativität der Einzelwesen, also für Schein erklärt, das Böse nur vom relativen Standpunkte aus vom Guten unterscheidet, nämlich für den niedern Grad der Entwickelung des Guten erklärt, und am Ende vom absoluten Standpunkte aus Alles in der Welt, Gutes und

lichkeit denken, dass die Aegypten benachbarten und zugleich zwischen den jüdischen Essäern und ägyptischen Therapeuten gelegenen Araber von den Therapeuten die Mystik und die Klöster, welche letztere ja nur die Wohn- und Pflegestätte der erstern sind, erhalten und angenommen haben. Ganz unbrauchbar und unwissenschaftlich ist, was Krause, Kunsturkunden, II. 1. S. 461 ff., vergl. mit I. 2. S. 397 ff., über die geschichtlichen Beziehungen des altmasonischen Gebrauchthums zu den Indern, Persern, Aegyptern, Gnostikern und Druiden bemerkt, indem er den Pythagoras und Plato, die Altperser und Zerduscht, – die Aegypter, Phöniker und Druiden, – die Hebräer, Hellenen, Etrusker und Römer, – die Soofi in Persien, die Gnostiker, Culdeer und christlichen Mystiker, vor Allen aber die Masonen ihre Lehren und Symbole in Indien aus den Veden, dem Vedant und Oupnek’hat, der Vedanta-Philosophie u. s. w. bei den Brahmanen holen und von ihnen auf verschiedenen Wegen empfangen lässt; zuletzt (II. 1. S. 470) macht er mit Malcolm die Essener noch zu einem Abzweige des Soofithumes und stellt an die Spitze seines unhistorischen Gebäudes Moses, Pythagoras, Platon, Johannes den Täufer und Jesus als – Soofis (!!!). Vom J. 900 nach Chr. an breiteten sich die Verbindungen der Sufi, welche besondere Häuser bewohnen , in einem gewissen religiösen Verband unter einander stehen und besonders oder am meisten als eine Art mönchischer Brüderschaften in Persien blühten, immer mehr und mehr unter den Muhammedanern aus. Alle Geisteserzeugnisse dieser Menschen athmen eine tief innerliche Mystik; bei denen, welche mehr Erkenntnissbedürfnisse und Talent besitzen, stellt sich dieselbe auch in mehrfachen Schriften begrifflich dar und erscheint alsdann als ein Gefühlspantheismus, welcher in den Gefühlserregungen die Durchdringung des Unendlichen und Endlichen nachzuweisen sucht, der dann aber auch ohne weiteres die Persönlichkeit für Beschränkung durch die Relativität der Einzelwesen, also für Schein erklärt, das Böse nur vom relativen Standpunkte aus vom Guten unterscheidet, nämlich für den niedern Grad der Entwickelung des Guten erklärt, und am Ende vom absoluten Standpunkte aus Alles in der Welt, Gutes und

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0590" n="574"/>
lichkeit denken, dass die Aegypten benachbarten und zugleich zwischen den jüdischen
 Essäern und ägyptischen Therapeuten gelegenen Araber von den Therapeuten die Mystik und die Klöster,
 welche letztere ja nur die Wohn- und Pflegestätte der erstern sind, erhalten und angenommen haben.
 Ganz unbrauchbar und unwissenschaftlich ist, was Krause, Kunsturkunden, II. 1. S. 461 ff., vergl.
 mit I. 2. S. 397 ff., über die geschichtlichen Beziehungen des altmasonischen Gebrauchthums zu den
 Indern, Persern, Aegyptern, Gnostikern und Druiden bemerkt, indem er den Pythagoras und Plato, die
 Altperser und Zerduscht, &#x2013; die Aegypter, Phöniker und Druiden, &#x2013; die Hebräer, Hellenen, Etrusker und
 Römer, &#x2013; die Soofi in Persien, die Gnostiker, Culdeer und christlichen Mystiker, vor Allen aber die
 Masonen ihre Lehren und Symbole in Indien aus den Veden, dem Vedant und Oupnek&#x2019;hat, der
 Vedanta-Philosophie u. s. w. bei den Brahmanen holen und von ihnen auf verschiedenen Wegen empfangen
 lässt; zuletzt (II. 1. S. 470) macht er mit Malcolm die Essener noch zu einem Abzweige des
 Soofithumes und stellt an die Spitze seines unhistorischen Gebäudes Moses, Pythagoras, Platon,
 Johannes den Täufer und Jesus als &#x2013; Soofis (!!!). Vom J. 900 nach Chr. an breiteten sich die
 Verbindungen der Sufi, welche besondere Häuser bewohnen , in einem gewissen religiösen Verband unter
 einander stehen und besonders oder am meisten als eine Art mönchischer Brüderschaften in Persien
 blühten, immer mehr und mehr unter den Muhammedanern aus. Alle Geisteserzeugnisse dieser Menschen
 athmen eine tief innerliche Mystik; bei denen, welche mehr Erkenntnissbedürfnisse und Talent
 besitzen, stellt sich dieselbe auch in mehrfachen Schriften begrifflich dar und erscheint alsdann
 als ein Gefühlspantheismus, welcher in den Gefühlserregungen die Durchdringung des Unendlichen und
 Endlichen nachzuweisen sucht, der dann aber auch ohne weiteres die Persönlichkeit für Beschränkung
 durch die Relativität der Einzelwesen, also für Schein erklärt, das Böse nur vom relativen
 Standpunkte aus vom Guten unterscheidet, nämlich für den niedern Grad der Entwickelung des Guten
 erklärt, und am Ende vom absoluten Standpunkte aus Alles in der Welt, Gutes und
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[574/0590] lichkeit denken, dass die Aegypten benachbarten und zugleich zwischen den jüdischen Essäern und ägyptischen Therapeuten gelegenen Araber von den Therapeuten die Mystik und die Klöster, welche letztere ja nur die Wohn- und Pflegestätte der erstern sind, erhalten und angenommen haben. Ganz unbrauchbar und unwissenschaftlich ist, was Krause, Kunsturkunden, II. 1. S. 461 ff., vergl. mit I. 2. S. 397 ff., über die geschichtlichen Beziehungen des altmasonischen Gebrauchthums zu den Indern, Persern, Aegyptern, Gnostikern und Druiden bemerkt, indem er den Pythagoras und Plato, die Altperser und Zerduscht, – die Aegypter, Phöniker und Druiden, – die Hebräer, Hellenen, Etrusker und Römer, – die Soofi in Persien, die Gnostiker, Culdeer und christlichen Mystiker, vor Allen aber die Masonen ihre Lehren und Symbole in Indien aus den Veden, dem Vedant und Oupnek’hat, der Vedanta-Philosophie u. s. w. bei den Brahmanen holen und von ihnen auf verschiedenen Wegen empfangen lässt; zuletzt (II. 1. S. 470) macht er mit Malcolm die Essener noch zu einem Abzweige des Soofithumes und stellt an die Spitze seines unhistorischen Gebäudes Moses, Pythagoras, Platon, Johannes den Täufer und Jesus als – Soofis (!!!). Vom J. 900 nach Chr. an breiteten sich die Verbindungen der Sufi, welche besondere Häuser bewohnen , in einem gewissen religiösen Verband unter einander stehen und besonders oder am meisten als eine Art mönchischer Brüderschaften in Persien blühten, immer mehr und mehr unter den Muhammedanern aus. Alle Geisteserzeugnisse dieser Menschen athmen eine tief innerliche Mystik; bei denen, welche mehr Erkenntnissbedürfnisse und Talent besitzen, stellt sich dieselbe auch in mehrfachen Schriften begrifflich dar und erscheint alsdann als ein Gefühlspantheismus, welcher in den Gefühlserregungen die Durchdringung des Unendlichen und Endlichen nachzuweisen sucht, der dann aber auch ohne weiteres die Persönlichkeit für Beschränkung durch die Relativität der Einzelwesen, also für Schein erklärt, das Böse nur vom relativen Standpunkte aus vom Guten unterscheidet, nämlich für den niedern Grad der Entwickelung des Guten erklärt, und am Ende vom absoluten Standpunkte aus Alles in der Welt, Gutes und

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-14T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-14T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/590
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/590>, abgerufen am 22.11.2024.