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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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kunft, getheilt; ebenso erscheinen bei den Griechen drei Theile des Stadiums, drei Theile der Mahlzeit, drei Gänge des Ringens, drei Libiationen bei der Mahlzeit und bei den Festmahlen, die Dreispenden von Wein, Milch und Honig1) u. s. w. Die Dreispenden sind wohl in ihrem letzten Ursprunge auf das Hirtenvolk zurückzuleiten, von welchen auf den Hochbergen Mittelasiens die Menschheit ausging und das in der guten Jahreszeit dreimal des Tages die dem Gotte geweihte Kuh melkte und bei dem jedesmaligen Melken auch dem segnenden Gotte eine Gabe der Dankbarkeit darbrachte.2) Dass die dreimalige Melkung im Monat Mai beginnen müsse, zeigt auch der ags. Trimilci = Majus, Mai, bei Beda. Hiermit hängt es auch zusammen, dass nach dem Meinokhired der Parse dreimal des Tages, die Sonne, den Mithra anbeten soll,3) wie ebenso die Aegypter nach Plutarch dreimal täglich der Sonne opferten4) und das dreimalige tägliche Beten und Läuten in allen katholischen und griechisch-christlichen Ländern noch heute üblich ist. Am Altare Jodamia's sagt die Priesterin täglich dreimal, sie lebe und verlangt Feuer.5) Dreimal rufen am Sonntage auch die Glocken die Christen- zum Gottesdienste, wie drei Hammerschläge die Juden zur Synagoge und die Maurer zur Ordnung oder Aufmerksamkeit. Ferner gehören in diesen Vorstellungskreis die drei ersten Vorsteher der Maurer, weil sie auch die Morgens-, Mittags- und Abendsonne, - Geburt, Leben und Tod, - den dreifachen Schritt alles Seins und aller Zeit bedeuten, wie dieses ebenso der dreifache Schritt des Lehrlings und die vielen Götterdreiheiten oder die Götter mit den dreifachen oder dreigetheilten Symbolen im ganzen Alterthume bezeichnen. Der chinesische Confucius sagt: Dreifach ist der Schritt der Zeit:
Zögernd kommt die Zukunft hergezogen,
Pfeilschnell ist das Jetzt entflogen,
Ewig still steht die Vergangenheit.

1) Welker, a. a. O., I. S. 33.
2) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 491.
3) Spiegel, Avesta, II. Einleitung, S. LI.
4) Lajard, recherches, S. 36, Anm. 3.
5) Bachofen, Gräbersymbolik, S. 250, Anm.

kunft, getheilt; ebenso erscheinen bei den Griechen drei Theile des Stadiums, drei Theile der Mahlzeit, drei Gänge des Ringens, drei Libiationen bei der Mahlzeit und bei den Festmahlen, die Dreispenden von Wein, Milch und Honig1) u. s. w. Die Dreispenden sind wohl in ihrem letzten Ursprunge auf das Hirtenvolk zurückzuleiten, von welchen auf den Hochbergen Mittelasiens die Menschheit ausging und das in der guten Jahreszeit dreimal des Tages die dem Gotte geweihte Kuh melkte und bei dem jedesmaligen Melken auch dem segnenden Gotte eine Gabe der Dankbarkeit darbrachte.2) Dass die dreimalige Melkung im Monat Mai beginnen müsse, zeigt auch der ags. Trimilci = Majus, Mai, bei Beda. Hiermit hängt es auch zusammen, dass nach dem Mînôkhired der Parse dreimal des Tages, die Sonne, den Mithra anbeten soll,3) wie ebenso die Aegypter nach Plutarch dreimal täglich der Sonne opferten4) und das dreimalige tägliche Beten und Läuten in allen katholischen und griechisch-christlichen Ländern noch heute üblich ist. Am Altare Jodamia’s sagt die Priesterin täglich dreimal, sie lebe und verlangt Feuer.5) Dreimal rufen am Sonntage auch die Glocken die Christen- zum Gottesdienste, wie drei Hammerschläge die Juden zur Synagoge und die Maurer zur Ordnung oder Aufmerksamkeit. Ferner gehören in diesen Vorstellungskreis die drei ersten Vorsteher der Maurer, weil sie auch die Morgens-, Mittags- und Abendsonne, – Geburt, Leben und Tod, – den dreifachen Schritt alles Seins und aller Zeit bedeuten, wie dieses ebenso der dreifache Schritt des Lehrlings und die vielen Götterdreiheiten oder die Götter mit den dreifachen oder dreigetheilten Symbolen im ganzen Alterthume bezeichnen. Der chinesische Confucius sagt: Dreifach ist der Schritt der Zeit:
Zögernd kommt die Zukunft hergezogen,
Pfeilschnell ist das Jetzt entflogen,
Ewig still steht die Vergangenheit.

1) Welker, a. a. O., I. S. 33.
2) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 491.
3) Spiegel, Avesta, II. Einleitung, S. LI.
4) Lajard, recherches, S. 36, Anm. 3.
5) Bachofen, Gräbersymbolik, S. 250, Anm.
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[474/0490] kunft, getheilt; ebenso erscheinen bei den Griechen drei Theile des Stadiums, drei Theile der Mahlzeit, drei Gänge des Ringens, drei Libiationen bei der Mahlzeit und bei den Festmahlen, die Dreispenden von Wein, Milch und Honig 1) u. s. w. Die Dreispenden sind wohl in ihrem letzten Ursprunge auf das Hirtenvolk zurückzuleiten, von welchen auf den Hochbergen Mittelasiens die Menschheit ausging und das in der guten Jahreszeit dreimal des Tages die dem Gotte geweihte Kuh melkte und bei dem jedesmaligen Melken auch dem segnenden Gotte eine Gabe der Dankbarkeit darbrachte. 2) Dass die dreimalige Melkung im Monat Mai beginnen müsse, zeigt auch der ags. Trimilci = Majus, Mai, bei Beda. Hiermit hängt es auch zusammen, dass nach dem Mînôkhired der Parse dreimal des Tages, die Sonne, den Mithra anbeten soll, 3) wie ebenso die Aegypter nach Plutarch dreimal täglich der Sonne opferten 4) und das dreimalige tägliche Beten und Läuten in allen katholischen und griechisch-christlichen Ländern noch heute üblich ist. Am Altare Jodamia’s sagt die Priesterin täglich dreimal, sie lebe und verlangt Feuer. 5) Dreimal rufen am Sonntage auch die Glocken die Christen- zum Gottesdienste, wie drei Hammerschläge die Juden zur Synagoge und die Maurer zur Ordnung oder Aufmerksamkeit. Ferner gehören in diesen Vorstellungskreis die drei ersten Vorsteher der Maurer, weil sie auch die Morgens-, Mittags- und Abendsonne, – Geburt, Leben und Tod, – den dreifachen Schritt alles Seins und aller Zeit bedeuten, wie dieses ebenso der dreifache Schritt des Lehrlings und die vielen Götterdreiheiten oder die Götter mit den dreifachen oder dreigetheilten Symbolen im ganzen Alterthume bezeichnen. Der chinesische Confucius sagt: Dreifach ist der Schritt der Zeit: Zögernd kommt die Zukunft hergezogen, Pfeilschnell ist das Jetzt entflogen, Ewig still steht die Vergangenheit. 1) Welker, a. a. O., I. S. 33. 2) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 491. 3) Spiegel, Avesta, II. Einleitung, S. LI. 4) Lajard, recherches, S. 36, Anm. 3. 5) Bachofen, Gräbersymbolik, S. 250, Anm.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/490>, abgerufen am 25.11.2024.