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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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der Benennung des Maurerlehrlings, des Urmenschen, als des Erzschmiedes und des Erzkünstlers ist es sodann, dass bei der Aufnahme zum Gesellen diesem auf seinen Reisen nunmehr die von ihm aus dem Schosse der Erde hervorgehobenen Metalle, vorzüglich das Silber, Erz und Eisen mit den daran sich knüpfenden Leidenschaften und Untugenden des Menschen begegnen. Der Mensch kann seine Lebensaufgabe nicht lösen, ohne zugleich den menschlichen Leidenschaften und Gebrechen, dem ganzen Kampfe des geselligen Lebens die Bahn zu öffnen, - ohne den Deckel von dem alle menschliche Uebel und Krankheiten enthaltenden Fasse der Pandora abzunehmen; 1) ja diesen Kampf zu kämpfen und durch denselben nach Osten, in das ewige Licht und Leben zu ziehen, ist die eigentliche und höhere Bestimmung des Menschen, ist die einzige Hoffnung, welche noch am Rande des Fasses, als Pandora den Deckel wieder darüber stürzte, hängen geblieben. In der Prometheussage wird im tiefsten Sinne ausgesprochen, dass der menschliche Geist aus dem göttlichen stamme, die Seele und der Geist des Menschen als ein Himmelsfeuer, als ein göttlicher Strahl von dem Himmel zu der Erde hergebracht worden sei. Je nachdem der Mensch den ihm verliehenen göttlichen Geist recht oder schlecht, vorsichtig oder unvorsichtig gebraucht, ist er ein Prometheus oder ein Epimetheus. Metheus ist an sich der Mensch, manus, manas, lat. mens, griech. [fremdsprachliches Material], deutsch der Mensch. Der griechische Prometheus ist dem Begriffe, wenn auch nicht dem Wortstamme nach gleich dem indischen Pramati, dem Sohne des Cyavana, denn Pramati bedeutet die Vorsorge, die vorsehende Klugheit. 2) Nach Kuhn S. 16 ist Prometheus von [fremdsprachliches Material] abzuleiten und aus dem Sanskritwort pramatha d. i. Raub hervorgegangen. Prometheus, Promantheus wäre ursprünglich ein Feuerreiber, und indem er durch Reibung das Feuer entzündet, reisst er gleichsam dasselbe an sich, raubt es.

Zwischen dem göttlichen Hirten, den friedlichen Hirten-

1) Preller, griech. Mythologie, I. S. 65.
2) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 10.

der Benennung des Maurerlehrlings, des Urmenschen, als des Erzschmiedes und des Erzkünstlers ist es sodann, dass bei der Aufnahme zum Gesellen diesem auf seinen Reisen nunmehr die von ihm aus dem Schosse der Erde hervorgehobenen Metalle, vorzüglich das Silber, Erz und Eisen mit den daran sich knüpfenden Leidenschaften und Untugenden des Menschen begegnen. Der Mensch kann seine Lebensaufgabe nicht lösen, ohne zugleich den menschlichen Leidenschaften und Gebrechen, dem ganzen Kampfe des geselligen Lebens die Bahn zu öffnen, – ohne den Deckel von dem alle menschliche Uebel und Krankheiten enthaltenden Fasse der Pandora abzunehmen; 1) ja diesen Kampf zu kämpfen und durch denselben nach Osten, in das ewige Licht und Leben zu ziehen, ist die eigentliche und höhere Bestimmung des Menschen, ist die einzige Hoffnung, welche noch am Rande des Fasses, als Pandora den Deckel wieder darüber stürzte, hängen geblieben. In der Prometheussage wird im tiefsten Sinne ausgesprochen, dass der menschliche Geist aus dem göttlichen stamme, die Seele und der Geist des Menschen als ein Himmelsfeuer, als ein göttlicher Strahl von dem Himmel zu der Erde hergebracht worden sei. Je nachdem der Mensch den ihm verliehenen göttlichen Geist recht oder schlecht, vorsichtig oder unvorsichtig gebraucht, ist er ein Prometheus oder ein Epimetheus. Metheus ist an sich der Mensch, manus, manas, lat. mens, griech. [fremdsprachliches Material], deutsch der Mensch. Der griechische Prometheus ist dem Begriffe, wenn auch nicht dem Wortstamme nach gleich dem indischen Pramati, dem Sohne des Cyavana, denn Pramati bedeutet die Vorsorge, die vorsehende Klugheit. 2) Nach Kuhn S. 16 ist Prometheus von [fremdsprachliches Material] abzuleiten und aus dem Sanskritwort pramâtha d. i. Raub hervorgegangen. Prometheus, Promantheus wäre ursprünglich ein Feuerreiber, und indem er durch Reibung das Feuer entzündet, reisst er gleichsam dasselbe an sich, raubt es.

Zwischen dem göttlichen Hirten, den friedlichen Hirten-

1) Preller, griech. Mythologie, I. S. 65.
2) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 10.
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[32/0048] der Benennung des Maurerlehrlings, des Urmenschen, als des Erzschmiedes und des Erzkünstlers ist es sodann, dass bei der Aufnahme zum Gesellen diesem auf seinen Reisen nunmehr die von ihm aus dem Schosse der Erde hervorgehobenen Metalle, vorzüglich das Silber, Erz und Eisen mit den daran sich knüpfenden Leidenschaften und Untugenden des Menschen begegnen. Der Mensch kann seine Lebensaufgabe nicht lösen, ohne zugleich den menschlichen Leidenschaften und Gebrechen, dem ganzen Kampfe des geselligen Lebens die Bahn zu öffnen, – ohne den Deckel von dem alle menschliche Uebel und Krankheiten enthaltenden Fasse der Pandora abzunehmen; 1) ja diesen Kampf zu kämpfen und durch denselben nach Osten, in das ewige Licht und Leben zu ziehen, ist die eigentliche und höhere Bestimmung des Menschen, ist die einzige Hoffnung, welche noch am Rande des Fasses, als Pandora den Deckel wieder darüber stürzte, hängen geblieben. In der Prometheussage wird im tiefsten Sinne ausgesprochen, dass der menschliche Geist aus dem göttlichen stamme, die Seele und der Geist des Menschen als ein Himmelsfeuer, als ein göttlicher Strahl von dem Himmel zu der Erde hergebracht worden sei. Je nachdem der Mensch den ihm verliehenen göttlichen Geist recht oder schlecht, vorsichtig oder unvorsichtig gebraucht, ist er ein Prometheus oder ein Epimetheus. Metheus ist an sich der Mensch, manus, manas, lat. mens, griech. _ , deutsch der Mensch. Der griechische Prometheus ist dem Begriffe, wenn auch nicht dem Wortstamme nach gleich dem indischen Pramati, dem Sohne des Cyavana, denn Pramati bedeutet die Vorsorge, die vorsehende Klugheit. 2) Nach Kuhn S. 16 ist Prometheus von _ abzuleiten und aus dem Sanskritwort pramâtha d. i. Raub hervorgegangen. Prometheus, Promantheus wäre ursprünglich ein Feuerreiber, und indem er durch Reibung das Feuer entzündet, reisst er gleichsam dasselbe an sich, raubt es. Zwischen dem göttlichen Hirten, den friedlichen Hirten- 1) Preller, griech. Mythologie, I. S. 65. 2) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 10.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/48>, abgerufen am 24.11.2024.