Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.somit von dem Himmel selbst, inwiefern nämlich das Gesetz der Natur der Dinge entspricht, und die Natur der Dinge durch den Himmel bestimmt ist. Das Gesetz führt zu der Lehre oder zur errungenen Weisheit, und wer diese gewonnen hat, harrt standhaft aus in der rechten Mitte. Der Zustand, in welchem die Seele, ehe die Leidenschaften in ihr erwacht sind, sich befindet, ist der der Mitte; nachdem sie aber erwacht sind und nachdem sie das rechte Mass gewonnen haben, tritt das Gleichgewicht ein. Die Mitte bildet im Weltall den Halt; das Gleichgewicht ist die Bahn für Alle. Wenn die Mitte und das Gleichgewicht in ihrer Vollkommenheit sich darstellen, dann befindet sich Himmel und Erde in Ruhe, und alle Dinge reifen ihrer Blüthe entgegen. Aufrecht erhalten im Leben der Menschen, wie im Leben des Weltalls, wird das Gleichgewicht durch die sittliche Kraft des Menschen, der als Weiser oder Heiliger in seiner selbsterrungenen Vollkommenheit standhaft ausharrt in der rechten Mitte, und so als werkthätig ordnendes Glied (als cubischer Stein, als Theil des maurerischen Mosaikbodens1) in Gemeinschaft mit Himmel und Erde Theil nimmt am Schaffen der Dinge, sie in ihrem Dasein erhält und beschützt, wie er auf Erreichung des Zustandes der Vollkommenheit überall auch ausser sich hinwirkt. Gestört aber wird das Gleichgewicht im Leben des Weltalls durch die Sünde des Menschen und durch sein Abweichen von der rechten Mitte. 2) Aehnlich wie die Lehre der Sinesen war auch diejenige der Aegypter. "Die höchste göttliche Potenz," sagt Menzel im Odin S. 110, "für die Aegypter war die ewig gleiche Ordnung im Lauf der Gestirne, im Lauf des Nils, in dem stets sich wiederholenden Wechsel der Jahreszeiten, der Saat und der Erndte, im staatlichen und Privatleben. Von Geburt an gehört jeder Mensch 1) Polak, die Tapis, S. 129 ff.;
Lenning, Encyklopädie, unter Pflaster; Krause, Kunsturkunden, 1. 2. S. 207 ff. 2) Stuhr, die chinesische
Reichsreligion, Berlin 1835. S. 5 ff. Nur der Merkwürdigkeit wegen mag man auch nachlesen, was
Gladisch, das Mysterium der ägyptischen Pyramiden und Obelisken, Halle 1846, S. 5 ff., über die
chinesisch-pythagoreische Zahlen-, Mass-, und Musikphilosophie sagt.
somit von dem Himmel selbst, inwiefern nämlich das Gesetz der Natur der Dinge entspricht, und die Natur der Dinge durch den Himmel bestimmt ist. Das Gesetz führt zu der Lehre oder zur errungenen Weisheit, und wer diese gewonnen hat, harrt standhaft aus in der rechten Mitte. Der Zustand, in welchem die Seele, ehe die Leidenschaften in ihr erwacht sind, sich befindet, ist der der Mitte; nachdem sie aber erwacht sind und nachdem sie das rechte Mass gewonnen haben, tritt das Gleichgewicht ein. Die Mitte bildet im Weltall den Halt; das Gleichgewicht ist die Bahn für Alle. Wenn die Mitte und das Gleichgewicht in ihrer Vollkommenheit sich darstellen, dann befindet sich Himmel und Erde in Ruhe, und alle Dinge reifen ihrer Blüthe entgegen. Aufrecht erhalten im Leben der Menschen, wie im Leben des Weltalls, wird das Gleichgewicht durch die sittliche Kraft des Menschen, der als Weiser oder Heiliger in seiner selbsterrungenen Vollkommenheit standhaft ausharrt in der rechten Mitte, und so als werkthätig ordnendes Glied (als cubischer Stein, als Theil des maurerischen Mosaikbodens1) in Gemeinschaft mit Himmel und Erde Theil nimmt am Schaffen der Dinge, sie in ihrem Dasein erhält und beschützt, wie er auf Erreichung des Zustandes der Vollkommenheit überall auch ausser sich hinwirkt. Gestört aber wird das Gleichgewicht im Leben des Weltalls durch die Sünde des Menschen und durch sein Abweichen von der rechten Mitte. 2) Aehnlich wie die Lehre der Sinesen war auch diejenige der Aegypter. „Die höchste göttliche Potenz,“ sagt Menzel im Odin S. 110, „für die Aegypter war die ewig gleiche Ordnung im Lauf der Gestirne, im Lauf des Nils, in dem stets sich wiederholenden Wechsel der Jahreszeiten, der Saat und der Erndte, im staatlichen und Privatleben. Von Geburt an gehört jeder Mensch 1) Polak, die Tapis, S. 129 ff.;
Lenning, Encyklopädie, unter Pflaster; Krause, Kunsturkunden, 1. 2. S. 207 ff. 2) Stuhr, die chinesische
Reichsreligion, Berlin 1835. S. 5 ff. Nur der Merkwürdigkeit wegen mag man auch nachlesen, was
Gladisch, das Mysterium der ägyptischen Pyramiden und Obelisken, Halle 1846, S. 5 ff., über die
chinesisch-pythagoreische Zahlen-, Mass-, und Musikphilosophie sagt.
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somit von dem Himmel selbst, inwiefern nämlich das Gesetz der Natur der Dinge entspricht, und die Natur der Dinge durch den Himmel bestimmt ist. Das Gesetz führt zu der Lehre oder zur errungenen Weisheit, und wer diese gewonnen hat, harrt standhaft aus in der rechten Mitte. Der Zustand, in welchem die Seele, ehe die Leidenschaften in ihr erwacht sind, sich befindet, ist der der Mitte; nachdem sie aber erwacht sind und nachdem sie das rechte Mass gewonnen haben, tritt das Gleichgewicht ein. Die Mitte bildet im Weltall den Halt; das Gleichgewicht ist die Bahn für Alle. Wenn die Mitte und das Gleichgewicht in ihrer Vollkommenheit sich darstellen, dann befindet sich Himmel und Erde in Ruhe, und alle Dinge reifen ihrer Blüthe entgegen. Aufrecht erhalten im Leben der Menschen, wie im Leben des Weltalls, wird das Gleichgewicht durch die sittliche Kraft des Menschen, der als Weiser oder Heiliger in seiner selbsterrungenen Vollkommenheit standhaft ausharrt in der rechten Mitte, und so als werkthätig ordnendes Glied (als cubischer Stein, als Theil des maurerischen Mosaikbodens 1) in Gemeinschaft mit Himmel und Erde Theil nimmt am Schaffen der Dinge, sie in ihrem Dasein erhält und beschützt, wie er auf Erreichung des Zustandes der Vollkommenheit überall auch ausser sich hinwirkt. Gestört aber wird das Gleichgewicht im Leben des Weltalls durch die Sünde des Menschen und durch sein Abweichen von der rechten Mitte. 2)
Aehnlich wie die Lehre der Sinesen war auch diejenige der Aegypter. „Die höchste göttliche Potenz,“ sagt Menzel im Odin S. 110, „für die Aegypter war die ewig gleiche Ordnung im Lauf der Gestirne, im Lauf des Nils, in dem stets sich wiederholenden Wechsel der Jahreszeiten, der Saat und der Erndte, im staatlichen und Privatleben. Von Geburt an gehört jeder Mensch
1) Polak, die Tapis, S. 129 ff.; Lenning, Encyklopädie, unter Pflaster; Krause, Kunsturkunden, 1. 2. S. 207 ff.
2) Stuhr, die chinesische Reichsreligion, Berlin 1835. S. 5 ff. Nur der Merkwürdigkeit wegen mag man auch nachlesen, was Gladisch, das Mysterium der ägyptischen Pyramiden und Obelisken, Halle 1846, S. 5 ff., über die chinesisch-pythagoreische Zahlen-, Mass-, und Musikphilosophie sagt.
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