Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.Altare nähern , symbolisch 3, 5 oder 7 Stufen des Altares ersteigen, und der Schritt, mit dem die Maurer aller Grade in die Loge eintreten sollen, stimmen insofern mit einander überein, dass sie alle in der geraden Linie, offenbar nach dem Winkelmasse oder dem rechtwinkeligen Dreiecke, welches der Ausschreitende zuerst bildet, erfolgen.1) Der Schritt und Weg des Maurers soll sonach ein gerader, ein nicht nach Rechts und Links oder vom rechten Wege abschweifender und ablenkender, ein abgemessener und geordneter sein. Der maurerische Schritt hat, auf diese Weise aufgefasst, eine unendliche tiefe Bedeutung und schliesst sich innig an das Halszeichen, an die Bewegung der rechten Hand und des rechten Armes an, denn Hand und Fuss soll der Maurer im rechten Winkel, im Winkelmasse bewegen. Der cubische Stein, auf welchem ein Winkelmass mit den Worten liegt: "Dirigit obliqua," und die Gesellenloge nach der gewöhnlichen maurerischen Erklärung bezeichnen soll, ist ein durchgreifendes Symbol des von dem Maurer zu wählenden und zu führenden Lebens und Strebens, enthält für den Maurer eine allgemeine und unbedingte Lebensvorschrift, indem das Winkelmass sein ganzes sittliches und geistiges Leben, namentlich aber auch die Bewegung seiner Hände und Füsse beherrschen und regieren, dirigiren soll, um in allen Beziehungen die Abweichungen, Fehler und Verirrungen (obliqua) zu vermeiden. Da das Halszeichen mit der rechten Hand gegeben, - das rechtwinkelige Dreieck oder das Winkelmass mit der rechten Hand gebildet wird, wie es kaum anders sein könnte, ist es auch nicht dem geringsten Zweifel unterworfen, dass ebenso beim Schritt das rechtwinkelige Dreieck, das Winkelmass mit dem rechten Fusse voran gebildet werden müsse, so dass also der Aussehreitende sinn- und bedeutungsvoll mit dem rechten Fusse. beginnt und bei seinen zu vollbringenden 3, 5 oder 7 Schritten auch stets mit dem rechten Fusse endet, auf den zu ersteigenden Stufen des Altares zuerst und zuletzt ankommt, wie dieses auch wirklich die Symbolik der Alten ausdrück- 1) Vergl. darüber auch Polak, die Tapis, S. 68 ff., wo das Wahre mit dem Falschen
bunt unter einander gemengt erscheint.
Altare nähern , symbolisch 3, 5 oder 7 Stufen des Altares ersteigen, und der Schritt, mit dem die Maurer aller Grade in die Loge eintreten sollen, stimmen insofern mit einander überein, dass sie alle in der geraden Linie, offenbar nach dem Winkelmasse oder dem rechtwinkeligen Dreiecke, welches der Ausschreitende zuerst bildet, erfolgen.1) Der Schritt und Weg des Maurers soll sonach ein gerader, ein nicht nach Rechts und Links oder vom rechten Wege abschweifender und ablenkender, ein abgemessener und geordneter sein. Der maurerische Schritt hat, auf diese Weise aufgefasst, eine unendliche tiefe Bedeutung und schliesst sich innig an das Halszeichen, an die Bewegung der rechten Hand und des rechten Armes an, denn Hand und Fuss soll der Maurer im rechten Winkel, im Winkelmasse bewegen. Der cubische Stein, auf welchem ein Winkelmass mit den Worten liegt: „Dirigit obliqua,“ und die Gesellenloge nach der gewöhnlichen maurerischen Erklärung bezeichnen soll, ist ein durchgreifendes Symbol des von dem Maurer zu wählenden und zu führenden Lebens und Strebens, enthält für den Maurer eine allgemeine und unbedingte Lebensvorschrift, indem das Winkelmass sein ganzes sittliches und geistiges Leben, namentlich aber auch die Bewegung seiner Hände und Füsse beherrschen und regieren, dirigiren soll, um in allen Beziehungen die Abweichungen, Fehler und Verirrungen (obliqua) zu vermeiden. Da das Halszeichen mit der rechten Hand gegeben, – das rechtwinkelige Dreieck oder das Winkelmass mit der rechten Hand gebildet wird, wie es kaum anders sein könnte, ist es auch nicht dem geringsten Zweifel unterworfen, dass ebenso beim Schritt das rechtwinkelige Dreieck, das Winkelmass mit dem rechten Fusse voran gebildet werden müsse, so dass also der Aussehreitende sinn- und bedeutungsvoll mit dem rechten Fusse. beginnt und bei seinen zu vollbringenden 3, 5 oder 7 Schritten auch stets mit dem rechten Fusse endet, auf den zu ersteigenden Stufen des Altares zuerst und zuletzt ankommt, wie dieses auch wirklich die Symbolik der Alten ausdrück- 1) Vergl. darüber auch Polak, die Tapis, S. 68 ff., wo das Wahre mit dem Falschen
bunt unter einander gemengt erscheint.
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Altare nähern , symbolisch 3, 5 oder 7 Stufen des Altares ersteigen, und der Schritt, mit dem die Maurer aller Grade in die Loge eintreten sollen, stimmen insofern mit einander überein, dass sie alle in der geraden Linie, offenbar nach dem Winkelmasse oder dem rechtwinkeligen Dreiecke, welches der Ausschreitende zuerst bildet, erfolgen. 1) Der Schritt und Weg des Maurers soll sonach ein gerader, ein nicht nach Rechts und Links oder vom rechten Wege abschweifender und ablenkender, ein abgemessener und geordneter sein. Der maurerische Schritt hat, auf diese Weise aufgefasst, eine unendliche tiefe Bedeutung und schliesst sich innig an das Halszeichen, an die Bewegung der rechten Hand und des rechten Armes an, denn Hand und Fuss soll der Maurer im rechten Winkel, im Winkelmasse bewegen. Der cubische Stein, auf welchem ein Winkelmass mit den Worten liegt: „Dirigit obliqua,“ und die Gesellenloge nach der gewöhnlichen maurerischen Erklärung bezeichnen soll, ist ein durchgreifendes Symbol des von dem Maurer zu wählenden und zu führenden Lebens und Strebens, enthält für den Maurer eine allgemeine und unbedingte Lebensvorschrift, indem das Winkelmass sein ganzes sittliches und geistiges Leben, namentlich aber auch die Bewegung seiner Hände und Füsse beherrschen und regieren, dirigiren soll, um in allen Beziehungen die Abweichungen, Fehler und Verirrungen (obliqua) zu vermeiden. Da das Halszeichen mit der rechten Hand gegeben, – das rechtwinkelige Dreieck oder das Winkelmass mit der rechten Hand gebildet wird, wie es kaum anders sein könnte, ist es auch nicht dem geringsten Zweifel unterworfen, dass ebenso beim Schritt das rechtwinkelige Dreieck, das Winkelmass mit dem rechten Fusse voran gebildet werden müsse, so dass also der Aussehreitende sinn- und bedeutungsvoll mit dem rechten Fusse. beginnt und bei seinen zu vollbringenden 3, 5 oder 7 Schritten auch stets mit dem rechten Fusse endet, auf den zu ersteigenden Stufen des Altares zuerst und zuletzt ankommt, wie dieses auch wirklich die Symbolik der Alten ausdrück-
1) Vergl. darüber auch Polak, die Tapis, S. 68 ff., wo das Wahre mit dem Falschen bunt unter einander gemengt erscheint.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/450>, abgerufen am 16.07.2024. |