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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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noch heute am Rosensonntag Lätare in Städten und Dörfern die Knaben mit einem Strohmanne und einem Epheumanne singend von Haus zu Haus:

Ri, Ra, Ro, der Summertag ist da! u. s. w.

oder auch:

Stab aus, dem Winter gehen die Augen aus.

Leider sind diese Kinderlieder nun aus dem Gedächtnisse verschwunden, wie unvergesslich mir auch die Zeiten sind, als noch jene Lieder tönten. Die Knaben sind dabei gewöhnlich in weisse Hemden und die Mädchen in weisse Kleider gekleidet. Fast alle Kinder erhalten auch an diesem Tage einen weissen Stab mit einer gebackenen Bretzel oben, in welcher frische Buchszweige und Blumen stecken; mit diesen Stäben laufen sie singend und jubelnd einher. Auf diese Stäbe spielt der Eingang des zweiten Liedes an.1) Diese germanischen Frühlingsfeste erinnern besonders an die von den Griechen ungefähr zu derselben zu Ehren des Dionysos im Monat Anthesterion (Februar) durch ganz Griechenland und auch auf den Inseln und in Kleinasien gefeierten Anthesterien, wobei namentlich auch die Kinder mit den ersten Blumen des Frühlings bekränzt wurden;2) noch mehr aber gehört hierher das im Monate Elaphebolion (März) gefeierte Fest der grossen oder städtischen Dionysien, ein Fest des von der Noth und den Sorgen des Winters befreienden [fremdsprachliches Material] Dionysos.



XXVIII.
Ueber das Symbol des maurerischen Schrittes.

Der Lehrlings-, der Gesellen- und Meisterschritt, womit der Lehrling, der Geselle und der Meister sich dem

1) Vergl. Welker, griech. Götterlehre, I. S. 434.
2) Preller, griech. Mythol., I. S. 420 ff.

noch heute am Rosensonntag Lätare in Städten und Dörfern die Knaben mit einem Strohmanne und einem Epheumanne singend von Haus zu Haus:

Ri, Ra, Ro, der Summertag ist da! u. s. w.

oder auch:

Stab aus, dem Winter gehen die Augen aus.

Leider sind diese Kinderlieder nun aus dem Gedächtnisse verschwunden, wie unvergesslich mir auch die Zeiten sind, als noch jene Lieder tönten. Die Knaben sind dabei gewöhnlich in weisse Hemden und die Mädchen in weisse Kleider gekleidet. Fast alle Kinder erhalten auch an diesem Tage einen weissen Stab mit einer gebackenen Bretzel oben, in welcher frische Buchszweige und Blumen stecken; mit diesen Stäben laufen sie singend und jubelnd einher. Auf diese Stäbe spielt der Eingang des zweiten Liedes an.1) Diese germanischen Frühlingsfeste erinnern besonders an die von den Griechen ungefähr zu derselben zu Ehren des Dionysos im Monat Anthesterion (Februar) durch ganz Griechenland und auch auf den Inseln und in Kleinasien gefeierten Anthesterien, wobei namentlich auch die Kinder mit den ersten Blumen des Frühlings bekränzt wurden;2) noch mehr aber gehört hierher das im Monate Elaphebolion (März) gefeierte Fest der grossen oder städtischen Dionysien, ein Fest des von der Noth und den Sorgen des Winters befreienden [fremdsprachliches Material] Dionysos.



XXVIII.
Ueber das Symbol des maurerischen Schrittes.

Der Lehrlings-, der Gesellen- und Meisterschritt, womit der Lehrling, der Geselle und der Meister sich dem

1) Vergl. Welker, griech. Götterlehre, I. S. 434.
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 die Zeiten sind, als noch jene Lieder tönten. Die Knaben sind dabei gewöhnlich in weisse Hemden und
 die Mädchen in weisse Kleider gekleidet. Fast alle Kinder erhalten auch an diesem Tage einen weissen
 Stab mit einer gebackenen Bretzel oben, in welcher frische Buchszweige und Blumen stecken; mit
 diesen Stäben laufen sie singend und jubelnd einher. Auf diese Stäbe spielt der Eingang des zweiten
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[433/0449] noch heute am Rosensonntag Lätare in Städten und Dörfern die Knaben mit einem Strohmanne und einem Epheumanne singend von Haus zu Haus: Ri, Ra, Ro, der Summertag ist da! u. s. w. oder auch: Stab aus, dem Winter gehen die Augen aus. Leider sind diese Kinderlieder nun aus dem Gedächtnisse verschwunden, wie unvergesslich mir auch die Zeiten sind, als noch jene Lieder tönten. Die Knaben sind dabei gewöhnlich in weisse Hemden und die Mädchen in weisse Kleider gekleidet. Fast alle Kinder erhalten auch an diesem Tage einen weissen Stab mit einer gebackenen Bretzel oben, in welcher frische Buchszweige und Blumen stecken; mit diesen Stäben laufen sie singend und jubelnd einher. Auf diese Stäbe spielt der Eingang des zweiten Liedes an. 1) Diese germanischen Frühlingsfeste erinnern besonders an die von den Griechen ungefähr zu derselben zu Ehren des Dionysos im Monat Anthesterion (Februar) durch ganz Griechenland und auch auf den Inseln und in Kleinasien gefeierten Anthesterien, wobei namentlich auch die Kinder mit den ersten Blumen des Frühlings bekränzt wurden; 2) noch mehr aber gehört hierher das im Monate Elaphebolion (März) gefeierte Fest der grossen oder städtischen Dionysien, ein Fest des von der Noth und den Sorgen des Winters befreienden _ Dionysos. XXVIII. Ueber das Symbol des maurerischen Schrittes. Der Lehrlings-, der Gesellen- und Meisterschritt, womit der Lehrling, der Geselle und der Meister sich dem 1) Vergl. Welker, griech. Götterlehre, I. S. 434. 2) Preller, griech. Mythol., I. S. 420 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 433. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/449>, abgerufen am 19.11.2024.