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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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den Morgen, den Osten und die Göttin des Morgenroths bezeichnet. 1)

Auch die deutsche Göttin Ostara, nach welcher bei Eginhard der April Ostarmanoth hiess und von der das christliche Osterfest, das Fest der Wiederauferstehung des Herrn seinen Namen trägt, ist nur die Göttin des aufsteigenden Lichtes, der Morgenröthe des Tages und des Jahres, des Frühlings, denn ostar (ostwärts) bezeichnet die Richtung gegen Morgen oder Osten.2) Wie die Ostara der Erde das Licht und das neue Leben, den Frühling und die Blumen brachte, so brachte der sterbende und der wiederauferstehende Christus den an ihn glaubenden Menschen das Licht und das neue Leben, den ewigen geistigen Frühling, die Liebe und Barmherzigkeit Gottes. Creuzer, Symbolik lV, S. 595 sagt: "Ostern ist der Frühling der Welt und der Frühling des Geistes, der sichtbare Frühling und der unsichtbare." Deshalb wird auch noch heute in den katholischen Kirchen an dem Osterfeste die neue grosse Osterkerze geweiht, entzündet und gebrannt als das Symbol des neuen Lichtes, welches mit Christus und seiner Lehre in seine Kirche und in die Welt gekommen. Diese Osterkerze ist nur an die Stelle der Feuer getreten, welche der zurückgekehrten Ostara, Schiller's Mädchen aus der Fremde, auf den Bergen die alten Germanen freudig brannten und theilweise noch heute, besonders an der ganzen Nordsee gebrannt zu werden pflegen.3) Diese Osterfeuer mussten wohl ursprünglich, wie besonders auch die Johannisfeuer und überhaupt die sogenannten Nothfeuer der alten Germanen, wie das erloschene Feuer der Vesta zu Rom4) und das Feuer des peruanischen Sonnengottes,5) - das erloschene ewige Feuer des

1) Preller, griech. Mythologie, I. S. 299.
2) Simrok, deutsche Mythol., S. 407; Quitzmann, die heidnische Religion der Baiwaren, S. 129 ff.; Hocker, die Stammsagen der Hohenzollern und Welfen, S. 129 ff.; Mühlhause, Urreligion der alten Deutschen, S. 144 ff.
3) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 43 ff.; Hocker, die Stammsagen, S. 130 u. 131, S. 133
4) Preller, röm. Mythol., S. 542.
5) Apostelgeschichte des Geistes, II. S. 29.

den Morgen, den Osten und die Göttin des Morgenroths bezeichnet. 1)

Auch die deutsche Göttin Ostara, nach welcher bei Eginhard der April Ostarmânoth hiess und von der das christliche Osterfest, das Fest der Wiederauferstehung des Herrn seinen Namen trägt, ist nur die Göttin des aufsteigenden Lichtes, der Morgenröthe des Tages und des Jahres, des Frühlings, denn ostar (ostwärts) bezeichnet die Richtung gegen Morgen oder Osten.2) Wie die Ostara der Erde das Licht und das neue Leben, den Frühling und die Blumen brachte, so brachte der sterbende und der wiederauferstehende Christus den an ihn glaubenden Menschen das Licht und das neue Leben, den ewigen geistigen Frühling, die Liebe und Barmherzigkeit Gottes. Creuzer, Symbolik lV, S. 595 sagt: „Ostern ist der Frühling der Welt und der Frühling des Geistes, der sichtbare Frühling und der unsichtbare.“ Deshalb wird auch noch heute in den katholischen Kirchen an dem Osterfeste die neue grosse Osterkerze geweiht, entzündet und gebrannt als das Symbol des neuen Lichtes, welches mit Christus und seiner Lehre in seine Kirche und in die Welt gekommen. Diese Osterkerze ist nur an die Stelle der Feuer getreten, welche der zurückgekehrten Ostara, Schiller’s Mädchen aus der Fremde, auf den Bergen die alten Germanen freudig brannten und theilweise noch heute, besonders an der ganzen Nordsee gebrannt zu werden pflegen.3) Diese Osterfeuer mussten wohl ursprünglich, wie besonders auch die Johannisfeuer und überhaupt die sogenannten Nothfeuer der alten Germanen, wie das erloschene Feuer der Vesta zu Rom4) und das Feuer des peruanischen Sonnengottes,5) – das erloschene ewige Feuer des

1) Preller, griech. Mythologie, I. S. 299.
2) Simrok, deutsche Mythol., S. 407; Quitzmann, die heidnische Religion der Baiwaren, S. 129 ff.; Hocker, die Stammsagen der Hohenzollern und Welfen, S. 129 ff.; Mühlhause, Urreligion der alten Deutschen, S. 144 ff.
3) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 43 ff.; Hocker, die Stammsagen, S. 130 u. 131, S. 133
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 brachte, so brachte der sterbende und der wiederauferstehende Christus den an ihn glaubenden
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 133</note> Diese Osterfeuer mussten wohl ursprünglich, wie besonders auch die Johannisfeuer und
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 Rom<note place="foot" n="4)">Preller, röm. Mythol., S. 542.</note> und das Feuer des peruanischen
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[394/0410] den Morgen, den Osten und die Göttin des Morgenroths bezeichnet. 1) Auch die deutsche Göttin Ostara, nach welcher bei Eginhard der April Ostarmânoth hiess und von der das christliche Osterfest, das Fest der Wiederauferstehung des Herrn seinen Namen trägt, ist nur die Göttin des aufsteigenden Lichtes, der Morgenröthe des Tages und des Jahres, des Frühlings, denn ostar (ostwärts) bezeichnet die Richtung gegen Morgen oder Osten. 2) Wie die Ostara der Erde das Licht und das neue Leben, den Frühling und die Blumen brachte, so brachte der sterbende und der wiederauferstehende Christus den an ihn glaubenden Menschen das Licht und das neue Leben, den ewigen geistigen Frühling, die Liebe und Barmherzigkeit Gottes. Creuzer, Symbolik lV, S. 595 sagt: „Ostern ist der Frühling der Welt und der Frühling des Geistes, der sichtbare Frühling und der unsichtbare.“ Deshalb wird auch noch heute in den katholischen Kirchen an dem Osterfeste die neue grosse Osterkerze geweiht, entzündet und gebrannt als das Symbol des neuen Lichtes, welches mit Christus und seiner Lehre in seine Kirche und in die Welt gekommen. Diese Osterkerze ist nur an die Stelle der Feuer getreten, welche der zurückgekehrten Ostara, Schiller’s Mädchen aus der Fremde, auf den Bergen die alten Germanen freudig brannten und theilweise noch heute, besonders an der ganzen Nordsee gebrannt zu werden pflegen. 3) Diese Osterfeuer mussten wohl ursprünglich, wie besonders auch die Johannisfeuer und überhaupt die sogenannten Nothfeuer der alten Germanen, wie das erloschene Feuer der Vesta zu Rom 4) und das Feuer des peruanischen Sonnengottes, 5) – das erloschene ewige Feuer des 1) Preller, griech. Mythologie, I. S. 299. 2) Simrok, deutsche Mythol., S. 407; Quitzmann, die heidnische Religion der Baiwaren, S. 129 ff.; Hocker, die Stammsagen der Hohenzollern und Welfen, S. 129 ff.; Mühlhause, Urreligion der alten Deutschen, S. 144 ff. 3) Kuhn, die Herabkunft des Feuers, S. 43 ff.; Hocker, die Stammsagen, S. 130 u. 131, S. 133 4) Preller, röm. Mythol., S. 542. 5) Apostelgeschichte des Geistes, II. S. 29.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 394. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/410>, abgerufen am 22.11.2024.