Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.griechische Apollo, der jugendlich Schöne zeichnet sich durch seine herabfliessenden ungeschorenen goldenen Haare aus, und wird daher der Goldgelockte [fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material] genannt;1) ihm weihten die Jünglinge das erste Haar.2) Auch [fremdsprachliches Material] bezeichnet nur den lichtgelockten Apollo, von [fremdsprachliches Material], das wallende Haar. 3) Die ägyptischen und jüdischen Vorstellungen und Beschreibungen von Gott als einem Lichtwesen haben wir schon oben mitgetheilt und sie können daher jetzt zur Seite gelassen werden; namentlich lassen die jüdischen sich dahin zusammenfassen, wie Paulus I. 17 an Timotheus schreibt, dass Gott allein Unsterblichkeit habe und in einem unvergänglichen Lichte wohne, den kein Mensch gesehen hat, noch sehen kann, welchem sei Ehre und Herrlichkeit. In einem verwandten Sinne wird auch Gott in den Mithrasmysterien der Unbegreifliche (indeprehensibilis) genannt. 4) Die eigentlichen lichtgläubigen, man machte fast sagen die maurerischen Völker sind die arischen oder indo-germanischen, an deren Spitze das Zendvolk, die Baktrer, Meder und Perser stehen, und wohin auch die Inder, die Kelten, die Griechen und Römer, die Germanen u. s. w. gehören. Die neuesten mythologischen Forschungen eines Grimm, Mannhardt, Kuhn, Schwartz, Weber, Roth u. s. f. weisen eine solche Uebereinstimmung der Mythologie oder der religiösen Ansichten und Mythen der arischen Völker nach, dass bei ihnen schon in ihrem asiatischen Ursitze oder vor ihrer Trennung in verschiedene Völker der Lichtglaube in seinen Grundzügen entwickelt und ausgebildet gewesen sein muss, wie zu diesem Ergebnisse auch die vergleichende Sprachforschung führt und wohl künftig noch mehr führen wird. Das Zendvolk oder Zarathustra besonders jetzt übergehend, mögen vorzugsweise die Inder und Germanen berührt werden. Nach dem indischen Vedenglauben hat das Licht als 1) Preller, griech. Mythologie, I. S. 183 unten. 2) Welker, griech, Götterlehre, II. S.
339. 3) Furtwängler, die Idee des Todes, S. 9o, Anm. 4. 4) Preller, röm. Mythologie, S. 764.
griechische Apollo, der jugendlich Schöne zeichnet sich durch seine herabfliessenden ungeschorenen goldenen Haare aus, und wird daher der Goldgelockte [fremdsprachliches Material][fremdsprachliches Material] genannt;1) ihm weihten die Jünglinge das erste Haar.2) Auch [fremdsprachliches Material] bezeichnet nur den lichtgelockten Apollo, von [fremdsprachliches Material], das wallende Haar. 3) Die ägyptischen und jüdischen Vorstellungen und Beschreibungen von Gott als einem Lichtwesen haben wir schon oben mitgetheilt und sie können daher jetzt zur Seite gelassen werden; namentlich lassen die jüdischen sich dahin zusammenfassen, wie Paulus I. 17 an Timotheus schreibt, dass Gott allein Unsterblichkeit habe und in einem unvergänglichen Lichte wohne, den kein Mensch gesehen hat, noch sehen kann, welchem sei Ehre und Herrlichkeit. In einem verwandten Sinne wird auch Gott in den Mithrasmysterien der Unbegreifliche (indeprehensibilis) genannt. 4) Die eigentlichen lichtgläubigen, man machte fast sagen die maurerischen Völker sind die arischen oder indo-germanischen, an deren Spitze das Zendvolk, die Baktrer, Meder und Perser stehen, und wohin auch die Inder, die Kelten, die Griechen und Römer, die Germanen u. s. w. gehören. Die neuesten mythologischen Forschungen eines Grimm, Mannhardt, Kuhn, Schwartz, Weber, Roth u. s. f. weisen eine solche Uebereinstimmung der Mythologie oder der religiösen Ansichten und Mythen der arischen Völker nach, dass bei ihnen schon in ihrem asiatischen Ursitze oder vor ihrer Trennung in verschiedene Völker der Lichtglaube in seinen Grundzügen entwickelt und ausgebildet gewesen sein muss, wie zu diesem Ergebnisse auch die vergleichende Sprachforschung führt und wohl künftig noch mehr führen wird. Das Zendvolk oder Zarathustra besonders jetzt übergehend, mögen vorzugsweise die Inder und Germanen berührt werden. Nach dem indischen Vedenglauben hat das Licht als 1) Preller, griech. Mythologie, I. S. 183 unten. 2) Welker, griech, Götterlehre, II. S.
339. 3) Furtwängler, die Idee des Todes, S. 9o, Anm. 4. 4) Preller, röm. Mythologie, S. 764.
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griechische Apollo, der jugendlich Schöne zeichnet sich durch seine herabfliessenden ungeschorenen goldenen Haare aus, und wird daher der Goldgelockte _ _ genannt; 1) ihm weihten die Jünglinge das erste Haar. 2) Auch _ bezeichnet nur den lichtgelockten Apollo, von _ , das wallende Haar. 3)
Die ägyptischen und jüdischen Vorstellungen und Beschreibungen von Gott als einem Lichtwesen haben wir schon oben mitgetheilt und sie können daher jetzt zur Seite gelassen werden; namentlich lassen die jüdischen sich dahin zusammenfassen, wie Paulus I. 17 an Timotheus schreibt, dass Gott allein Unsterblichkeit habe und in einem unvergänglichen Lichte wohne, den kein Mensch gesehen hat, noch sehen kann, welchem sei Ehre und Herrlichkeit. In einem verwandten Sinne wird auch Gott in den Mithrasmysterien der Unbegreifliche (indeprehensibilis) genannt. 4)
Die eigentlichen lichtgläubigen, man machte fast sagen die maurerischen Völker sind die arischen oder indo-germanischen, an deren Spitze das Zendvolk, die Baktrer, Meder und Perser stehen, und wohin auch die Inder, die Kelten, die Griechen und Römer, die Germanen u. s. w. gehören. Die neuesten mythologischen Forschungen eines Grimm, Mannhardt, Kuhn, Schwartz, Weber, Roth u. s. f. weisen eine solche Uebereinstimmung der Mythologie oder der religiösen Ansichten und Mythen der arischen Völker nach, dass bei ihnen schon in ihrem asiatischen Ursitze oder vor ihrer Trennung in verschiedene Völker der Lichtglaube in seinen Grundzügen entwickelt und ausgebildet gewesen sein muss, wie zu diesem Ergebnisse auch die vergleichende Sprachforschung führt und wohl künftig noch mehr führen wird. Das Zendvolk oder Zarathustra besonders jetzt übergehend, mögen vorzugsweise die Inder und Germanen berührt werden.
Nach dem indischen Vedenglauben hat das Licht als
1) Preller, griech. Mythologie, I. S. 183 unten.
2) Welker, griech, Götterlehre, II. S. 339.
3) Furtwängler, die Idee des Todes, S. 9o, Anm. 4.
4) Preller, röm. Mythologie, S. 764.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/278>, abgerufen am 16.02.2025. |