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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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sterien sich einweihen, d. h. an den Priesterschulen unterrichten liessen. Ob schon Homer, wie behauptet wird, in die ägyptischen Mysterien eingeweiht gewesen sei, mag dahingestellt bleiben; jedenfalls waren eingeweiht z. B. Lykurg (eingeweiht im Jahr 807 vor Christus) und Solon, Thales (eingeweiht in die Mysterien der Isis), Pythagoras (eingeweiht zu Theben, wozu er sich sogar der Beschneidung unterworfen hatte), der göttliche Platon (eingeweiht im Tempel zu Heliopolis), Pittakus (soll im Jahr 585 vor Christus eingeweiht worden sein), Herodot (eingeweiht in die Mysterien der Isis im Tempel zu Memphis 483 v. Chr.), Eudoxus (eingeweiht zu Sais im Jahr 371 vor Chr. nach dem Temple mystique, Paris 1856, S. 140), Demokrit von Abdera u. s. w. Sehr berühmt waren auch bei den Griechen und Römern die Mysterien oder der Dienst der 7 Kabiren auf Samothrace. In den alten, bis an das Ende des zweiten oder den Anfang des dritten Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung bestandenen Mysterien von Samothrace wurde der Tod des jüngsten der Kabiren, des Cadmilos, von den Eingeweihten mit Weinen und Seufzen gefeiert. Cadmilos wurde von seinen zwei Brüdern getödtet, welche entflohen und seine Zeugungstheile in einem Körbchen oder Kästchen mit sich nahmen.1) In den Mysterien der Korybanten wurde in ähnlicher Weise der Tod des jungen Attis dargestellt und beklagt und zwar um die Zeit der Tag- und Nachtgleiche des Frühlings, welchem Trauerfeste zuletzt ein wildes Freudenfest über die Rückkehr des Attis in das Leben folgte.2) Nach Schelling, über die Gottheiten von Samothrace, Stuttgart und Tübingen 1815, ist der Dienst der Kabiren der älteste des ganzen Griechenlands, der mit dem ersten Licht höheren und besseren Wissens in den samothraciischen Gegenden aufging und der nicht eher als mit dem alten Glauben selbst untergegangen zu sein scheint. Aus den Wäldern Samothraciens erhielt Griechenland mit der geheimeren Göttergeschichte zuerst den Glauben an ein

1) Sainte-Croix, Versuch über die alten Mysterien, übersetzt von Lenz, Gotha 1790, S. 52.
2) Sainte-Croix, a. a. O., S. 72 ff.

sterien sich einweihen, d. h. an den Priesterschulen unterrichten liessen. Ob schon Homer, wie behauptet wird, in die ägyptischen Mysterien eingeweiht gewesen sei, mag dahingestellt bleiben; jedenfalls waren eingeweiht z. B. Lykurg (eingeweiht im Jahr 807 vor Christus) und Solon, Thales (eingeweiht in die Mysterien der Isis), Pythagoras (eingeweiht zu Theben, wozu er sich sogar der Beschneidung unterworfen hatte), der göttliche Platon (eingeweiht im Tempel zu Heliopolis), Pittakus (soll im Jahr 585 vor Christus eingeweiht worden sein), Herodot (eingeweiht in die Mysterien der Isis im Tempel zu Memphis 483 v. Chr.), Eudoxus (eingeweiht zu Sais im Jahr 371 vor Chr. nach dem Temple mystique, Paris 1856, S. 140), Demokrit von Abdera u. s. w. Sehr berühmt waren auch bei den Griechen und Römern die Mysterien oder der Dienst der 7 Kabiren auf Samothrace. In den alten, bis an das Ende des zweiten oder den Anfang des dritten Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung bestandenen Mysterien von Samothrace wurde der Tod des jüngsten der Kabiren, des Cadmilos, von den Eingeweihten mit Weinen und Seufzen gefeiert. Cadmilos wurde von seinen zwei Brüdern getödtet, welche entflohen und seine Zeugungstheile in einem Körbchen oder Kästchen mit sich nahmen.1) In den Mysterien der Korybanten wurde in ähnlicher Weise der Tod des jungen Attis dargestellt und beklagt und zwar um die Zeit der Tag- und Nachtgleiche des Frühlings, welchem Trauerfeste zuletzt ein wildes Freudenfest über die Rückkehr des Attis in das Leben folgte.2) Nach Schelling, über die Gottheiten von Samothrace, Stuttgart und Tübingen 1815, ist der Dienst der Kabiren der älteste des ganzen Griechenlands, der mit dem ersten Licht höheren und besseren Wissens in den samothraciischen Gegenden aufging und der nicht eher als mit dem alten Glauben selbst untergegangen zu sein scheint. Aus den Wäldern Samothraciens erhielt Griechenland mit der geheimeren Göttergeschichte zuerst den Glauben an ein

1) Sainte-Croix, Versuch über die alten Mysterien, übersetzt von Lenz, Gotha 1790, S. 52.
2) Sainte-Croix, a. a. O., S. 72 ff.
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 an den Priesterschulen unterrichten liessen. Ob schon Homer, wie behauptet wird, in die ägyptischen
 Mysterien eingeweiht gewesen sei, mag dahingestellt bleiben; jedenfalls waren eingeweiht z. B.
 Lykurg (eingeweiht im Jahr 807 vor Christus) und Solon, Thales (eingeweiht in die Mysterien der
 Isis), Pythagoras (eingeweiht zu Theben, wozu er sich sogar der Beschneidung unterworfen hatte), der
 göttliche Platon (eingeweiht im Tempel zu Heliopolis), Pittakus (soll im Jahr 585 vor Christus
 eingeweiht worden sein), Herodot (eingeweiht in die Mysterien der Isis im Tempel zu Memphis 483 v.
 Chr.), Eudoxus (eingeweiht zu Sais im Jahr 371 vor Chr. nach dem Temple mystique, Paris 1856, S.
 140), Demokrit von Abdera u. s. w. Sehr berühmt waren auch bei den Griechen und Römern die Mysterien
 oder der Dienst der 7 Kabiren auf Samothrace. In den alten, bis an das Ende des zweiten oder den
 Anfang des dritten Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung bestandenen Mysterien von Samothrace wurde
 der Tod des jüngsten der Kabiren, des Cadmilos, von den Eingeweihten mit Weinen und Seufzen
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 besseren Wissens in den samothraciischen Gegenden aufging und der nicht eher als mit dem alten
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[220/0236] sterien sich einweihen, d. h. an den Priesterschulen unterrichten liessen. Ob schon Homer, wie behauptet wird, in die ägyptischen Mysterien eingeweiht gewesen sei, mag dahingestellt bleiben; jedenfalls waren eingeweiht z. B. Lykurg (eingeweiht im Jahr 807 vor Christus) und Solon, Thales (eingeweiht in die Mysterien der Isis), Pythagoras (eingeweiht zu Theben, wozu er sich sogar der Beschneidung unterworfen hatte), der göttliche Platon (eingeweiht im Tempel zu Heliopolis), Pittakus (soll im Jahr 585 vor Christus eingeweiht worden sein), Herodot (eingeweiht in die Mysterien der Isis im Tempel zu Memphis 483 v. Chr.), Eudoxus (eingeweiht zu Sais im Jahr 371 vor Chr. nach dem Temple mystique, Paris 1856, S. 140), Demokrit von Abdera u. s. w. Sehr berühmt waren auch bei den Griechen und Römern die Mysterien oder der Dienst der 7 Kabiren auf Samothrace. In den alten, bis an das Ende des zweiten oder den Anfang des dritten Jahrhunderts christlicher Zeitrechnung bestandenen Mysterien von Samothrace wurde der Tod des jüngsten der Kabiren, des Cadmilos, von den Eingeweihten mit Weinen und Seufzen gefeiert. Cadmilos wurde von seinen zwei Brüdern getödtet, welche entflohen und seine Zeugungstheile in einem Körbchen oder Kästchen mit sich nahmen. 1) In den Mysterien der Korybanten wurde in ähnlicher Weise der Tod des jungen Attis dargestellt und beklagt und zwar um die Zeit der Tag- und Nachtgleiche des Frühlings, welchem Trauerfeste zuletzt ein wildes Freudenfest über die Rückkehr des Attis in das Leben folgte. 2) Nach Schelling, über die Gottheiten von Samothrace, Stuttgart und Tübingen 1815, ist der Dienst der Kabiren der älteste des ganzen Griechenlands, der mit dem ersten Licht höheren und besseren Wissens in den samothraciischen Gegenden aufging und der nicht eher als mit dem alten Glauben selbst untergegangen zu sein scheint. Aus den Wäldern Samothraciens erhielt Griechenland mit der geheimeren Göttergeschichte zuerst den Glauben an ein 1) Sainte-Croix, Versuch über die alten Mysterien, übersetzt von Lenz, Gotha 1790, S. 52. 2) Sainte-Croix, a. a. O., S. 72 ff.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/236>, abgerufen am 24.11.2024.