Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.oder zarathustrisch ist. Der tiefere und höchste sympolische Sinn des Symbols der aufgehenden Sonne und des untergehenden Mondes möchte die Idee der Unsterblichkeit sein; der Untergang des Mondes oder des Irdischen ist der Aufgang des Himmlischen, des ewigen Lichtes und Tages. Der Untergang des lrdischen, die Nacht und das Grab sind die Bedingung, die Wiege des himmlischen Lichtes und Lebens, der Unsterblichkeit des göttlichen Geistes in dem Menschen. Nur deponens aliena (die irdische Fessel und Hülle abstreifend), ascendit unus. Zwischen Sonne und Mond im Osten steht der Altar des Ewigen und im Westen weilen die Brüder, die Menschheit, sehnend und hoffend den Blick nach Osten, nach dem ewigen Lichte gewandt. Der zwischen Sonne und Mond thronende Ewige gibt von selbst die drei kleinen oder ursprünglich ohne Zweifel die drei grossen und einzigen Lichter der Sonne und des Mondes und des Meisters vom Stuhl, des letzteren als des Symbols des Meisters der Meister, des Schöpfers der Sonne und des Mondes und des Heeres der Sterne, der himmlischen Heerschaaren. Die drei kleinen oder grossen Lichter sind also, näher und tiefer betrachtet, nur ein alterthümliches Bild und Symbol des allmächtigen Baumeisters der Welt, des Schöpfers von Himmel und Erde, des in seiner Schöpfung erscheinenden und sich offenbarenden Gottes. In diesem Sinne allein ist die Antwort des ältesten englischen Lehrlingsfragestückes auf die 41. Frage zu verstehen: "Die Sonne regiert den Tag, der Mond regiert die Nacht und der Meistermaurer die Loge (d. i. die Welt)." Um das Symbol der drei kleinen Lichter der Sonne, des Mondes und des Meistermaurers, welches Symbol sodann selbst wieder durch die drei um den Teppich in einem Dreieck aufgestellten Lichter und durch den Meister vom Stuhl mit den beiden ersten Vorstehern symbolisirt wird, in seiner ursprünglichen Bedeutung zu erfassen, muss man davon ausgehen, dass die alten Mysterien wesentlich zum Zwecke hatten, die Schöpfung der Welt, des Lichtes aus der Finsterniss, - den Schöpfer des Lichtes und die von ihm erschaffenen Lichter selbst bildlich oder symbolisch darzustellen. Unter Mysterien sind hier die oder zarathustrisch ist. Der tiefere und höchste sympolische Sinn des Symbols der aufgehenden Sonne und des untergehenden Mondes möchte die Idee der Unsterblichkeit sein; der Untergang des Mondes oder des Irdischen ist der Aufgang des Himmlischen, des ewigen Lichtes und Tages. Der Untergang des lrdischen, die Nacht und das Grab sind die Bedingung, die Wiege des himmlischen Lichtes und Lebens, der Unsterblichkeit des göttlichen Geistes in dem Menschen. Nur deponens aliena (die irdische Fessel und Hülle abstreifend), ascendit unus. Zwischen Sonne und Mond im Osten steht der Altar des Ewigen und im Westen weilen die Brüder, die Menschheit, sehnend und hoffend den Blick nach Osten, nach dem ewigen Lichte gewandt. Der zwischen Sonne und Mond thronende Ewige gibt von selbst die drei kleinen oder ursprünglich ohne Zweifel die drei grossen und einzigen Lichter der Sonne und des Mondes und des Meisters vom Stuhl, des letzteren als des Symbols des Meisters der Meister, des Schöpfers der Sonne und des Mondes und des Heeres der Sterne, der himmlischen Heerschaaren. Die drei kleinen oder grossen Lichter sind also, näher und tiefer betrachtet, nur ein alterthümliches Bild und Symbol des allmächtigen Baumeisters der Welt, des Schöpfers von Himmel und Erde, des in seiner Schöpfung erscheinenden und sich offenbarenden Gottes. In diesem Sinne allein ist die Antwort des ältesten englischen Lehrlingsfragestückes auf die 41. Frage zu verstehen: „Die Sonne regiert den Tag, der Mond regiert die Nacht und der Meistermaurer die Loge (d. i. die Welt).“ Um das Symbol der drei kleinen Lichter der Sonne, des Mondes und des Meistermaurers, welches Symbol sodann selbst wieder durch die drei um den Teppich in einem Dreieck aufgestellten Lichter und durch den Meister vom Stuhl mit den beiden ersten Vorstehern symbolisirt wird, in seiner ursprünglichen Bedeutung zu erfassen, muss man davon ausgehen, dass die alten Mysterien wesentlich zum Zwecke hatten, die Schöpfung der Welt, des Lichtes aus der Finsterniss, – den Schöpfer des Lichtes und die von ihm erschaffenen Lichter selbst bildlich oder symbolisch darzustellen. Unter Mysterien sind hier die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0231" n="215"/> oder zarathustrisch ist. Der tiefere und höchste sympolische Sinn des Symbols der aufgehenden Sonne und des untergehenden Mondes möchte die Idee der Unsterblichkeit sein; der Untergang des Mondes oder des Irdischen ist der Aufgang des Himmlischen, des ewigen Lichtes und Tages. Der Untergang des lrdischen, die Nacht und das Grab sind die Bedingung, die Wiege des himmlischen Lichtes und Lebens, der Unsterblichkeit des göttlichen Geistes in dem Menschen. Nur deponens aliena (die irdische Fessel und Hülle abstreifend), ascendit unus. Zwischen Sonne und Mond im Osten steht der Altar des Ewigen und im Westen weilen die Brüder, die Menschheit, sehnend und hoffend den Blick nach Osten, nach dem ewigen Lichte gewandt. Der zwischen Sonne und Mond thronende Ewige gibt von selbst die drei kleinen oder ursprünglich ohne Zweifel die drei grossen und einzigen Lichter der Sonne und des Mondes und des Meisters vom Stuhl, des letzteren als des Symbols des Meisters der Meister, des Schöpfers der Sonne und des Mondes und des Heeres der Sterne, der himmlischen Heerschaaren. Die drei kleinen oder grossen Lichter sind also, näher und tiefer betrachtet, nur ein alterthümliches Bild und Symbol des allmächtigen Baumeisters der Welt, des Schöpfers von Himmel und Erde, des in seiner Schöpfung erscheinenden und sich offenbarenden Gottes. In diesem Sinne allein ist die Antwort des ältesten englischen Lehrlingsfragestückes auf die 41. 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oder zarathustrisch ist. Der tiefere und höchste sympolische Sinn des Symbols der aufgehenden Sonne und des untergehenden Mondes möchte die Idee der Unsterblichkeit sein; der Untergang des Mondes oder des Irdischen ist der Aufgang des Himmlischen, des ewigen Lichtes und Tages. Der Untergang des lrdischen, die Nacht und das Grab sind die Bedingung, die Wiege des himmlischen Lichtes und Lebens, der Unsterblichkeit des göttlichen Geistes in dem Menschen. Nur deponens aliena (die irdische Fessel und Hülle abstreifend), ascendit unus. Zwischen Sonne und Mond im Osten steht der Altar des Ewigen und im Westen weilen die Brüder, die Menschheit, sehnend und hoffend den Blick nach Osten, nach dem ewigen Lichte gewandt. Der zwischen Sonne und Mond thronende Ewige gibt von selbst die drei kleinen oder ursprünglich ohne Zweifel die drei grossen und einzigen Lichter der Sonne und des Mondes und des Meisters vom Stuhl, des letzteren als des Symbols des Meisters der Meister, des Schöpfers der Sonne und des Mondes und des Heeres der Sterne, der himmlischen Heerschaaren. Die drei kleinen oder grossen Lichter sind also, näher und tiefer betrachtet, nur ein alterthümliches Bild und Symbol des allmächtigen Baumeisters der Welt, des Schöpfers von Himmel und Erde, des in seiner Schöpfung erscheinenden und sich offenbarenden Gottes. In diesem Sinne allein ist die Antwort des ältesten englischen Lehrlingsfragestückes auf die 41. Frage zu verstehen:
„Die Sonne regiert den Tag, der Mond regiert die Nacht und der Meistermaurer die Loge (d. i. die Welt).“ Um das Symbol der drei kleinen Lichter der Sonne, des Mondes und des Meistermaurers, welches Symbol sodann selbst wieder durch die drei um den Teppich in einem Dreieck aufgestellten Lichter und durch den Meister vom Stuhl mit den beiden ersten Vorstehern symbolisirt wird, in seiner ursprünglichen Bedeutung zu erfassen, muss man davon ausgehen, dass die alten Mysterien wesentlich zum Zwecke hatten, die Schöpfung der Welt, des Lichtes aus der Finsterniss, – den Schöpfer des Lichtes und die von ihm erschaffenen Lichter selbst bildlich oder symbolisch darzustellen. Unter Mysterien sind hier die
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