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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

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auf der Insel Island gesucht und dahin schifften nunmehr die Verstorbenen.

In Uebereinstimmung mit diesem Volksglauben war der Todtensarg ursprünglich vielfach nur ein Kahn, ein Schiff, ein ausgehöhlter Eichenbaum zum Hinüberschiffen in den Rosengarten, in das Grünland, nach der Insel der Seligen. Ganz ursprünglich war übrigens der Wolkenund Gewitterhimmel das Land und die Insel der Seligen, das Todtenreich.1) Der See, über welchen nach einer uralten Vorstellung die Seelen in das Todtenreich schiffen, oder durch einen Fährmann dahin geleitet werden, war ursprünglich das Wolkenmeer, der Gewittersee, wie dieses Wolkenmeer und dieser Gewittersee, der himmlische Okeanos auch der eigentliche Rosengarten, die elysischen Gefilde, wo auch wohl die ersten Menschen wohnten, sind. Erst später wurden die Inseln der Seligen auf die Erde, in den Westen und bei den Deutschen nach dem Engelland, Liosalfaheimr, d. i. Land der Engel, nach Grönland und Island verlegt.2) Dem Ueberschiffen des Himmelsstromes steht bei andern Völkern, z. B. bei den Parsen, bei einzelnen amerikanischen Völkern, dessen Ueberschreiten auf einer Brücke gleich. Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 2831 sieht sogar die 4 Paradiesströme nur als die himmlischen Wasser in dem himmlischen Wolkengarten an, woran es sich schliesst, dass er in der Paradiesesschlange den Blitz und in dem Apfelbaume, in dem Baum der Erkenntniss des Paradieses, den Wolken- oder Wetterbaum erblickt. - Die germanische Vorstellung von dem durch die Seelen der Verstorbenen zu überschiffenden Himmelsstrome, ist auch auf die Christen übergegangen und desshalb ist die christliche Kirche und heissen wirklich seit den frühesten Zeiten bis auf heute die einzelnen Kirchen, der Langtheil derselben, das Schiff, in welchem die christliche Gemeinde, die Menschheit, dem Reiche Gottes, dem ewigen Leben durch die Stürme und Gefahren des Lebens hienieden zusteuert und das von der Erde empor zu dem Himmel tragen soll. Die auf mittelalter-

1) Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 271 ff.
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auf der Insel Island gesucht und dahin schifften nunmehr die Verstorbenen.

In Uebereinstimmung mit diesem Volksglauben war der Todtensarg ursprünglich vielfach nur ein Kahn, ein Schiff, ein ausgehöhlter Eichenbaum zum Hinüberschiffen in den Rosengarten, in das Grünland, nach der Insel der Seligen. Ganz ursprünglich war übrigens der Wolkenund Gewitterhimmel das Land und die Insel der Seligen, das Todtenreich.1) Der See, über welchen nach einer uralten Vorstellung die Seelen in das Todtenreich schiffen, oder durch einen Fährmann dahin geleitet werden, war ursprünglich das Wolkenmeer, der Gewittersee, wie dieses Wolkenmeer und dieser Gewittersee, der himmlische Okeanos auch der eigentliche Rosengarten, die elysischen Gefilde, wo auch wohl die ersten Menschen wohnten, sind. Erst später wurden die Inseln der Seligen auf die Erde, in den Westen und bei den Deutschen nach dem Engelland, Liôsâlfaheimr, d. i. Land der Engel, nach Grönland und Island verlegt.2) Dem Ueberschiffen des Himmelsstromes steht bei andern Völkern, z. B. bei den Parsen, bei einzelnen amerikanischen Völkern, dessen Ueberschreiten auf einer Brücke gleich. Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 2831 sieht sogar die 4 Paradiesströme nur als die himmlischen Wasser in dem himmlischen Wolkengarten an, woran es sich schliesst, dass er in der Paradiesesschlange den Blitz und in dem Apfelbaume, in dem Baum der Erkenntniss des Paradieses, den Wolken- oder Wetterbaum erblickt. – Die germanische Vorstellung von dem durch die Seelen der Verstorbenen zu überschiffenden Himmelsstrome, ist auch auf die Christen übergegangen und desshalb ist die christliche Kirche und heissen wirklich seit den frühesten Zeiten bis auf heute die einzelnen Kirchen, der Langtheil derselben, das Schiff, in welchem die christliche Gemeinde, die Menschheit, dem Reiche Gottes, dem ewigen Leben durch die Stürme und Gefahren des Lebens hienieden zusteuert und das von der Erde empor zu dem Himmel tragen soll. Die auf mittelalter-

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[199/0215] auf der Insel Island gesucht und dahin schifften nunmehr die Verstorbenen. In Uebereinstimmung mit diesem Volksglauben war der Todtensarg ursprünglich vielfach nur ein Kahn, ein Schiff, ein ausgehöhlter Eichenbaum zum Hinüberschiffen in den Rosengarten, in das Grünland, nach der Insel der Seligen. Ganz ursprünglich war übrigens der Wolkenund Gewitterhimmel das Land und die Insel der Seligen, das Todtenreich. 1) Der See, über welchen nach einer uralten Vorstellung die Seelen in das Todtenreich schiffen, oder durch einen Fährmann dahin geleitet werden, war ursprünglich das Wolkenmeer, der Gewittersee, wie dieses Wolkenmeer und dieser Gewittersee, der himmlische Okeanos auch der eigentliche Rosengarten, die elysischen Gefilde, wo auch wohl die ersten Menschen wohnten, sind. Erst später wurden die Inseln der Seligen auf die Erde, in den Westen und bei den Deutschen nach dem Engelland, Liôsâlfaheimr, d. i. Land der Engel, nach Grönland und Island verlegt. 2) Dem Ueberschiffen des Himmelsstromes steht bei andern Völkern, z. B. bei den Parsen, bei einzelnen amerikanischen Völkern, dessen Ueberschreiten auf einer Brücke gleich. Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 2831 sieht sogar die 4 Paradiesströme nur als die himmlischen Wasser in dem himmlischen Wolkengarten an, woran es sich schliesst, dass er in der Paradiesesschlange den Blitz und in dem Apfelbaume, in dem Baum der Erkenntniss des Paradieses, den Wolken- oder Wetterbaum erblickt. – Die germanische Vorstellung von dem durch die Seelen der Verstorbenen zu überschiffenden Himmelsstrome, ist auch auf die Christen übergegangen und desshalb ist die christliche Kirche und heissen wirklich seit den frühesten Zeiten bis auf heute die einzelnen Kirchen, der Langtheil derselben, das Schiff, in welchem die christliche Gemeinde, die Menschheit, dem Reiche Gottes, dem ewigen Leben durch die Stürme und Gefahren des Lebens hienieden zusteuert und das von der Erde empor zu dem Himmel tragen soll. Die auf mittelalter- 1) Schwartz, Ursprung der Mythologie, S. 271 ff. 2)

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/215>, abgerufen am 24.11.2024.