Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.richtes im Todtenbuche Kap. 125. Der Gerichtspräsident soll nach Uhlemann, Thot, S. 116, Demjenigen das Bild der Wahrheit umgehängt haben, welcher für unschuldig erklärt worden war. Aus diesem ägyptischen Brustschilde des irdischen und des himmlischen Richters ist wohl das ähnliche Brustschild, das Urim und Thummim (Licht und Recht, Licht und Wahrheit) des jüdischen Hohepriesters entsprungen. Der Tempelschreiber trug bei den Aegyptern wie bei den Maurern als Symbol seines Dienstes die Schreibfeder und Schreibinstrumente. Der ägyptische Stolist, d. h. der Zugs- und Festordner und Derjenige, welcher darüber zu wachen hatte, dass bei den Feierlichkeiten, Opfern und Processionen Alles nach den in den heiligen Büchern niedergelegten Gesetzen und Vorschriften geschehe, hatte zum Attribut eine Opferschaale und einen Ellenstab. Die Elle, der 24- oder 28zöllige Massstab, deutete darauf hin, dass er alle Gebräuche, Handlungen und Ceremonien richtig abmessen solle. Den Ellenstab des ägyptischen Stolisten trägt der maurerische Ceremonienmeister. Wie die Maurer einen eigenen Logenverwalter haben, hatten auch die ägyptischen Priester eine eigene Abtheilung von Baumeistern und Verwaltern des Tempels.1) Auch das blaue Band und die blaue Himmelsdecke mit den goldenen Sternen darin möchten den Aegyptern angehören. Die maurerischen Werkzeuge in einem geistigen oder moralischen Sinne zu deuten und auf den grossen Bau der Gottheit und der Menschheit zu beziehen, ist sehr alt und namentlich nicht erst seit dem Jahre 1717 oder mit dem Aufgeben der Werkmaurerei in die Maurerei gekommen. In den christlichen heiligen Schriften findet sieh die Vorstellung des Leibes und des ganzen Menschen als einer Wohnung oder eines Tempels Gottes, sowie der Menschheit als eines Baues der Gottheit, wozu die Menschen die Bausteine und Christus den Grund- und Eckstein bilden, als eine sehr geläufige und gewiss hat sich diese Vorstellung bei den alexandrinischen Christen unter ägyptischem 1) Dunker, a. a O., I. S. 78.
richtes im Todtenbuche Kap. 125. Der Gerichtspräsident soll nach Uhlemann, Thot, S. 116, Demjenigen das Bild der Wahrheit umgehängt haben, welcher für unschuldig erklärt worden war. Aus diesem ägyptischen Brustschilde des irdischen und des himmlischen Richters ist wohl das ähnliche Brustschild, das Urim und Thummim (Licht und Recht, Licht und Wahrheit) des jüdischen Hohepriesters entsprungen. Der Tempelschreiber trug bei den Aegyptern wie bei den Maurern als Symbol seines Dienstes die Schreibfeder und Schreibinstrumente. Der ägyptische Stolist, d. h. der Zugs- und Festordner und Derjenige, welcher darüber zu wachen hatte, dass bei den Feierlichkeiten, Opfern und Processionen Alles nach den in den heiligen Büchern niedergelegten Gesetzen und Vorschriften geschehe, hatte zum Attribut eine Opferschaale und einen Ellenstab. Die Elle, der 24- oder 28zöllige Massstab, deutete darauf hin, dass er alle Gebräuche, Handlungen und Ceremonien richtig abmessen solle. Den Ellenstab des ägyptischen Stolisten trägt der maurerische Ceremonienmeister. Wie die Maurer einen eigenen Logenverwalter haben, hatten auch die ägyptischen Priester eine eigene Abtheilung von Baumeistern und Verwaltern des Tempels.1) Auch das blaue Band und die blaue Himmelsdecke mit den goldenen Sternen darin möchten den Aegyptern angehören. Die maurerischen Werkzeuge in einem geistigen oder moralischen Sinne zu deuten und auf den grossen Bau der Gottheit und der Menschheit zu beziehen, ist sehr alt und namentlich nicht erst seit dem Jahre 1717 oder mit dem Aufgeben der Werkmaurerei in die Maurerei gekommen. In den christlichen heiligen Schriften findet sieh die Vorstellung des Leibes und des ganzen Menschen als einer Wohnung oder eines Tempels Gottes, sowie der Menschheit als eines Baues der Gottheit, wozu die Menschen die Bausteine und Christus den Grund- und Eckstein bilden, als eine sehr geläufige und gewiss hat sich diese Vorstellung bei den alexandrinischen Christen unter ägyptischem 1) Dunker, a. a O., I. S. 78.
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richtes im Todtenbuche Kap. 125. Der Gerichtspräsident soll nach Uhlemann, Thot, S. 116, Demjenigen das Bild der Wahrheit umgehängt haben, welcher für unschuldig erklärt worden war. Aus diesem ägyptischen Brustschilde des irdischen und des himmlischen Richters ist wohl das ähnliche Brustschild, das Urim und Thummim (Licht und Recht, Licht und Wahrheit) des jüdischen Hohepriesters entsprungen. Der Tempelschreiber trug bei den Aegyptern wie bei den Maurern als Symbol seines Dienstes die Schreibfeder und Schreibinstrumente. Der ägyptische Stolist, d. h. der Zugs- und Festordner und Derjenige, welcher darüber zu wachen hatte, dass bei den Feierlichkeiten, Opfern und Processionen Alles nach den in den heiligen Büchern niedergelegten Gesetzen und Vorschriften geschehe, hatte zum Attribut eine Opferschaale und einen Ellenstab. Die Elle, der 24- oder 28zöllige Massstab, deutete darauf hin, dass er alle Gebräuche, Handlungen und Ceremonien richtig abmessen solle. Den Ellenstab des ägyptischen Stolisten trägt der maurerische Ceremonienmeister. Wie die Maurer einen eigenen Logenverwalter haben, hatten auch die ägyptischen Priester eine eigene Abtheilung von Baumeistern und Verwaltern des Tempels. 1) Auch das blaue Band und die blaue Himmelsdecke mit den goldenen Sternen darin möchten den Aegyptern angehören.
Die maurerischen Werkzeuge in einem geistigen oder moralischen Sinne zu deuten und auf den grossen Bau der Gottheit und der Menschheit zu beziehen, ist sehr alt und namentlich nicht erst seit dem Jahre 1717 oder mit dem Aufgeben der Werkmaurerei in die Maurerei gekommen. In den christlichen heiligen Schriften findet sieh die Vorstellung des Leibes und des ganzen Menschen als einer Wohnung oder eines Tempels Gottes, sowie der Menschheit als eines Baues der Gottheit, wozu die Menschen die Bausteine und Christus den Grund- und Eckstein bilden, als eine sehr geläufige und gewiss hat sich diese Vorstellung bei den alexandrinischen Christen unter ägyptischem
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/160>, abgerufen am 16.07.2024. |