Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.

Bild:
<< vorherige Seite

solche der Loge zu den drei Degen in Halle vom 24. Juni 1744 berührt werden, welche in der Numotheca numismatica Latomorum von Ernst Zacharias veröffentlicht wurde. Auf dem Revers dieser Denkmünze bezeichnen drei in den Wolken sich umschlingende Hände der drei Stände die innige Vereinigung aller Stände zu einem erhabenen Zwecke.





XI.
Das Händeklatschen.

Obwohl es allen Menschen und allen Völkern nahe liegt und natürlich ist, zum Zeichen des Beifalls und der Freude in die Hände zu klatschen, ist dennoch aus diesem allgemein menschlichen Gefühle und aus dieser allgemein menschlichen Sitte das den Maurern eigenthümliche Händeklatschen keineswegs genügend zu erklären. Bei den Maurern bildet das Händeklatschen geradezu und unleugbar einen lebendigen Bestandtheil ihres Tempel- und Logendienstes, ist gleichsam ein religiöser Ritus, ein geheiligter Gebrauch, mit welchem die Logenarbeiten begonnen und geschlossen zu werden pflegen. Wenn es die rechte Zeit ist, die Logenarbeiten zu beginnen, bezeugen die Maurer mit 3 Mal 3 Schlägen in die Hände ihre Freude über die brüderliche Zusammenkunft, heissen sich mit diesen Schlägen gegenseitig willkommen und setzen sich erst nach dieser maurerischen Begrüssung nieder; nachdem sodann die Arbeit geschlossen ist, geben die Brüder, bevor sie sich trennen, nochmals mit einander in 3 Mal 3 Schlägen das freudige Maurerzeichen der brüderlichen Eintracht und der Zufriedenheit mit der vollendeten Arbeit. In ihrer schliessenden und deckenden Bedeutung sind auch die 3 Mal 3 Schläge mit den Händen in die Gebräuche der maurerischen Tafellogen eingeflochten. Das maurerische Händeklatschen ist somit die maurerische Weise, die Freude, den Beifall, die Dankbarkeit und selbst

solche der Loge zu den drei Degen in Halle vom 24. Juni 1744 berührt werden, welche in der Numotheca numismatica Latomorum von Ernst Zacharias veröffentlicht wurde. Auf dem Revers dieser Denkmünze bezeichnen drei in den Wolken sich umschlingende Hände der drei Stände die innige Vereinigung aller Stände zu einem erhabenen Zwecke.





XI.
Das Händeklatschen.

Obwohl es allen Menschen und allen Völkern nahe liegt und natürlich ist, zum Zeichen des Beifalls und der Freude in die Hände zu klatschen, ist dennoch aus diesem allgemein menschlichen Gefühle und aus dieser allgemein menschlichen Sitte das den Maurern eigenthümliche Händeklatschen keineswegs genügend zu erklären. Bei den Maurern bildet das Händeklatschen geradezu und unleugbar einen lebendigen Bestandtheil ihres Tempel- und Logendienstes, ist gleichsam ein religiöser Ritus, ein geheiligter Gebrauch, mit welchem die Logenarbeiten begonnen und geschlossen zu werden pflegen. Wenn es die rechte Zeit ist, die Logenarbeiten zu beginnen, bezeugen die Maurer mit 3 Mal 3 Schlägen in die Hände ihre Freude über die brüderliche Zusammenkunft, heissen sich mit diesen Schlägen gegenseitig willkommen und setzen sich erst nach dieser maurerischen Begrüssung nieder; nachdem sodann die Arbeit geschlossen ist, geben die Brüder, bevor sie sich trennen, nochmals mit einander in 3 Mal 3 Schlägen das freudige Maurerzeichen der brüderlichen Eintracht und der Zufriedenheit mit der vollendeten Arbeit. In ihrer schliessenden und deckenden Bedeutung sind auch die 3 Mal 3 Schläge mit den Händen in die Gebräuche der maurerischen Tafellogen eingeflochten. Das maurerische Händeklatschen ist somit die maurerische Weise, die Freude, den Beifall, die Dankbarkeit und selbst

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0132" n="116"/>
solche der Loge zu den drei Degen in Halle vom 24. Juni 1744
 berührt werden, welche in der Numotheca numismatica Latomorum von Ernst Zacharias veröffentlicht
 wurde. Auf dem Revers dieser Denkmünze bezeichnen drei in den Wolken sich umschlingende Hände der
 drei Stände die innige Vereinigung aller Stände zu einem erhabenen Zwecke.</p>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      </div>
      <div n="1">
        <head>XI.<lb/>
Das Händeklatschen.</head>
        <p>Obwohl es allen Menschen und allen Völkern nahe liegt und natürlich ist, zum Zeichen des Beifalls
 und der Freude in die Hände zu klatschen, ist dennoch aus diesem allgemein menschlichen Gefühle und
 aus dieser allgemein menschlichen Sitte das den Maurern eigenthümliche Händeklatschen keineswegs
 genügend zu erklären. Bei den Maurern bildet das Händeklatschen geradezu und unleugbar einen
 lebendigen Bestandtheil ihres Tempel- und Logendienstes, ist gleichsam ein religiöser Ritus, ein
 geheiligter Gebrauch, mit welchem die Logenarbeiten begonnen und geschlossen zu werden pflegen. Wenn
 es die rechte Zeit ist, die Logenarbeiten zu beginnen, bezeugen die Maurer mit 3 Mal 3 Schlägen in
 die Hände ihre Freude über die brüderliche Zusammenkunft, heissen sich mit diesen Schlägen
 gegenseitig willkommen und setzen sich erst nach dieser maurerischen Begrüssung nieder; nachdem
 sodann die Arbeit geschlossen ist, geben die Brüder, bevor sie sich trennen, nochmals mit einander
 in 3 Mal 3 Schlägen das freudige Maurerzeichen der brüderlichen Eintracht und der Zufriedenheit mit
 der vollendeten Arbeit. In ihrer schliessenden und deckenden Bedeutung sind auch die 3 Mal 3 Schläge
 mit den Händen in die Gebräuche der maurerischen Tafellogen eingeflochten. Das maurerische
 Händeklatschen ist somit die maurerische Weise, die Freude, den Beifall, die Dankbarkeit und selbst
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[116/0132] solche der Loge zu den drei Degen in Halle vom 24. Juni 1744 berührt werden, welche in der Numotheca numismatica Latomorum von Ernst Zacharias veröffentlicht wurde. Auf dem Revers dieser Denkmünze bezeichnen drei in den Wolken sich umschlingende Hände der drei Stände die innige Vereinigung aller Stände zu einem erhabenen Zwecke. XI. Das Händeklatschen. Obwohl es allen Menschen und allen Völkern nahe liegt und natürlich ist, zum Zeichen des Beifalls und der Freude in die Hände zu klatschen, ist dennoch aus diesem allgemein menschlichen Gefühle und aus dieser allgemein menschlichen Sitte das den Maurern eigenthümliche Händeklatschen keineswegs genügend zu erklären. Bei den Maurern bildet das Händeklatschen geradezu und unleugbar einen lebendigen Bestandtheil ihres Tempel- und Logendienstes, ist gleichsam ein religiöser Ritus, ein geheiligter Gebrauch, mit welchem die Logenarbeiten begonnen und geschlossen zu werden pflegen. Wenn es die rechte Zeit ist, die Logenarbeiten zu beginnen, bezeugen die Maurer mit 3 Mal 3 Schlägen in die Hände ihre Freude über die brüderliche Zusammenkunft, heissen sich mit diesen Schlägen gegenseitig willkommen und setzen sich erst nach dieser maurerischen Begrüssung nieder; nachdem sodann die Arbeit geschlossen ist, geben die Brüder, bevor sie sich trennen, nochmals mit einander in 3 Mal 3 Schlägen das freudige Maurerzeichen der brüderlichen Eintracht und der Zufriedenheit mit der vollendeten Arbeit. In ihrer schliessenden und deckenden Bedeutung sind auch die 3 Mal 3 Schläge mit den Händen in die Gebräuche der maurerischen Tafellogen eingeflochten. Das maurerische Händeklatschen ist somit die maurerische Weise, die Freude, den Beifall, die Dankbarkeit und selbst

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Internetloge: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-08-14T13:44:32Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-08-14T13:44:32Z)
Google Books: Bereitstellung der Bilddigitalisate. (2013-08-14T13:44:32Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/132
Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/132>, abgerufen am 22.12.2024.