Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.der Besitzergreifung auf die Waaren gesetzt, werden als Siegel und Unterschrift gebraucht u. s. w., wie die Hausmarken und im Wesentlichen die Steinmeizzeichen. Nachdem die Handelsgesellschaften aufgekommen waren, nahmen auch sie eine gewisse Marke als die der Firma ausschliesslich angehörende an. wie auch die Corporationen, die Gemeinden, die Dörfer und Städte, die Klöster, Kirchen, Spitäler u. s. f. ihre Hausmarke hatten und haben. Wie die Steinmetzzeichen zur Controlirung derselben an einzelnen Orten in die Zunftregister eingetragen werden mussten, sind wahrscheinlich, namentlich in Italien, auch über die eingeführten und gebräuchlichen kaufmännischen Zeichen auf manchen Handelsplätzen öffentliche Verzeichnisse geführt worden.1) Steinmetzzeiehen gebildet durch 4 Zoll hohe griechische Buchstaben, sind neuerlich auch in Syrien bei Damaskus durch Wetzstein,2) preussischen Consul zu Damaskus aufgefunden worden. Einzelne dieser Steinmetzzeichen, wovon Wetzstein Proben mitgetheilt hat, könnten auch keine Buchstaben, sondern eigentliche, aus blosen Linien zusammengesetzte Steinmetzzeichen sein. Diese syrisch-arabischen Steinmetzzeichen, Häusmarken, gewinnen eine grössere und besondere Bedeutung dadurch, dass ganz in ihrer Nähe auch die Stadt Bosra, Nova Bostra, Neu-Be ästra d. i. der neue Tempel, die neue Stadt der Astera (Astarte),3) der bekannte Sitz der arabischen Freirnaurer4) liegt. Nach Wetzstein w äre neu-Bostra durch die aus Jemen im südlichen Arabien eingewanderten Sabäer wiedererbauet worden, welche den Dau S'ara, eine dem Dionysos, also auch dem maurerischen Hiram ähnliche Gottheit hauptsächlich verehrten, bald aber sich dem Christenthum zuwandten. Für die Bosra und das ganze Hauran bewohnenden Sabäer scheinen griechische oder byzantinische Bauleute besonders gebauet zu haben; jedoch waren die Sabäer selbst 1) Michelsen, a. a.
O., S. 64 ff. 2) Reisebericht über Hauran und die
Trachonen, Berlin 1860, S. 51 u. 133. 3) Wetzstein, a. a. O., S. 108
ff. 4) Alpina für 1860, S.
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der Besitzergreifung auf die Waaren gesetzt, werden als Siegel und Unterschrift gebraucht u. s. w., wie die Hausmarken und im Wesentlichen die Steinmeizzeichen. Nachdem die Handelsgesellschaften aufgekommen waren, nahmen auch sie eine gewisse Marke als die der Firma ausschliesslich angehörende an. wie auch die Corporationen, die Gemeinden, die Dörfer und Städte, die Klöster, Kirchen, Spitäler u. s. f. ihre Hausmarke hatten und haben. Wie die Steinmetzzeichen zur Controlirung derselben an einzelnen Orten in die Zunftregister eingetragen werden mussten, sind wahrscheinlich, namentlich in Italien, auch über die eingeführten und gebräuchlichen kaufmännischen Zeichen auf manchen Handelsplätzen öffentliche Verzeichnisse geführt worden.1) Steinmetzzeiehen gebildet durch 4 Zoll hohe griechische Buchstaben, sind neuerlich auch in Syrien bei Damaskus durch Wetzstein,2) preussischen Consul zu Damaskus aufgefunden worden. Einzelne dieser Steinmetzzeichen, wovon Wetzstein Proben mitgetheilt hat, könnten auch keine Buchstaben, sondern eigentliche, aus blosen Linien zusammengesetzte Steinmetzzeichen sein. Diese syrisch-arabischen Steinmetzzeichen, Häusmarken, gewinnen eine grössere und besondere Bedeutung dadurch, dass ganz in ihrer Nähe auch die Stadt Bosrâ, Nova Bostra, Neu-Be ästra d. i. der neue Tempel, die neue Stadt der Astera (Astarte),3) der bekannte Sitz der arabischen Freirnaurer4) liegt. Nach Wetzstein w äre neu-Bostra durch die aus Jemen im südlichen Arabien eingewanderten Sabäer wiedererbauet worden, welche den Dû S’arâ, eine dem Dionysos, also auch dem maurerischen Hiram ähnliche Gottheit hauptsächlich verehrten, bald aber sich dem Christenthum zuwandten. Für die Bosrâ und das ganze Haurân bewohnenden Sabäer scheinen griechische oder byzantinische Bauleute besonders gebauet zu haben; jedoch waren die Sabäer selbst 1) Michelsen, a. a.
O., S. 64 ff. 2) Reisebericht über Hauran und die
Trachonen, Berlin 1860, S. 51 u. 133. 3) Wetzstein, a. a. O., S. 108
ff. 4) Alpina für 1860, S.
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der Besitzergreifung auf die Waaren gesetzt, werden als Siegel und Unterschrift gebraucht u. s. w., wie die Hausmarken und im Wesentlichen die Steinmeizzeichen. Nachdem die Handelsgesellschaften aufgekommen waren, nahmen auch sie eine gewisse Marke als die der Firma ausschliesslich angehörende an. wie auch die Corporationen, die Gemeinden, die Dörfer und Städte, die Klöster, Kirchen, Spitäler u. s. f. ihre Hausmarke hatten und haben. Wie die Steinmetzzeichen zur Controlirung derselben an einzelnen Orten in die Zunftregister eingetragen werden mussten, sind wahrscheinlich, namentlich in Italien, auch über die eingeführten und gebräuchlichen kaufmännischen Zeichen auf manchen Handelsplätzen öffentliche Verzeichnisse geführt worden. 1)
Steinmetzzeiehen gebildet durch 4 Zoll hohe griechische Buchstaben, sind neuerlich auch in Syrien bei Damaskus durch Wetzstein, 2) preussischen Consul zu Damaskus aufgefunden worden. Einzelne dieser Steinmetzzeichen, wovon Wetzstein Proben mitgetheilt hat, könnten auch keine Buchstaben, sondern eigentliche, aus blosen Linien zusammengesetzte Steinmetzzeichen sein. Diese syrisch-arabischen Steinmetzzeichen, Häusmarken, gewinnen eine grössere und besondere Bedeutung dadurch, dass ganz in ihrer Nähe auch die Stadt Bosrâ, Nova Bostra, Neu-Be ästra d. i. der neue Tempel, die neue Stadt der Astera (Astarte), 3) der bekannte Sitz der arabischen Freirnaurer 4) liegt. Nach Wetzstein w äre neu-Bostra durch die aus Jemen im südlichen Arabien eingewanderten Sabäer wiedererbauet worden, welche den Dû S’arâ, eine dem Dionysos, also auch dem maurerischen Hiram ähnliche Gottheit hauptsächlich verehrten, bald aber sich dem Christenthum zuwandten. Für die Bosrâ und das ganze Haurân bewohnenden Sabäer scheinen griechische oder byzantinische Bauleute besonders gebauet zu haben; jedoch waren die Sabäer selbst
1) Michelsen, a. a. O., S. 64 ff.
2) Reisebericht über Hauran und die Trachonen, Berlin 1860, S. 51 u. 133.
3) Wetzstein, a. a. O., S. 108 ff.
4) Alpina für 1860, S. 287.
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