Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861.lich nur die heiligen Buchstaben J und B, M - B, H u. s. f. gewesen sein, wie die beiden Säulen und der 5eckige flammende Stern besonders noch jetzt solche heilige Buchstaben tragen. Die Runen waren ganz ähnlich nur mystische Zeichen, denen magische Kraft zugetraut wurde, wesshalb ihr Gebrauch mit den priesterlichen Weihen zusammenhing, mit Poesile und Weissagung, mit Opfer und Zauber, welche alle unter sich auf das Engste verwandt sind. Die heiligen Buchstaben und Worte, die Runen der heutigen Maurer sind blos ein unendlich Abgeschwächtes und Abgestorbenes, aus welchem der uralte belebende und zauberische Geist entwichen ist. Einstens weckte wohl auch bei den Maurern die heilige Rune die Todten aus dem Grabe auf, öffnete die verschlossenen Pforten. Die Erfindung der Runen wird dem Odhin beigelegt; was aber nur eine Symbolisirung seiner Zaubermacht, seiner Allmacht ist; Gott ist auch der mächtigste Zauberer, der Allmächtige. Durch Erfindung der Runen und neuer Hauptrunenlieder verhilft sich Odhin selbst zur Geburt, indem er sich von dem Weltbaum ablöset, als dessen Frucht er gedacht ist. Durch die Buchstaben, durch die Runen wird der Geist, die Begeisterung, das Lied, die Poesie geweckt, - jene müssen durch diese beseelt und geheiligt werden; indem Odhin die Runen erfindet, singt und dichtet er zaubert und schafft er. Die Schöpfung Odhins ist sein Weltgesang und Weltlied, und das Lied wird an der einzelnen Rune mit ihren Stäben abgesungen. Odhin, der Gott des Lichtes. ist der Geisterreger, auch der Gott der Runen und der Poesie, ähnlich wie der griechische Apollo und die griechische Athene, der ägyptische Thot-Hermes u. s. w. Die besonders im deutschen Mittelalter üblichen Steinmetzzeichen1) und die heutigen Logenzeichen der Maurer schliessen sich durchaus an die Hausmarken an und sind nichts Anderes als die Hausmarken der einzelnen Steinmetzen und Logen, womit die Steinmetzen ihre Steinarbeiten, ihre Bauten und die Logen ihre Mitglieder bezeichnen und unterscheiden. Solche Steinmetzzeichen will 1) Siehe
deren Literatur bei Michelsen, a. a. O., S. 59 Anm.
lich nur die heiligen Buchstaben J und B, M – B, H u. s. f. gewesen sein, wie die beiden Säulen und der 5eckige flammende Stern besonders noch jetzt solche heilige Buchstaben tragen. Die Runen waren ganz ähnlich nur mystische Zeichen, denen magische Kraft zugetraut wurde, wesshalb ihr Gebrauch mit den priesterlichen Weihen zusammenhing, mit Poesile und Weissagung, mit Opfer und Zauber, welche alle unter sich auf das Engste verwandt sind. Die heiligen Buchstaben und Worte, die Runen der heutigen Maurer sind blos ein unendlich Abgeschwächtes und Abgestorbenes, aus welchem der uralte belebende und zauberische Geist entwichen ist. Einstens weckte wohl auch bei den Maurern die heilige Rune die Todten aus dem Grabe auf, öffnete die verschlossenen Pforten. Die Erfindung der Runen wird dem Odhin beigelegt; was aber nur eine Symbolisirung seiner Zaubermacht, seiner Allmacht ist; Gott ist auch der mächtigste Zauberer, der Allmächtige. Durch Erfindung der Runen und neuer Hauptrunenlieder verhilft sich Odhin selbst zur Geburt, indem er sich von dem Weltbaum ablöset, als dessen Frucht er gedacht ist. Durch die Buchstaben, durch die Runen wird der Geist, die Begeisterung, das Lied, die Poesie geweckt, – jene müssen durch diese beseelt und geheiligt werden; indem Odhin die Runen erfindet, singt und dichtet er zaubert und schafft er. Die Schöpfung Odhins ist sein Weltgesang und Weltlied, und das Lied wird an der einzelnen Rune mit ihren Stäben abgesungen. Odhin, der Gott des Lichtes. ist der Geisterreger, auch der Gott der Runen und der Poesie, ähnlich wie der griechische Apollo und die griechische Athene, der ägyptische Thot-Hermes u. s. w. Die besonders im deutschen Mittelalter üblichen Steinmetzzeichen1) und die heutigen Logenzeichen der Maurer schliessen sich durchaus an die Hausmarken an und sind nichts Anderes als die Hausmarken der einzelnen Steinmetzen und Logen, womit die Steinmetzen ihre Steinarbeiten, ihre Bauten und die Logen ihre Mitglieder bezeichnen und unterscheiden. Solche Steinmetzzeichen will 1) Siehe
deren Literatur bei Michelsen, a. a. O., S. 59 Anm.
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lich nur die heiligen Buchstaben J und B, M – B, H u. s. f. gewesen sein, wie die beiden Säulen und der 5eckige flammende Stern besonders noch jetzt solche heilige Buchstaben tragen. Die Runen waren ganz ähnlich nur mystische Zeichen, denen magische Kraft zugetraut wurde, wesshalb ihr Gebrauch mit den priesterlichen Weihen zusammenhing, mit Poesile und Weissagung, mit Opfer und Zauber, welche alle unter sich auf das Engste verwandt sind. Die heiligen Buchstaben und Worte, die Runen der heutigen Maurer sind blos ein unendlich Abgeschwächtes und Abgestorbenes, aus welchem der uralte belebende und zauberische Geist entwichen ist. Einstens weckte wohl auch bei den Maurern die heilige Rune die Todten aus dem Grabe auf, öffnete die verschlossenen Pforten. Die Erfindung der Runen wird dem Odhin beigelegt; was aber nur eine Symbolisirung seiner Zaubermacht, seiner Allmacht ist; Gott ist auch der mächtigste Zauberer, der Allmächtige. Durch Erfindung der Runen und neuer Hauptrunenlieder verhilft sich Odhin selbst zur Geburt, indem er sich von dem Weltbaum ablöset, als dessen Frucht er gedacht ist. Durch die Buchstaben, durch die Runen wird der Geist, die Begeisterung, das Lied, die Poesie geweckt, – jene müssen durch diese beseelt und geheiligt werden; indem Odhin die Runen erfindet, singt und dichtet er zaubert und schafft er. Die Schöpfung Odhins ist sein Weltgesang und Weltlied, und das Lied wird an der einzelnen Rune mit ihren Stäben abgesungen. Odhin, der Gott des Lichtes. ist der Geisterreger, auch der Gott der Runen und der Poesie, ähnlich wie der griechische Apollo und die griechische Athene, der ägyptische Thot-Hermes u. s. w.
Die besonders im deutschen Mittelalter üblichen Steinmetzzeichen 1) und die heutigen Logenzeichen der Maurer schliessen sich durchaus an die Hausmarken an und sind nichts Anderes als die Hausmarken der einzelnen Steinmetzen und Logen, womit die Steinmetzen ihre Steinarbeiten, ihre Bauten und die Logen ihre Mitglieder bezeichnen und unterscheiden. Solche Steinmetzzeichen will
1) Siehe deren Literatur bei Michelsen, a. a. O., S. 59 Anm.
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Zitationshilfe: | Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 1. Schaffhausen, 1861, S. 99. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei01_1861/115>, abgerufen am 16.07.2024. |