Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848.

Bild:
<< vorherige Seite

Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. IV. Verletzung.
Handlungen vorzunehmen, wodurch er den Verlust verhütet
haben würde (q). Die Abwesenheit des Berechtigten selbst,
so wie die Abwesenheit des Gegners, an welchen der Be-
rechtigte das Recht verliert, sind Hauptfälle, worin ein
solches äußeres Hinderniß enthalten seyn kann; ganz auf
gleicher Linie stehen viele andere Fälle, die mit der Ab-
wesenheit mehr oder weniger Aehnlichkeit haben.

Nachdem hierdurch der allgemeine Begriff dieses ganzen
Restitutionsgrundes festgestellt worden ist, sind zunächst die
einzelnen Fälle der Anwendung besonders zu betrachten.
Diese lassen sich, nach der eben beendigten Erörterung über
die generalis clausula, auf zwei Klassen zurück führen:

Schutz der Abwesenden gegen andere
Personen
.
Schutz anderer Personen gegen die Ab-
wesenden
.

Jeder dieser Klassen werden zugleich diejenigen Fälle
der generalis clausula zuzutheilen seyn, die bei den Römischen
Juristen überhaupt zur Sprache gebracht worden sind.


(q) So ist der Begriff bereits
richtig bestimmt worden von fol-
genden Schriftstellern. Burchardi
S. 152. 183. 191, Franke Bei-
träge S. 73, Göschen Vor-
lesungen I. § 193.

Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung.
Handlungen vorzunehmen, wodurch er den Verluſt verhütet
haben würde (q). Die Abweſenheit des Berechtigten ſelbſt,
ſo wie die Abweſenheit des Gegners, an welchen der Be-
rechtigte das Recht verliert, ſind Hauptfälle, worin ein
ſolches äußeres Hinderniß enthalten ſeyn kann; ganz auf
gleicher Linie ſtehen viele andere Fälle, die mit der Ab-
weſenheit mehr oder weniger Aehnlichkeit haben.

Nachdem hierdurch der allgemeine Begriff dieſes ganzen
Reſtitutionsgrundes feſtgeſtellt worden iſt, ſind zunächſt die
einzelnen Fälle der Anwendung beſonders zu betrachten.
Dieſe laſſen ſich, nach der eben beendigten Erörterung über
die generalis clausula, auf zwei Klaſſen zurück führen:

Schutz der Abweſenden gegen andere
Perſonen
.
Schutz anderer Perſonen gegen die Ab-
weſenden
.

Jeder dieſer Klaſſen werden zugleich diejenigen Fälle
der generalis clausula zuzutheilen ſeyn, die bei den Römiſchen
Juriſten überhaupt zur Sprache gebracht worden ſind.


(q) So iſt der Begriff bereits
richtig beſtimmt worden von fol-
genden Schriftſtellern. Burchardi
S. 152. 183. 191, Franke Bei-
träge S. 73, Göſchen Vor-
leſungen I. § 193.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0190" n="168"/><fw place="top" type="header">Buch <hi rendition="#aq">II.</hi> Rechtsverhältni&#x017F;&#x017F;e. Kap. <hi rendition="#aq">IV.</hi> Verletzung.</fw><lb/>
Handlungen vorzunehmen, wodurch er den Verlu&#x017F;t verhütet<lb/>
haben würde <note place="foot" n="(q)">So i&#x017F;t der Begriff bereits<lb/>
richtig be&#x017F;timmt worden von fol-<lb/>
genden Schrift&#x017F;tellern. <hi rendition="#g">Burchardi</hi><lb/>
S. 152. 183. 191, <hi rendition="#g">Franke</hi> Bei-<lb/>
träge S. 73, <hi rendition="#g">&#x017F;chen</hi> Vor-<lb/>
le&#x017F;ungen <hi rendition="#aq">I.</hi> § 193.</note>. Die Abwe&#x017F;enheit des Berechtigten &#x017F;elb&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o wie die Abwe&#x017F;enheit des Gegners, an welchen der Be-<lb/>
rechtigte das Recht verliert, &#x017F;ind Hauptfälle, worin ein<lb/>
&#x017F;olches äußeres Hinderniß enthalten &#x017F;eyn kann; ganz auf<lb/>
gleicher Linie &#x017F;tehen viele andere Fälle, die mit der Ab-<lb/>
we&#x017F;enheit mehr oder weniger Aehnlichkeit haben.</p><lb/>
            <p>Nachdem hierdurch der allgemeine Begriff die&#x017F;es ganzen<lb/>
Re&#x017F;titutionsgrundes fe&#x017F;tge&#x017F;tellt worden i&#x017F;t, &#x017F;ind zunäch&#x017F;t die<lb/>
einzelnen Fälle der Anwendung be&#x017F;onders zu betrachten.<lb/>
Die&#x017F;e la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ich, nach der eben beendigten Erörterung über<lb/>
die <hi rendition="#aq">generalis clausula,</hi> auf zwei Kla&#x017F;&#x017F;en zurück führen:</p><lb/>
            <list>
              <item><hi rendition="#g">Schutz der Abwe&#x017F;enden gegen andere<lb/>
Per&#x017F;onen</hi>.</item><lb/>
              <item><hi rendition="#g">Schutz anderer Per&#x017F;onen gegen die Ab-<lb/>
we&#x017F;enden</hi>.</item>
            </list><lb/>
            <p>Jeder die&#x017F;er Kla&#x017F;&#x017F;en werden zugleich diejenigen Fälle<lb/>
der <hi rendition="#aq">generalis clausula</hi> zuzutheilen &#x017F;eyn, die bei den Römi&#x017F;chen<lb/>
Juri&#x017F;ten überhaupt zur Sprache gebracht worden &#x017F;ind.</p>
          </div><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[168/0190] Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung. Handlungen vorzunehmen, wodurch er den Verluſt verhütet haben würde (q). Die Abweſenheit des Berechtigten ſelbſt, ſo wie die Abweſenheit des Gegners, an welchen der Be- rechtigte das Recht verliert, ſind Hauptfälle, worin ein ſolches äußeres Hinderniß enthalten ſeyn kann; ganz auf gleicher Linie ſtehen viele andere Fälle, die mit der Ab- weſenheit mehr oder weniger Aehnlichkeit haben. Nachdem hierdurch der allgemeine Begriff dieſes ganzen Reſtitutionsgrundes feſtgeſtellt worden iſt, ſind zunächſt die einzelnen Fälle der Anwendung beſonders zu betrachten. Dieſe laſſen ſich, nach der eben beendigten Erörterung über die generalis clausula, auf zwei Klaſſen zurück führen: Schutz der Abweſenden gegen andere Perſonen. Schutz anderer Perſonen gegen die Ab- weſenden. Jeder dieſer Klaſſen werden zugleich diejenigen Fälle der generalis clausula zuzutheilen ſeyn, die bei den Römiſchen Juriſten überhaupt zur Sprache gebracht worden ſind. (q) So iſt der Begriff bereits richtig beſtimmt worden von fol- genden Schriftſtellern. Burchardi S. 152. 183. 191, Franke Bei- träge S. 73, Göſchen Vor- leſungen I. § 193.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system07_1848
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system07_1848/190
Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848, S. 168. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system07_1848/190>, abgerufen am 28.11.2024.