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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848.

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§. 320. Bedingungen d. Restitution. II. Restitutionsgrund.
Paulus Sent. I. 7 § 2 (g).
"Integri restitutionem Praetor tribuit (h) ex his cau-
sis, quae per metum, dolum, et status permutationem,
et justum errorem, et absentiam necessariam, et in-
firmitatem aetatis
gestae esse dicuntur."

Hierzu kommen folgende Titel des vierten Buchs der
Digesten, deren Ordnung zugleich zu bemerken ist.

Tit. 2. quod metus causa. (Codex II. 20).
- 3. de dolo malo. (Codex II. 21).
- 4. de minoribus XXV. annis. (Codex II. 22).
- 5. de capite minutis.
- 6. ex quibus causis majores. (Codex II. 51).
- 7. de alienatione judicii mutandi causa facta.
(Codex II. 55).

Vier unter diesen Restitutionsgründen kommen überall
gleichmäßig vor, und bedürfen daher keiner Rechtfertigung:
Zwang, Betrug, Minderjährigkeit, Abwesenheit. -- Bei
Ulpian aber fehlt zuerst die capitis deminutio. Es wird
jedoch unten gezeigt werden, daß dieselbe von jeher nur den
Namen und die äußere Form einer Restitution an sich trug,

(g) Dieses Zeugniß kann nicht
als ein von dem vorhergehenden
verschiedenes und unabhängiges
angesehen werden; vielmehr wurden
in die Digesten blos einige Worte
aus den sententiae des Paulus
aufgenommen, um die vorherge-
hende Stelle des Ulpian zu er-
gänzen.
(h) tribuit ist an sich zwei-
deutig, es kann die wirkliche Er-
theilung der Restitution bezeichnen
oder zugleich die Ankündigung
derselben im Edict. Da aber die
meisten Fälle unzweifelhaft im
Edict ausgesprochen waren, so ist
die zweite Deutung wahrscheinlicher
(Vgl. Note f).
§. 320. Bedingungen d. Reſtitution. II. Reſtitutionsgrund.
Paulus Sent. I. 7 § 2 (g).
„Integri restitutionem Praetor tribuit (h) ex his cau-
sis, quae per metum, dolum, et status permutationem,
et justum errorem, et absentiam necessariam, et in-
firmitatem aetatis
gestae esse dicuntur.“

Hierzu kommen folgende Titel des vierten Buchs der
Digeſten, deren Ordnung zugleich zu bemerken iſt.

Tit. 2. quod metus causa. (Codex II. 20).
‒ 3. de dolo malo. (Codex II. 21).
‒ 4. de minoribus XXV. annis. (Codex II. 22).
‒ 5. de capite minutis.
‒ 6. ex quibus causis majores. (Codex II. 51).
‒ 7. de alienatione judicii mutandi causa facta.
(Codex II. 55).

Vier unter dieſen Reſtitutionsgründen kommen überall
gleichmäßig vor, und bedürfen daher keiner Rechtfertigung:
Zwang, Betrug, Minderjährigkeit, Abweſenheit. — Bei
Ulpian aber fehlt zuerſt die capitis deminutio. Es wird
jedoch unten gezeigt werden, daß dieſelbe von jeher nur den
Namen und die äußere Form einer Reſtitution an ſich trug,

(g) Dieſes Zeugniß kann nicht
als ein von dem vorhergehenden
verſchiedenes und unabhängiges
angeſehen werden; vielmehr wurden
in die Digeſten blos einige Worte
aus den sententiae des Paulus
aufgenommen, um die vorherge-
hende Stelle des Ulpian zu er-
gänzen.
(h) tribuit iſt an ſich zwei-
deutig, es kann die wirkliche Er-
theilung der Reſtitution bezeichnen
oder zugleich die Ankündigung
derſelben im Edict. Da aber die
meiſten Fälle unzweifelhaft im
Edict ausgeſprochen waren, ſo iſt
die zweite Deutung wahrſcheinlicher
(Vgl. Note f).
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[133/0155] §. 320. Bedingungen d. Reſtitution. II. Reſtitutionsgrund. Paulus Sent. I. 7 § 2 (g). „Integri restitutionem Praetor tribuit (h) ex his cau- sis, quae per metum, dolum, et status permutationem, et justum errorem, et absentiam necessariam, et in- firmitatem aetatis gestae esse dicuntur.“ Hierzu kommen folgende Titel des vierten Buchs der Digeſten, deren Ordnung zugleich zu bemerken iſt. Tit. 2. quod metus causa. (Codex II. 20). ‒ 3. de dolo malo. (Codex II. 21). ‒ 4. de minoribus XXV. annis. (Codex II. 22). ‒ 5. de capite minutis. ‒ 6. ex quibus causis majores. (Codex II. 51). ‒ 7. de alienatione judicii mutandi causa facta. (Codex II. 55). Vier unter dieſen Reſtitutionsgründen kommen überall gleichmäßig vor, und bedürfen daher keiner Rechtfertigung: Zwang, Betrug, Minderjährigkeit, Abweſenheit. — Bei Ulpian aber fehlt zuerſt die capitis deminutio. Es wird jedoch unten gezeigt werden, daß dieſelbe von jeher nur den Namen und die äußere Form einer Reſtitution an ſich trug, (g) Dieſes Zeugniß kann nicht als ein von dem vorhergehenden verſchiedenes und unabhängiges angeſehen werden; vielmehr wurden in die Digeſten blos einige Worte aus den sententiae des Paulus aufgenommen, um die vorherge- hende Stelle des Ulpian zu er- gänzen. (h) tribuit iſt an ſich zwei- deutig, es kann die wirkliche Er- theilung der Reſtitution bezeichnen oder zugleich die Ankündigung derſelben im Edict. Da aber die meiſten Fälle unzweifelhaft im Edict ausgeſprochen waren, ſo iſt die zweite Deutung wahrſcheinlicher (Vgl. Note f).

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 7. Berlin, 1848, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system07_1848/155>, abgerufen am 27.11.2024.