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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 6. Berlin, 1847.

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Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. IV. Verletzung.
deret, condemnari eum oportet, utro tempore pluris
vinum fuit, vel quo venit
(s), vel quo lis in con-
demnationem deducitur
(t): item quo loco pluris fuit,
vel quo venit, vel ubi agatur."

In dieser Stelle ist augenscheinlich nur von der Wahl
zwischen zwei einzelnen Zeitpunkten die Rede, durchaus
nicht von den in die Zwischenzeit fallenden Veränderungen.
Dafür spricht auch die völlige Gleichstellung der Zeit mit
dem Orte, indem bei diesem letzten offenbar nur die Wahl
zwischen zwei einzelnen Orten in Frage kam, nicht auch
die zwischen allen in der Mitte liegenden Orten.

2. L. 21 § 3 de act. emti (19. 1):
"Cum per venditorem steterit quo minus rem tradat
... nec major fit obligatio, quod tardius agitur,
quamvis crescat si vinum hodie pluris sit: merito:
quia sive datum esset, haberem emptor, sive non:
quoniam saltem hodie dandum est, quod iam olim
dari oportuit."

(s) Dabei wird stillschweigend
vorausgesetzt, daß die Ablieferung
auf der Stelle gefordert worden
sey, die Zeit des Contracts also
mit der Mora zusammenfalle.
Sonst würde die Mora als gleich-
gültig gedacht werden müssen,
welches gewiß nicht die Meinung
des Pomponius ist, der ja
gleich in den Anfangsworten die
Mora als Bedingung der nach-
folgenden Aussprüche angiebt.
(t) Lis in condemnationem
deducitur
heißt: der bisher ge-
führte Rechtsstreit wird zur
Condemnation gebracht; es ist eine
Umschreibung der Zeit des Urtheils.
-- Res in judicium, oder auch
in intentionem condemnatio-
nemve deducitur (L. 2 pr. de
exc.)
heißt: Das Rechtsver-
hältniß
wird gerichtlich anhän-
gig gemacht, in einen Rechtsstreit
verwandelt; es ist eine Umschrei-
bung der L. C.
Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung.
deret, condemnari eum oportet, utro tempore pluris
vinum fuit, vel quo venit
(s), vel quo lis in con-
demnationem deducitur
(t): item quo loco pluris fuit,
vel quo venit, vel ubi agatur.“

In dieſer Stelle iſt augenſcheinlich nur von der Wahl
zwiſchen zwei einzelnen Zeitpunkten die Rede, durchaus
nicht von den in die Zwiſchenzeit fallenden Veränderungen.
Dafür ſpricht auch die völlige Gleichſtellung der Zeit mit
dem Orte, indem bei dieſem letzten offenbar nur die Wahl
zwiſchen zwei einzelnen Orten in Frage kam, nicht auch
die zwiſchen allen in der Mitte liegenden Orten.

2. L. 21 § 3 de act. emti (19. 1):
„Cum per venditorem steterit quo minus rem tradat
… nec major fit obligatio, quod tardius agitur,
quamvis crescat si vinum hodie pluris sit: merito:
quia sive datum esset, haberem emptor, sive non:
quoniam saltem hodie dandum est, quod iam olim
dari oportuit.“

(s) Dabei wird ſtillſchweigend
vorausgeſetzt, daß die Ablieferung
auf der Stelle gefordert worden
ſey, die Zeit des Contracts alſo
mit der Mora zuſammenfalle.
Sonſt würde die Mora als gleich-
gültig gedacht werden müſſen,
welches gewiß nicht die Meinung
des Pomponius iſt, der ja
gleich in den Anfangsworten die
Mora als Bedingung der nach-
folgenden Ausſprüche angiebt.
(t) Lis in condemnationem
deducitur
heißt: der bisher ge-
führte Rechtsſtreit wird zur
Condemnation gebracht; es iſt eine
Umſchreibung der Zeit des Urtheils.
Res in judicium, oder auch
in intentionem condemnatio-
nemve deducitur (L. 2 pr. de
exc.)
heißt: Das Rechtsver-
hältniß
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gig gemacht, in einen Rechtsſtreit
verwandelt; es iſt eine Umſchrei-
bung der L. C.
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[210/0228] Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. IV. Verletzung. deret, condemnari eum oportet, utro tempore pluris vinum fuit, vel quo venit (s), vel quo lis in con- demnationem deducitur (t): item quo loco pluris fuit, vel quo venit, vel ubi agatur.“ In dieſer Stelle iſt augenſcheinlich nur von der Wahl zwiſchen zwei einzelnen Zeitpunkten die Rede, durchaus nicht von den in die Zwiſchenzeit fallenden Veränderungen. Dafür ſpricht auch die völlige Gleichſtellung der Zeit mit dem Orte, indem bei dieſem letzten offenbar nur die Wahl zwiſchen zwei einzelnen Orten in Frage kam, nicht auch die zwiſchen allen in der Mitte liegenden Orten. 2. L. 21 § 3 de act. emti (19. 1): „Cum per venditorem steterit quo minus rem tradat … nec major fit obligatio, quod tardius agitur, quamvis crescat si vinum hodie pluris sit: merito: quia sive datum esset, haberem emptor, sive non: quoniam saltem hodie dandum est, quod iam olim dari oportuit.“ (s) Dabei wird ſtillſchweigend vorausgeſetzt, daß die Ablieferung auf der Stelle gefordert worden ſey, die Zeit des Contracts alſo mit der Mora zuſammenfalle. Sonſt würde die Mora als gleich- gültig gedacht werden müſſen, welches gewiß nicht die Meinung des Pomponius iſt, der ja gleich in den Anfangsworten die Mora als Bedingung der nach- folgenden Ausſprüche angiebt. (t) Lis in condemnationem deducitur heißt: der bisher ge- führte Rechtsſtreit wird zur Condemnation gebracht; es iſt eine Umſchreibung der Zeit des Urtheils. — Res in judicium, oder auch in intentionem condemnatio- nemve deducitur (L. 2 pr. de exc.) heißt: Das Rechtsver- hältniß wird gerichtlich anhän- gig gemacht, in einen Rechtsſtreit verwandelt; es iſt eine Umſchrei- bung der L. C.

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 6. Berlin, 1847, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system06_1847/228>, abgerufen am 25.11.2024.