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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.

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§. 192. Zeit. 5. Schalttag.
stört, so daß er nur 23 Tage hatte; zwischen Terminalia
und Regifugium wurde ein ganzer mensis interkalaris ein-
geschoben, abwechslend von 22 und 23 Tagen, dem dann
noch die Fünf abgeschnittenen Tage des Februars (von
Regifugium an) angehängt wurden, so daß er überhaupt
bald aus 27, bald aus 28 Tagen bestand. Er wurde
übrigens wie jeder andere Monat behandelt, hatte also
seine Kalenden, Nonä und Idus, von welchen aus die
einzelnen Tage rückwärts gezählt wurden. Cäsar ließ die-
sen gewiß sehr unbequemen Schaltmonat ganz fallen (a),
setzte aber an denselben Ort, zwischen Terminalia und Re-
gifugium,
einen Schalttag, der nur alle Vier Jahre ein-
treten sollte, keine eigene Zahl bekam, also auch die ge-
wöhnliche Zählung der Tage des Februars nicht störte,
obgleich diese durch ihn auf 29 vermehrt wurden. Das
Wesen dieser Einrichtung, die wir noch jetzt befolgen, und
ihr Zusammenhang mit der vorhergehenden, wird durch die
Zeugnisse des Macrobius und Censorinus klar und ge-
wiß (b). Folgende Übersicht der Sieben letzten Tage des

(a) Sueton. Julius C. 40 "in-
terkalario mense sublato."
(b) Macrobius Saturn. I. C.
13. "Romani non confecto Fe-
bruario, sed post vicesimum
tertium diem ejus
interkala-
bant."
Dieses geht auf das ältere
Jahr; vom Julianischen spricht
C. 14 "statuit ut .. unum inter-
kalarent diem, eo scilicet mense
ac loco
quo etiam apud vete-
res interkalabatur, id est ante
quinque ultimos Februarii men-
sis dies,
idque bissextum cen-
suit nominandum." -- Censori-
nus
C.
20 sagt von der alten Ein-
schaltung: "in mense potissi-
mum Februario, inter Termi-
nalia et Regifugium,
interka-
latum est,"
und nachher von der
neuen: "ut .. ubi mensis quon-
dam solebat, post Terminalia

interkalaretur, quod nunc Bi-
sextum vocatur."
-- Mehrere

§. 192. Zeit. 5. Schalttag.
ſtört, ſo daß er nur 23 Tage hatte; zwiſchen Terminalia
und Regifugium wurde ein ganzer mensis interkalaris ein-
geſchoben, abwechslend von 22 und 23 Tagen, dem dann
noch die Fünf abgeſchnittenen Tage des Februars (von
Regifugium an) angehängt wurden, ſo daß er überhaupt
bald aus 27, bald aus 28 Tagen beſtand. Er wurde
übrigens wie jeder andere Monat behandelt, hatte alſo
ſeine Kalenden, Nonä und Idus, von welchen aus die
einzelnen Tage rückwärts gezählt wurden. Cäſar ließ die-
ſen gewiß ſehr unbequemen Schaltmonat ganz fallen (a),
ſetzte aber an denſelben Ort, zwiſchen Terminalia und Re-
gifugium,
einen Schalttag, der nur alle Vier Jahre ein-
treten ſollte, keine eigene Zahl bekam, alſo auch die ge-
wöhnliche Zählung der Tage des Februars nicht ſtörte,
obgleich dieſe durch ihn auf 29 vermehrt wurden. Das
Weſen dieſer Einrichtung, die wir noch jetzt befolgen, und
ihr Zuſammenhang mit der vorhergehenden, wird durch die
Zeugniſſe des Macrobius und Cenſorinus klar und ge-
wiß (b). Folgende Überſicht der Sieben letzten Tage des

(a) Sueton. Julius C. 40 „in-
terkalario mense sublato.
(b) Macrobius Saturn. I. C.
13. „Romani non confecto Fe-
bruario, sed post vicesimum
tertium diem ejus
interkala-
bant.”
Dieſes geht auf das ältere
Jahr; vom Julianiſchen ſpricht
C. 14 „statuit ut .. unum inter-
kalarent diem, eo scilicet mense
ac loco
quo etiam apud vete-
res interkalabatur, id est ante
quinque ultimos Februarii men-
sis dies,
idque bissextum cen-
suit nominandum.” — Censori-
nus
C.
20 ſagt von der alten Ein-
ſchaltung: „in mense potissi-
mum Februario, inter Termi-
nalia et Regifugium,
interka-
latum est,”
und nachher von der
neuen: „ut .. ubi mensis quon-
dam solebat, post Terminalia

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sextum vocatur.”
— Mehrere
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[455/0469] §. 192. Zeit. 5. Schalttag. ſtört, ſo daß er nur 23 Tage hatte; zwiſchen Terminalia und Regifugium wurde ein ganzer mensis interkalaris ein- geſchoben, abwechslend von 22 und 23 Tagen, dem dann noch die Fünf abgeſchnittenen Tage des Februars (von Regifugium an) angehängt wurden, ſo daß er überhaupt bald aus 27, bald aus 28 Tagen beſtand. Er wurde übrigens wie jeder andere Monat behandelt, hatte alſo ſeine Kalenden, Nonä und Idus, von welchen aus die einzelnen Tage rückwärts gezählt wurden. Cäſar ließ die- ſen gewiß ſehr unbequemen Schaltmonat ganz fallen (a), ſetzte aber an denſelben Ort, zwiſchen Terminalia und Re- gifugium, einen Schalttag, der nur alle Vier Jahre ein- treten ſollte, keine eigene Zahl bekam, alſo auch die ge- wöhnliche Zählung der Tage des Februars nicht ſtörte, obgleich dieſe durch ihn auf 29 vermehrt wurden. Das Weſen dieſer Einrichtung, die wir noch jetzt befolgen, und ihr Zuſammenhang mit der vorhergehenden, wird durch die Zeugniſſe des Macrobius und Cenſorinus klar und ge- wiß (b). Folgende Überſicht der Sieben letzten Tage des (a) Sueton. Julius C. 40 „in- terkalario mense sublato.” (b) Macrobius Saturn. I. C. 13. „Romani non confecto Fe- bruario, sed post vicesimum tertium diem ejus interkala- bant.” Dieſes geht auf das ältere Jahr; vom Julianiſchen ſpricht C. 14 „statuit ut .. unum inter- kalarent diem, eo scilicet mense ac loco quo etiam apud vete- res interkalabatur, id est ante quinque ultimos Februarii men- sis dies, idque bissextum cen- suit nominandum.” — Censori- nus C. 20 ſagt von der alten Ein- ſchaltung: „in mense potissi- mum Februario, inter Termi- nalia et Regifugium, interka- latum est,” und nachher von der neuen: „ut .. ubi mensis quon- dam solebat, post Terminalia interkalaretur, quod nunc Bi- sextum vocatur.” — Mehrere

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system04_1841/469>, abgerufen am 22.11.2024.