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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841.

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§. 163. Schenkung. Einschränkungen. 1. Ehe. (Fortsetzung.)
betrachtet wird; das heißt, es gilt hier absolute Nulli-
tät (a).

Die Tradition also, und eben so im älteren Recht die
Mancipation, überträgt in diesem Fall kein Eigenthum
(Note a). Eben so entsteht daraus, wenn der Geber selbst
das Eigenthum nicht hat, keine Usucapion (b). Beruht
die Tradition auf einem negotium mixtum cum donatione
(§ 154), so daß sie nur theilweise Schenkung ist, so ent-
steht durch sie ein getheiltes Eigenthum (c).

Sollte die Schenkung in einer übernommenen Obliga-
tion bestehen, so ist diese ganz nichtig. Wird nachher aus
dieser Obligation Zahlung geleistet, so würde Dieses ei-
gentlich keine Schenkung, sondern bloße Schuldenzahlung
seyn (§ 157. a. b). Da aber die Schuld nichtig ist, so
ist es dennoch wieder eine neue Schenkung, und daher
gleichfalls nichtig.

Sollte die Schenkung durch einen Erlaßvertrag (wie
Acceptilation) bewirkt werden, so gilt dieser gleichfalls als

(a) L. 3 § 10 de don. int. vir.
(24. 1.). (Ulpian. lib. 32 ad Sab.).
"Sciendum autem est, ita in-
terdictam inter virum et uxo-
rem donationem, ut ipso jure
nihil valeat quod actum est.

Proinde, si corpus sit quod
donatur, nec traditio quicquam
valet. Et si stipulanti promis-
sum sit, vel accepto latum, ni-
hil valet. Ipso enim jure, quae
inter virum et uxorem dona-
tionis causa geruntur, nullius
momenti sunt.
"
-- Eben so sagt
Papinian, indem er von einer
nicht zur Wirksamkeit gekomme-
nen m. c. donatio spricht, in
L. 52 § 1 eod. "nam quo casu
inter exteros condictio nasci-
tur, inter maritos nihil agitur."
(b) L. 1 § 2 pro donato
(41. 6.).
(c) L. 31 § 3 de don. int. vir.
(24. 1.).

§. 163. Schenkung. Einſchränkungen. 1. Ehe. (Fortſetzung.)
betrachtet wird; das heißt, es gilt hier abſolute Nulli-
tät (a).

Die Tradition alſo, und eben ſo im älteren Recht die
Mancipation, überträgt in dieſem Fall kein Eigenthum
(Note a). Eben ſo entſteht daraus, wenn der Geber ſelbſt
das Eigenthum nicht hat, keine Uſucapion (b). Beruht
die Tradition auf einem negotium mixtum cum donatione
(§ 154), ſo daß ſie nur theilweiſe Schenkung iſt, ſo ent-
ſteht durch ſie ein getheiltes Eigenthum (c).

Sollte die Schenkung in einer übernommenen Obliga-
tion beſtehen, ſo iſt dieſe ganz nichtig. Wird nachher aus
dieſer Obligation Zahlung geleiſtet, ſo würde Dieſes ei-
gentlich keine Schenkung, ſondern bloße Schuldenzahlung
ſeyn (§ 157. a. b). Da aber die Schuld nichtig iſt, ſo
iſt es dennoch wieder eine neue Schenkung, und daher
gleichfalls nichtig.

Sollte die Schenkung durch einen Erlaßvertrag (wie
Acceptilation) bewirkt werden, ſo gilt dieſer gleichfalls als

(a) L. 3 § 10 de don. int. vir.
(24. 1.). (Ulpian. lib. 32 ad Sab.).
„Sciendum autem est, ita in-
terdictam inter virum et uxo-
rem donationem, ut ipso jure
nihil valeat quod actum est.

Proinde, si corpus sit quod
donatur, nec traditio quicquam
valet. Et si stipulanti promis-
sum sit, vel accepto latum, ni-
hil valet. Ipso enim jure, quae
inter virum et uxorem dona-
tionis causa geruntur, nullius
momenti sunt.
— Eben ſo ſagt
Papinian, indem er von einer
nicht zur Wirkſamkeit gekomme-
nen m. c. donatio ſpricht, in
L. 52 § 1 eod. „nam quo casu
inter exteros condictio nasci-
tur, inter maritos nihil agitur.
(b) L. 1 § 2 pro donato
(41. 6.).
(c) L. 31 § 3 de don. int. vir.
(24. 1.).
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[173/0187] §. 163. Schenkung. Einſchränkungen. 1. Ehe. (Fortſetzung.) betrachtet wird; das heißt, es gilt hier abſolute Nulli- tät (a). Die Tradition alſo, und eben ſo im älteren Recht die Mancipation, überträgt in dieſem Fall kein Eigenthum (Note a). Eben ſo entſteht daraus, wenn der Geber ſelbſt das Eigenthum nicht hat, keine Uſucapion (b). Beruht die Tradition auf einem negotium mixtum cum donatione (§ 154), ſo daß ſie nur theilweiſe Schenkung iſt, ſo ent- ſteht durch ſie ein getheiltes Eigenthum (c). Sollte die Schenkung in einer übernommenen Obliga- tion beſtehen, ſo iſt dieſe ganz nichtig. Wird nachher aus dieſer Obligation Zahlung geleiſtet, ſo würde Dieſes ei- gentlich keine Schenkung, ſondern bloße Schuldenzahlung ſeyn (§ 157. a. b). Da aber die Schuld nichtig iſt, ſo iſt es dennoch wieder eine neue Schenkung, und daher gleichfalls nichtig. Sollte die Schenkung durch einen Erlaßvertrag (wie Acceptilation) bewirkt werden, ſo gilt dieſer gleichfalls als (a) L. 3 § 10 de don. int. vir. (24. 1.). (Ulpian. lib. 32 ad Sab.). „Sciendum autem est, ita in- terdictam inter virum et uxo- rem donationem, ut ipso jure nihil valeat quod actum est. Proinde, si corpus sit quod donatur, nec traditio quicquam valet. Et si stipulanti promis- sum sit, vel accepto latum, ni- hil valet. Ipso enim jure, quae inter virum et uxorem dona- tionis causa geruntur, nullius momenti sunt.” — Eben ſo ſagt Papinian, indem er von einer nicht zur Wirkſamkeit gekomme- nen m. c. donatio ſpricht, in L. 52 § 1 eod. „nam quo casu inter exteros condictio nasci- tur, inter maritos nihil agitur.” (b) L. 1 § 2 pro donato (41. 6.). (c) L. 31 § 3 de don. int. vir. (24. 1.).

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 4. Berlin, 1841, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system04_1841/187>, abgerufen am 27.11.2024.