Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 3. Berlin, 1840.§. 109. Altersstufen. Impuberes. der Schuld anzurechnen (dd). Eben so aber auch bey De-licten. Wenn also der Unmündige eine delictartige Hand- lung in einem Alter begeht, worin er des Dolus noch nicht fähig ist, so muß dennoch Dasjenige herausgezahlt werden, was sich in Folge jener Handlung in seinem Ver- mögen befindet (ee). §. 109. II. Freye Handlungen. -- Hindernisse. A. Altersstu- fen. Impuberes und Puberes (a). An die Pubertät oder Geschlechtsreife ist nach dem älte- (dd) L. 5 pr. de auctor. (26. 8.), L. 4 § 4 de doli exc. (44 4.), L. 15 L. 47 pr. § 1 L. 66 de solut. (46. 3.). (ee) L. 1 § 15 depositi (16. 3.), L. 13 § 1 de dolo (4. 3.), L. 4 § 26 de doli exc. (44. 4.). (a) Vgl. A. G. Cramer progr.
de pubertatis termino Kiliae 1804. Rudorff Recht der Vor- mundschaft B. 3 § 202. §. 109. Altersſtufen. Impuberes. der Schuld anzurechnen (dd). Eben ſo aber auch bey De-licten. Wenn alſo der Unmündige eine delictartige Hand- lung in einem Alter begeht, worin er des Dolus noch nicht fähig iſt, ſo muß dennoch Dasjenige herausgezahlt werden, was ſich in Folge jener Handlung in ſeinem Ver- mögen befindet (ee). §. 109. II. Freye Handlungen. — Hinderniſſe. A. Altersſtu- fen. Impuberes und Puberes (a). An die Pubertät oder Geſchlechtsreife iſt nach dem älte- (dd) L. 5 pr. de auctor. (26. 8.), L. 4 § 4 de doli exc. (44 4.), L. 15 L. 47 pr. § 1 L. 66 de solut. (46. 3.). (ee) L. 1 § 15 depositi (16. 3.), L. 13 § 1 de dolo (4. 3.), L. 4 § 26 de doli exc. (44. 4.). (a) Vgl. A. G. Cramer progr.
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§. 109. Altersſtufen. Impuberes.
der Schuld anzurechnen (dd). Eben ſo aber auch bey De-
licten. Wenn alſo der Unmündige eine delictartige Hand-
lung in einem Alter begeht, worin er des Dolus noch
nicht fähig iſt, ſo muß dennoch Dasjenige herausgezahlt
werden, was ſich in Folge jener Handlung in ſeinem Ver-
mögen befindet (ee).
§. 109.
II. Freye Handlungen. — Hinderniſſe. A. Altersſtu-
fen. Impuberes und Puberes (a).
An die Pubertät oder Geſchlechtsreife iſt nach dem älte-
ſten Recht der Genuß vollſtändiger Handlungsfähigkeit ge-
knüpft (§ 106). Dieſe Fähigkeit äußert ſich in drey wich-
tigen Beziehungen. Erſtlich hat der Mündige die eigene
Herrſchaft über ſein Vermoͤgen in der Gegenwart, womit
alſo nothwendig verbunden iſt das Ende der bisher beſte-
henden Tutel. Zweytens hat er dieſe Herrſchaft ſelbſt für
die Zeit nach ſeinem Tode, indem er nunmehr ein Teſta-
ment machen kann. Drittens hat derſelbe die Fähigkeit
zur Ehe. Dieſe drey wichtigen Wirkungen ſind im Juſti-
nianiſchen Recht unſtreitig an die Pubertät mit der nähe-
ren Beſtimmung geknüpft, daß das zurückgelegte vierze-
(dd) L. 5 pr. de auctor. (26.
8.), L. 4 § 4 de doli exc. (44
4.), L. 15 L. 47 pr. § 1 L. 66
de solut. (46. 3.).
(ee) L. 1 § 15 depositi (16. 3.),
L. 13 § 1 de dolo (4. 3.), L. 4
§ 26 de doli exc. (44. 4.).
(a) Vgl. A. G. Cramer progr.
de pubertatis termino Kiliae
1804. Rudorff Recht der Vor-
mundſchaft B. 3 § 202.
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Zitationshilfe: | Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 3. Berlin, 1840, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system03_1840/67>, abgerufen am 17.02.2025. |