Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 3. Berlin, 1840.Buch II. Rechtsverhältnisse. Kap. III. Entstehung und Untergang. rer, sondern für und wider den Herrn des Geschäfts, ge-geben werden. So bey dem Vormund (n), und eben so bey dem Prozeßprocurator (o), wenn jener in den vor- mundschaftlichen Geschäften, dieser im Lauf des Prozesses, Stipulationen abzuschließen veranlaßt wurde. Aus diesen einzelnen Fällen bildete sich denn endlich die L. 53 de adqu. rer. dom. (41. 1.) (aus Modestin. lib. 14 ad Q. Mucium): "Ea, quae civiliter adquiruntur, per eos qui in potestate nostra sunt adquirimus, veluti stipulationem: quod naturaliter adquiritur, sicuti est possessio, per quemlibet volentibus nobis possidere adquirimus." Das Resultat, welches hieraus für das Justinianische 1) Civile Handlungen stehen noch jetzt unter den oben Civile Handlungen aber sind im Justinianischen Recht (n) L. 2 pr. de admin. (26. 7.), L. 5. 6. 7. 8. quando ex facto tut. (26. 9.) (o) L. 5 de stip. praetor.
(46. 5.) Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. III. Entſtehung und Untergang. rer, ſondern für und wider den Herrn des Geſchäfts, ge-geben werden. So bey dem Vormund (n), und eben ſo bey dem Prozeßprocurator (o), wenn jener in den vor- mundſchaftlichen Geſchäften, dieſer im Lauf des Prozeſſes, Stipulationen abzuſchließen veranlaßt wurde. Aus dieſen einzelnen Fällen bildete ſich denn endlich die L. 53 de adqu. rer. dom. (41. 1.) (aus Modestin. lib. 14 ad Q. Mucium): „Ea, quae civiliter adquiruntur, per eos qui in potestate nostra sunt adquirimus, veluti stipulationem: quod naturaliter adquiritur, sicuti est possessio, per quemlibet volentibus nobis possidere adquirimus.” Das Reſultat, welches hieraus für das Juſtinianiſche 1) Civile Handlungen ſtehen noch jetzt unter den oben Civile Handlungen aber ſind im Juſtinianiſchen Recht (n) L. 2 pr. de admin. (26. 7.), L. 5. 6. 7. 8. quando ex facto tut. (26. 9.) (o) L. 5 de stip. praetor.
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Buch II. Rechtsverhältniſſe. Kap. III. Entſtehung und Untergang.
rer, ſondern für und wider den Herrn des Geſchäfts, ge-
geben werden. So bey dem Vormund (n), und eben ſo
bey dem Prozeßprocurator (o), wenn jener in den vor-
mundſchaftlichen Geſchäften, dieſer im Lauf des Prozeſſes,
Stipulationen abzuſchließen veranlaßt wurde.
Aus dieſen einzelnen Fällen bildete ſich denn endlich die
allgemeine Regel, die im Juſtinianiſchen Recht nur in fol-
gender Stelle zu allgemeiner Anerkennung gekommen iſt.
L. 53 de adqu. rer. dom. (41. 1.) (aus Modestin. lib. 14
ad Q. Mucium): „Ea, quae civiliter adquiruntur, per
eos qui in potestate nostra sunt adquirimus, veluti
stipulationem: quod naturaliter adquiritur, sicuti est
possessio, per quemlibet volentibus nobis possidere
adquirimus.”
Das Reſultat, welches hieraus für das Juſtinianiſche
Recht hervorgeht, läßt ſich in folgenden Sätzen darſtellen:
1) Civile Handlungen ſtehen noch jetzt unter den oben
dargeſtellten Regeln des alten Rechts; bey ihnen gilt alſo
nur Vertretung im Erwerb, und nur durch die vom Er-
werber abhängigen Menſchen.
Civile Handlungen aber ſind im Juſtinianiſchen Recht
(innerhalb der oben beſtimmten Gränzen, alſo mit Aus-
ſchluß des Erbrechts und des Familienrechts) nur noch die
Stipulationen.
(n) L. 2 pr. de admin. (26. 7.),
L. 5. 6. 7. 8. quando ex facto
tut. (26. 9.)
(o) L. 5 de stip. praetor.
(46. 5.)
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Zitationshilfe: | Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 3. Berlin, 1840, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system03_1840/108>, abgerufen am 24.07.2024. |