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Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840.

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Beylage VI.
stio über den Verstorbenen zugelassen werden sollte (b).
Nach dem allgemein gefaßten Ausdruck konnte man diese
Regel auch auf jeden Streit über Familienverhältniß be-
ziehen, z. B. über die Frage, ob eine vorgenommene Eman-
cipation rechtsgültig sey oder nicht; dennoch war es an-
erkannt, daß diese Anwendung nicht in dem Sinn der Re-
gel liege (c), so daß dieselbe lediglich auf die Bestreitung
der Freyheit oder der Ingenuität des Verstorbenen bezo-
gen wurde (d). In dieser Regel bezeichnet also Status
nur das, was ich oben den staatsrechtlichen Status ge-
nannt habe, mit Ausschluß des privatrechtlichen.

Auf diesen zuweilen vorkommenden engeren Sprachge-
brauch des Worts bezieht sich auch eine Stelle, welche
von jeher große Zweifel erregt hat:

L. 1 § 8 ad Sc. Tert. (38. 17.). Capitis minutio salvo
statu contingens
liberis nihil nocet ad legitimam he-
reditatem .... Proinde sive quis .. capite minuatur,
ad legitimam hereditatem admittetur: nisi magna ca-
pitis deminutio interveniat, quae vel civitatem adi-
mit, utputa si deportetur.

Hier unterscheidet Ulpian offenbar zwischen der magna
(d. h. maxima oder media) und minima capitis deminutio

(b) Ne de Statu defunctorum
post quinquennium quaeratur.
Dig. XL. 15. Cod. VII.
21.
(c) L. 5 C. ne de statu (7. 21.).
(d) Daß auch der Streit über
Ingenuität, nicht blos der über
Freyheit, unter jener Regel stand,
sagen ausdrücklich L. 1 § 3 ne
de statu
(40. 15.). L. 6. 7. C.
eod.
(7. 21.). L. 6 C. ubi de
statu
(3. 22.). In dieser letzten
Stelle hob Justinian die Regel
in Beziehung auf Ingenuität auf.

Beylage VI.
stio über den Verſtorbenen zugelaſſen werden ſollte (b).
Nach dem allgemein gefaßten Ausdruck konnte man dieſe
Regel auch auf jeden Streit über Familienverhältniß be-
ziehen, z. B. über die Frage, ob eine vorgenommene Eman-
cipation rechtsgültig ſey oder nicht; dennoch war es an-
erkannt, daß dieſe Anwendung nicht in dem Sinn der Re-
gel liege (c), ſo daß dieſelbe lediglich auf die Beſtreitung
der Freyheit oder der Ingenuität des Verſtorbenen bezo-
gen wurde (d). In dieſer Regel bezeichnet alſo Status
nur das, was ich oben den ſtaatsrechtlichen Status ge-
nannt habe, mit Ausſchluß des privatrechtlichen.

Auf dieſen zuweilen vorkommenden engeren Sprachge-
brauch des Worts bezieht ſich auch eine Stelle, welche
von jeher große Zweifel erregt hat:

L. 1 § 8 ad Sc. Tert. (38. 17.). Capitis minutio salvo
statu contingens
liberis nihil nocet ad legitimam he-
reditatem .... Proinde sive quis .. capite minuatur,
ad legitimam hereditatem admittetur: nisi magna ca-
pitis deminutio interveniat, quae vel civitatem adi-
mit, utputa si deportetur.

Hier unterſcheidet Ulpian offenbar zwiſchen der magna
(d. h. maxima oder media) und minima capitis deminutio

(b) Ne de Statu defunctorum
post quinquennium quaeratur.
Dig. XL. 15. Cod. VII.
21.
(c) L. 5 C. ne de statu (7. 21.).
(d) Daß auch der Streit über
Ingenuität, nicht blos der über
Freyheit, unter jener Regel ſtand,
ſagen ausdrücklich L. 1 § 3 ne
de statu
(40. 15.). L. 6. 7. C.
eod.
(7. 21.). L. 6 C. ubi de
statu
(3. 22.). In dieſer letzten
Stelle hob Juſtinian die Regel
in Beziehung auf Ingenuität auf.
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[468/0482] Beylage VI. stio über den Verſtorbenen zugelaſſen werden ſollte (b). Nach dem allgemein gefaßten Ausdruck konnte man dieſe Regel auch auf jeden Streit über Familienverhältniß be- ziehen, z. B. über die Frage, ob eine vorgenommene Eman- cipation rechtsgültig ſey oder nicht; dennoch war es an- erkannt, daß dieſe Anwendung nicht in dem Sinn der Re- gel liege (c), ſo daß dieſelbe lediglich auf die Beſtreitung der Freyheit oder der Ingenuität des Verſtorbenen bezo- gen wurde (d). In dieſer Regel bezeichnet alſo Status nur das, was ich oben den ſtaatsrechtlichen Status ge- nannt habe, mit Ausſchluß des privatrechtlichen. Auf dieſen zuweilen vorkommenden engeren Sprachge- brauch des Worts bezieht ſich auch eine Stelle, welche von jeher große Zweifel erregt hat: L. 1 § 8 ad Sc. Tert. (38. 17.). Capitis minutio salvo statu contingens liberis nihil nocet ad legitimam he- reditatem .... Proinde sive quis .. capite minuatur, ad legitimam hereditatem admittetur: nisi magna ca- pitis deminutio interveniat, quae vel civitatem adi- mit, utputa si deportetur. Hier unterſcheidet Ulpian offenbar zwiſchen der magna (d. h. maxima oder media) und minima capitis deminutio (b) Ne de Statu defunctorum post quinquennium quaeratur. Dig. XL. 15. Cod. VII. 21. (c) L. 5 C. ne de statu (7. 21.). (d) Daß auch der Streit über Ingenuität, nicht blos der über Freyheit, unter jener Regel ſtand, ſagen ausdrücklich L. 1 § 3 ne de statu (40. 15.). L. 6. 7. C. eod. (7. 21.). L. 6 C. ubi de statu (3. 22.). In dieſer letzten Stelle hob Juſtinian die Regel in Beziehung auf Ingenuität auf.

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Zitationshilfe: Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840, S. 468. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/savigny_system02_1840/482>, abgerufen am 22.11.2024.