Savigny, Friedrich Carl von: System des heutigen Römischen Rechts. Bd. 2. Berlin, 1840.§. 93. Juristische Personen. Rechte. (Fortsetzung.) einigt, und sie findet ihre Bestätigung noch darin, daßeine der angeführten Stellen die zulässige bonorum pos- sessio der Corporationen ausdrücklich in Verbindung setzt mit der Verlassenschaft eines Freygelassenen (k). Seit der Verordnung des K. Leo (Note d) kann übrigens bei Städ- ten von dieser Beschränkung nicht mehr die Rede seyn. D. Legate (mit Einschluß der Singularfideicommisse). (k) L. un. § 1 de libertis univ. (38. 3.). (l) Zuerst von Nerva, dann vollständiger von Hadrian. Ul- pian. XXIV. § 28, L. 117. 122 pr. de leg. 1 (30. un.). Eine An- wendung dieser Fähigkeit bey Ga- jus II. § 195. Vergl. auch noch L. 32 § 2 de leg. 1, L. 77 § 3 de leg. 2, L. 5 pr. de leg. 3, L. 6 L. 21 § 3 L. 24 de ann. leg. (33. 1), L. 20 § 1 de alim. (34. 1.), L. 6 § 2 de auro (34. 2.), L. 8 de usu leg. (33. 2), L. 2 de reb. dub. (34. 5.). -- Plinius sagt allerdings: nec prae- cipere posse rempublicam con- stat (Note b), und dieser lebte nach Nerva. Am einfachsten ist es, seine Stelle buchstäblich zu nehmen, von einem praeceptio- nis legatum, welches freylich da- mals einer Stadt nicht gegeben werden konnte, da es mit der ihr versagten heredis institutio un- zertrennlich verbunden war. Dirk- sen S. 134 verwirft diese Erklä- rung (ohne Gründe), und erklärt die Stelle des Plinius aus der Unzulänglichkeit der Verordnung von Nerva. (m) L. 20 de reb. dub. (34. 5.). Senatusconsult unter Marcus, in Beziehung auf alle erlaubte Col- legien. -- Anwendung auf die De- curionen einer bestimmten Stadt. L. 23 de ann. leg. (33. 1.). Auf das Collegium eines Tempels. L. 38 § 6 de leg. 3. -- Eben so auch Legate an Tempel selbst ge- stattet. L. 20 § 1 de ann. leg. (33. 1.), L. 38 § 2 de auro (34. 2.). II. 20
§. 93. Juriſtiſche Perſonen. Rechte. (Fortſetzung.) einigt, und ſie findet ihre Beſtätigung noch darin, daßeine der angeführten Stellen die zuläſſige bonorum pos- sessio der Corporationen ausdrücklich in Verbindung ſetzt mit der Verlaſſenſchaft eines Freygelaſſenen (k). Seit der Verordnung des K. Leo (Note d) kann übrigens bei Städ- ten von dieſer Beſchränkung nicht mehr die Rede ſeyn. D. Legate (mit Einſchluß der Singularfideicommiſſe). (k) L. un. § 1 de libertis univ. (38. 3.). (l) Zuerſt von Nerva, dann vollſtändiger von Hadrian. Ul- pian. XXIV. § 28, L. 117. 122 pr. de leg. 1 (30. un.). Eine An- wendung dieſer Fähigkeit bey Ga- jus II. § 195. Vergl. auch noch L. 32 § 2 de leg. 1, L. 77 § 3 de leg. 2, L. 5 pr. de leg. 3, L. 6 L. 21 § 3 L. 24 de ann. leg. (33. 1), L. 20 § 1 de alim. (34. 1.), L. 6 § 2 de auro (34. 2.), L. 8 de usu leg. (33. 2), L. 2 de reb. dub. (34. 5.). — Plinius ſagt allerdings: nec prae- cipere posse rempublicam con- stat (Note b), und dieſer lebte nach Nerva. Am einfachſten iſt es, ſeine Stelle buchſtäblich zu nehmen, von einem praeceptio- nis legatum, welches freylich da- mals einer Stadt nicht gegeben werden konnte, da es mit der ihr verſagten heredis institutio un- zertrennlich verbunden war. Dirk- ſen S. 134 verwirft dieſe Erklä- rung (ohne Gründe), und erklärt die Stelle des Plinius aus der Unzulänglichkeit der Verordnung von Nerva. (m) L. 20 de reb. dub. (34. 5.). Senatusconſult unter Marcus, in Beziehung auf alle erlaubte Col- legien. — Anwendung auf die De- curionen einer beſtimmten Stadt. L. 23 de ann. leg. (33. 1.). Auf das Collegium eines Tempels. L. 38 § 6 de leg. 3. — Eben ſo auch Legate an Tempel ſelbſt ge- ſtattet. L. 20 § 1 de ann. leg. (33. 1.), L. 38 § 2 de auro (34. 2.). II. 20
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§. 93. Juriſtiſche Perſonen. Rechte. (Fortſetzung.)
einigt, und ſie findet ihre Beſtätigung noch darin, daß
eine der angeführten Stellen die zuläſſige bonorum pos-
sessio der Corporationen ausdrücklich in Verbindung ſetzt
mit der Verlaſſenſchaft eines Freygelaſſenen (k). Seit der
Verordnung des K. Leo (Note d) kann übrigens bei Städ-
ten von dieſer Beſchränkung nicht mehr die Rede ſeyn.
D. Legate (mit Einſchluß der Singularfideicommiſſe).
Auch dieſe konnten lange Zeit nicht an juriſtiſche Perſo-
nen gegeben werden, obgleich hier durchaus kein Hinder-
niß in der Form der Erwerbung im Wege ſtand. — Spä-
terhin wurden Städte für fähig erklärt, Legate zu erwer-
ben (l). Dann auch Collegia und Tempel (m). Ein be-
(k) L. un. § 1 de libertis univ.
(38. 3.).
(l) Zuerſt von Nerva, dann
vollſtändiger von Hadrian. Ul-
pian. XXIV. § 28, L. 117. 122
pr. de leg. 1 (30. un.). Eine An-
wendung dieſer Fähigkeit bey Ga-
jus II. § 195. Vergl. auch noch
L. 32 § 2 de leg. 1, L. 77 § 3
de leg. 2, L. 5 pr. de leg. 3,
L. 6 L. 21 § 3 L. 24 de ann.
leg. (33. 1), L. 20 § 1 de alim.
(34. 1.), L. 6 § 2 de auro (34.
2.), L. 8 de usu leg. (33. 2),
L. 2 de reb. dub. (34. 5.). —
Plinius ſagt allerdings: nec prae-
cipere posse rempublicam con-
stat (Note b), und dieſer lebte
nach Nerva. Am einfachſten iſt
es, ſeine Stelle buchſtäblich zu
nehmen, von einem praeceptio-
nis legatum, welches freylich da-
mals einer Stadt nicht gegeben
werden konnte, da es mit der ihr
verſagten heredis institutio un-
zertrennlich verbunden war. Dirk-
ſen S. 134 verwirft dieſe Erklä-
rung (ohne Gründe), und erklärt
die Stelle des Plinius aus der
Unzulänglichkeit der Verordnung
von Nerva.
(m) L. 20 de reb. dub. (34. 5.).
Senatusconſult unter Marcus, in
Beziehung auf alle erlaubte Col-
legien. — Anwendung auf die De-
curionen einer beſtimmten Stadt.
L. 23 de ann. leg. (33. 1.). Auf
das Collegium eines Tempels.
L. 38 § 6 de leg. 3. — Eben ſo
auch Legate an Tempel ſelbſt ge-
ſtattet. L. 20 § 1 de ann. leg.
(33. 1.), L. 38 § 2 de auro
(34. 2.).
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