Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Trostpredigt von dem Spruch Pauli, Roman. 8. Ist Gott für uns, wer mag wieder uns sein etc. Wolfenbüttel, 1592.

Bild:
<< vorherige Seite

sagt / Bin ich meins Bruders Hüter? Aber da diese Feind jhm recht vnter Augen tretten / da verzweiffelt er gar vnd spricht / Mein Sünd ist grösser / denn das sie mir möge vergeben werden. Wie Judas eben auch also thut / vnd endlich verzweiffelt / vnd sich selbs erhenget. Wo kömbt das her? Moses klagt sie an durch das Gesetz / Ir gewissen vberzeugt sie / das vrtheil GOttes wieder solche vnd andere Sünd / ist in jr Hertz geschrieben / Der Teuffel wil mit jhnen dauon / weil er solch vrtheil für sich hat / nach der Hellen zu / vnd sperret die Hell gegen jhnen jhren Rachen auff / vnd wil sie verschlingen.

Der Exempel köndten wir sehr viel erzehlen / sonderlich auch an mechtigen leuten / die so weinig / als die geringsten dauon befreyet sein / Als / das ist die vrsach gewesen des schwermuhts Alexandri Magni, als er Clitum vmbgebracht / Antiochj. 2. Machab. 6. Als er die Heiligen so hart verfolget hatte. Theodorici Veronensis, da er Symmachum vnd Boetium vmbgebracht / das er hernach ob einem grossen Fischkopff erschrocken ist. Denn diese vorerzelte Feind sein es / die sie also engsten / vnd mit jhnen dauon wollen. Aber solches alles zuerzehlen wolte zu lang wern.

Vnd diese Anfechtungen kommen allen Menschen / aldieweil sie allzumal sünder sein / geschichts

sagt / Bin ich meins Bruders Hüter? Aber da diese Feind jhm recht vnter Augen tretten / da verzweiffelt er gar vnd spricht / Mein Sünd ist grösser / deñ das sie mir möge vergebẽ werden. Wie Judas eben auch also thut / vnd endlich verzweiffelt / vnd sich selbs erhenget. Wo kömbt das her? Moses klagt sie an durch das Gesetz / Ir gewissen vberzeugt sie / das vrtheil GOttes wieder solche vnd andere Sünd / ist in jr Hertz geschrieben / Der Teuffel wil mit jhnen dauon / weil er solch vrtheil für sich hat / nach der Hellen zu / vnd sperret die Hell gegen jhnen jhren Rachen auff / vnd wil sie verschlingen.

Der Exempel köndten wir sehr viel erzehlen / sonderlich auch an mechtigen leuten / die so weinig / als die geringsten dauon befreyet sein / Als / das ist die vrsach gewesen des schwermuhts Alexandri Magni, als er Clitum vmbgebracht / Antiochj. 2. Machab. 6. Als er die Heiligen so hart verfolget hatte. Theodorici Veronensis, da er Symmachum vnd Boëtium vmbgebracht / das er hernach ob einem grossen Fischkopff erschrocken ist. Denn diese vorerzelte Feind sein es / die sie also engsten / vnd mit jhnen dauon wollen. Aber solches alles zuerzehlen wolte zu lang wern.

Vnd diese Anfechtungen kommen allen Menschen / aldieweil sie allzumal sünder sein / geschichts

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0032"/>
sagt / Bin ich meins Bruders Hüter? Aber da diese Feind jhm recht vnter Augen tretten / da verzweiffelt er gar vnd spricht / Mein Sünd ist grösser / den&#x0303; das sie mir möge vergebe&#x0303; werden. Wie Judas eben auch also thut / vnd endlich verzweiffelt / vnd sich selbs erhenget. Wo kömbt das her? Moses klagt sie an durch das Gesetz / Ir gewissen vberzeugt sie / das vrtheil GOttes wieder solche vnd andere Sünd / ist in jr Hertz geschrieben / Der Teuffel wil mit jhnen dauon / weil er solch vrtheil für sich hat / nach der Hellen zu / vnd sperret die Hell gegen jhnen jhren Rachen auff / vnd wil sie verschlingen.</p>
        <p>Der Exempel köndten wir sehr viel erzehlen / sonderlich auch an mechtigen leuten / die so weinig / als die geringsten dauon befreyet sein / Als / das ist die vrsach gewesen des schwermuhts <hi rendition="#i">Alexandri Magni,</hi> als er <hi rendition="#i">Clitum</hi> vmbgebracht / <hi rendition="#i">Antiochj.</hi> 2. Machab. 6. Als er die Heiligen so hart verfolget hatte. <hi rendition="#i">Theodorici Veronensis,</hi> da er <hi rendition="#i">Symmachum</hi> vnd <hi rendition="#i">Boëtium</hi> vmbgebracht / das er hernach ob einem grossen Fischkopff erschrocken ist. Denn diese vorerzelte Feind sein es / die sie also engsten / vnd mit jhnen dauon wollen. Aber solches alles zuerzehlen wolte zu lang wern.</p>
        <p>Vnd diese Anfechtungen kommen allen Menschen / aldieweil sie allzumal sünder sein / geschichts
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0032] sagt / Bin ich meins Bruders Hüter? Aber da diese Feind jhm recht vnter Augen tretten / da verzweiffelt er gar vnd spricht / Mein Sünd ist grösser / deñ das sie mir möge vergebẽ werden. Wie Judas eben auch also thut / vnd endlich verzweiffelt / vnd sich selbs erhenget. Wo kömbt das her? Moses klagt sie an durch das Gesetz / Ir gewissen vberzeugt sie / das vrtheil GOttes wieder solche vnd andere Sünd / ist in jr Hertz geschrieben / Der Teuffel wil mit jhnen dauon / weil er solch vrtheil für sich hat / nach der Hellen zu / vnd sperret die Hell gegen jhnen jhren Rachen auff / vnd wil sie verschlingen. Der Exempel köndten wir sehr viel erzehlen / sonderlich auch an mechtigen leuten / die so weinig / als die geringsten dauon befreyet sein / Als / das ist die vrsach gewesen des schwermuhts Alexandri Magni, als er Clitum vmbgebracht / Antiochj. 2. Machab. 6. Als er die Heiligen so hart verfolget hatte. Theodorici Veronensis, da er Symmachum vnd Boëtium vmbgebracht / das er hernach ob einem grossen Fischkopff erschrocken ist. Denn diese vorerzelte Feind sein es / die sie also engsten / vnd mit jhnen dauon wollen. Aber solches alles zuerzehlen wolte zu lang wern. Vnd diese Anfechtungen kommen allen Menschen / aldieweil sie allzumal sünder sein / geschichts

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostpredigt_1592
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostpredigt_1592/32
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Trostpredigt von dem Spruch Pauli, Roman. 8. Ist Gott für uns, wer mag wieder uns sein etc. Wolfenbüttel, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostpredigt_1592/32>, abgerufen am 22.11.2024.