Sattler, Basilius: Trostpredigt von dem Spruch Pauli, Roman. 8. Ist Gott für uns, wer mag wieder uns sein etc. Wolfenbüttel, 1592.sey Paulus oder Apollo / Cephas oder die Welt / es sey das Leben oder der Todt / das gegenwertige oder das zukünfftige / alles ists ewer / Ihr aber seyt Christi / Christus aber ist GOttes. Denn so wir Gott auff vnser seiten haben / der alles in seinen Henden hat / So muß es sich alles nach Gott / vnd also auch nach vns richten. Das wir aber nicht alles nach vnserm willen vnd wolgefallen geniessen / da thut GOtt bey vns / wie wir bey vnsern Kindern thun / denen wir / wenn wir es schon wol haben / nicht alles in die Hend thun / Als ein Vater / der schon etliche Tausent Gülden vermag / vnd einen Sohn auff einer hohen Schul Studieren hat / steckt jhm darumb nicht alles Geld in den Beutel / denn es wolt sein schad vnd verderben sein / Sonder gibt jhm so viel / als jhm nötig ist / vnd da er mit hin komen kan. Also gibt auch Gott einem jeden so viel vnter die Hend von den zeitlichen Gütern / als er weis / das jhm nütz vnd Selig ist. Wenn es aber je die noth erfordert / vnd man mit dem / das GOtt gegeben hat / nicht wol zukommen kan / so siehet man / wie da alle Creaturen bereit sein / vnd den Außerwehlten Kindern GOttes dienen / vnd zuschiessen müssen. Als dem Jacob / als er im Elend ist / mus Laban vnterhalt geben / Die Herd müssen jetzt schwartze / jetzt weisse sey Paulus oder Apollo / Cephas oder die Welt / es sey das Leben oder der Todt / das gegenwertige oder das zukünfftige / alles ists ewer / Ihr aber seyt Christi / Christus aber ist GOttes. Denn so wir Gott auff vnser seiten haben / der alles in seinen Henden hat / So muß es sich alles nach Gott / vnd also auch nach vns richten. Das wir aber nicht alles nach vnserm willen vnd wolgefallen geniessen / da thut GOtt bey vns / wie wir bey vnsern Kindern thun / denen wir / wenn wir es schon wol haben / nicht alles in die Hend thun / Als ein Vater / der schon etliche Tausent Gülden vermag / vnd einen Sohn auff einer hohen Schul Studieren hat / steckt jhm darumb nicht alles Geld in den Beutel / denn es wolt sein schad vnd verderben sein / Sonder gibt jhm so viel / als jhm nötig ist / vnd da er mit hin komen kan. Also gibt auch Gott einem jeden so viel vnter die Hend von den zeitlichen Gütern / als er weis / das jhm nütz vnd Selig ist. Wenn es aber je die noth erfordert / vnd man mit dem / das GOtt gegeben hat / nicht wol zukommen kan / so siehet man / wie da alle Creaturen bereit sein / vnd den Außerwehlten Kindern GOttes dienen / vnd zuschiessen müssen. Als dem Jacob / als er im Elend ist / mus Laban vnterhalt geben / Die Herd müssen jetzt schwartze / jetzt weisse <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0025"/> sey Paulus oder Apollo / Cephas oder die Welt / es sey das Leben oder der Todt / das gegenwertige oder das zukünfftige / alles ists ewer / Ihr aber seyt Christi / Christus aber ist GOttes. Denn so wir Gott auff vnser seiten haben / der alles in seinen Henden hat / So muß es sich alles nach Gott / vnd also auch nach vns richten.</p> <p>Das wir aber nicht alles nach vnserm willen vnd wolgefallen geniessen / da thut GOtt bey vns / wie wir bey vnsern Kindern thun / denen wir / wenn wir es schon wol haben / nicht alles in die Hend thun / Als ein Vater / der schon etliche Tausent Gülden vermag / vnd einen Sohn auff einer hohen Schul Studieren hat / steckt jhm darumb nicht alles Geld in den Beutel / denn es wolt sein schad vnd verderben sein / Sonder gibt jhm so viel / als jhm nötig ist / vnd da er mit hin komen kan. Also gibt auch Gott einem jeden so viel vnter die Hend von den zeitlichen Gütern / als er weis / das jhm nütz vnd Selig ist.</p> <p>Wenn es aber je die noth erfordert / vnd man mit dem / das GOtt gegeben hat / nicht wol zukommen kan / so siehet man / wie da alle Creaturen bereit sein / vnd den Außerwehlten Kindern GOttes dienen / vnd zuschiessen müssen. Als dem Jacob / als er im Elend ist / mus Laban vnterhalt geben / Die Herd müssen jetzt schwartze / jetzt weisse </p> </div> </body> </text> </TEI> [0025]
sey Paulus oder Apollo / Cephas oder die Welt / es sey das Leben oder der Todt / das gegenwertige oder das zukünfftige / alles ists ewer / Ihr aber seyt Christi / Christus aber ist GOttes. Denn so wir Gott auff vnser seiten haben / der alles in seinen Henden hat / So muß es sich alles nach Gott / vnd also auch nach vns richten.
Das wir aber nicht alles nach vnserm willen vnd wolgefallen geniessen / da thut GOtt bey vns / wie wir bey vnsern Kindern thun / denen wir / wenn wir es schon wol haben / nicht alles in die Hend thun / Als ein Vater / der schon etliche Tausent Gülden vermag / vnd einen Sohn auff einer hohen Schul Studieren hat / steckt jhm darumb nicht alles Geld in den Beutel / denn es wolt sein schad vnd verderben sein / Sonder gibt jhm so viel / als jhm nötig ist / vnd da er mit hin komen kan. Also gibt auch Gott einem jeden so viel vnter die Hend von den zeitlichen Gütern / als er weis / das jhm nütz vnd Selig ist.
Wenn es aber je die noth erfordert / vnd man mit dem / das GOtt gegeben hat / nicht wol zukommen kan / so siehet man / wie da alle Creaturen bereit sein / vnd den Außerwehlten Kindern GOttes dienen / vnd zuschiessen müssen. Als dem Jacob / als er im Elend ist / mus Laban vnterhalt geben / Die Herd müssen jetzt schwartze / jetzt weisse
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