Sattler, Basilius: Trostpredigt von dem Spruch Pauli, Roman. 8. Ist Gott für uns, wer mag wieder uns sein etc. Wolfenbüttel, 1592.selber vorher in dieser Epistel sich gnugsam erkleret / wen er mit diesem Trost meine / nemlich die jenigen / die jre Sünde erkennen / vnd derwegen sich für Gottes Zorn vnd Gericht fürchten / aber nicht verzagen / Sonder glauben / das jhnen Gott auß gnaden vmb Christi willen jhre Sünde vergeben wölle / vnd mißbrauchen doch solche lehr nicht zu einem Ruchlosen leben / Sonder Töden durch krafft des Geistes den alten Menschen / wiewol es in grosser schwacheit hergehet. Denn diesen Proceß mus man halten / den hie Paulus helt. Wer nun vnbusfertig ist / seine Sünd nicht erkennet / noch rew vnd leidt darüber hat / sonder rühmet sich noch derselben wol / oder aber schlecht sie in Wind / der hat auch keinen Glauben an CHristum / den gehet dieser Trost nichts an. Die Bußfertigen vnnd Gleubigen aber / die nun vnter dem Creutze liegen / vnd mit jrer schwacheit vnd andern Feinden kempffen / die tröstet hie der Apostel damit / das sie wissen / GOtt sey jhnen nicht mehr zu wieder / sonder halte es nun mit jhnen / Ja er sey jhr lieber Vater / der sie nicht könne oder wölle verlassen vnd vbergeben. Dieser Trost ist so gross / das er mit Worten nicht kan ausgesprochen werden. Denn er fasset GOTT in sich / der grösser ist denn Himmel vnd Erden / Ja er ist vnentlich / Denn GOtt den All- selber vorher in dieser Epistel sich gnugsam erkleret / wen er mit diesem Trost meine / nemlich die jenigen / die jre Sünde erkennen / vnd derwegen sich für Gottes Zorn vnd Gericht fürchten / aber nicht verzagen / Sonder glauben / das jhnen Gott auß gnaden vmb Christi willen jhre Sünde vergeben wölle / vnd mißbrauchen doch solche lehr nicht zu einem Ruchlosen leben / Sonder Töden durch krafft des Geistes den alten Menschen / wiewol es in grosser schwacheit hergehet. Denn diesen Proceß mus man halten / den hie Paulus helt. Wer nun vnbusfertig ist / seine Sünd nicht erkennet / noch rew vñ leidt darüber hat / sonder rühmet sich noch derselben wol / oder aber schlecht sie in Wind / der hat auch keinen Glauben an CHristum / den gehet dieser Trost nichts an. Die Bußfertigen vnnd Gleubigen aber / die nun vnter dem Creutze liegen / vnd mit jrer schwacheit vnd andern Feinden kempffen / die tröstet hie der Apostel damit / das sie wissen / GOtt sey jhnen nicht mehr zu wieder / sonder halte es nun mit jhnen / Ja er sey jhr lieber Vater / der sie nicht könne oder wölle verlassen vnd vbergeben. Dieser Trost ist so gross / das er mit Worten nicht kan ausgesprochen werden. Denn er fasset GOTT in sich / der grösser ist denn Himmel vnd Erden / Ja er ist vnentlich / Denn GOtt den All- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0012"/> selber vorher in dieser Epistel sich gnugsam erkleret / wen er mit diesem Trost meine / nemlich die jenigen / die jre Sünde erkennen / vnd derwegen sich für Gottes Zorn vnd Gericht fürchten / aber nicht verzagen / Sonder glauben / das jhnen Gott auß gnaden vmb Christi willen jhre Sünde vergeben wölle / vnd mißbrauchen doch solche lehr nicht zu einem Ruchlosen leben / Sonder Töden durch krafft des Geistes den alten Menschen / wiewol es in grosser schwacheit hergehet. Denn diesen Proceß mus man halten / den hie Paulus helt.</p> <p>Wer nun vnbusfertig ist / seine Sünd nicht erkennet / noch rew vñ leidt darüber hat / sonder rühmet sich noch derselben wol / oder aber schlecht sie in Wind / der hat auch keinen Glauben an CHristum / den gehet dieser Trost nichts an.</p> <p>Die Bußfertigen vnnd Gleubigen aber / die nun vnter dem Creutze liegen / vnd mit jrer schwacheit vnd andern Feinden kempffen / die tröstet hie der Apostel damit / das sie wissen / GOtt sey jhnen nicht mehr zu wieder / sonder halte es nun mit jhnen / Ja er sey jhr lieber Vater / der sie nicht könne oder wölle verlassen vnd vbergeben.</p> <p>Dieser Trost ist so gross / das er mit Worten nicht kan ausgesprochen werden. Denn er fasset GOTT in sich / der grösser ist denn Himmel vnd Erden / Ja er ist vnentlich / Denn GOtt den All- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
selber vorher in dieser Epistel sich gnugsam erkleret / wen er mit diesem Trost meine / nemlich die jenigen / die jre Sünde erkennen / vnd derwegen sich für Gottes Zorn vnd Gericht fürchten / aber nicht verzagen / Sonder glauben / das jhnen Gott auß gnaden vmb Christi willen jhre Sünde vergeben wölle / vnd mißbrauchen doch solche lehr nicht zu einem Ruchlosen leben / Sonder Töden durch krafft des Geistes den alten Menschen / wiewol es in grosser schwacheit hergehet. Denn diesen Proceß mus man halten / den hie Paulus helt.
Wer nun vnbusfertig ist / seine Sünd nicht erkennet / noch rew vñ leidt darüber hat / sonder rühmet sich noch derselben wol / oder aber schlecht sie in Wind / der hat auch keinen Glauben an CHristum / den gehet dieser Trost nichts an.
Die Bußfertigen vnnd Gleubigen aber / die nun vnter dem Creutze liegen / vnd mit jrer schwacheit vnd andern Feinden kempffen / die tröstet hie der Apostel damit / das sie wissen / GOtt sey jhnen nicht mehr zu wieder / sonder halte es nun mit jhnen / Ja er sey jhr lieber Vater / der sie nicht könne oder wölle verlassen vnd vbergeben.
Dieser Trost ist so gross / das er mit Worten nicht kan ausgesprochen werden. Denn er fasset GOTT in sich / der grösser ist denn Himmel vnd Erden / Ja er ist vnentlich / Denn GOtt den All-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostpredigt_1592 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostpredigt_1592/12 |
Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Trostpredigt von dem Spruch Pauli, Roman. 8. Ist Gott für uns, wer mag wieder uns sein etc. Wolfenbüttel, 1592, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_trostpredigt_1592/12>, abgerufen am 16.02.2025. |