Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.Vnd sonderlich / als sie einmal jre Güldene Ringe angesehen / sie von sich geben / vnd gesagt: Ach mit den gastrigen Ringen / Christus ist besser denn aller Welt Gut. Die hohe Geistliche Anfechtungen seind auch nicht aussenblieben / vnd hat der Versucher an J. F. G. eben so wol als am HErrn Christo jhrem Haupt / sich versucht / Aber J. F. G. haben jhm im Glauben widerstanden / ja außgespien vnd gesagt: Weiche von mir / ich wil bey meinem Erlöser Jesu Christo bleiben / Da denn auch GOtt J. F. G. die Augen geöffnet / das sie gesagt / Sie sehen da die lieben schönen weissen Engelein. Wie gedültig J. F. G. sich in GOttes willen ergeben / haben wir alle gehöret / GOtt mach es mit mir nach seinem Göttlichen willen / sprachen sie. Item / Ich habe mich gantz in GOttes willen ergeben / HERR / nicht wie ich wil / sondern wie du wilt. Ihre hoffnung haben J. F. G. bezeuget in dem sie gesagt / vnd offt widerholet / Vnd ob es weret bis in die Nacht / vnd wieder an den Morgen / doch sol mein Hertz an GOttes macht / verzweiffeln nicht noch sorgen. Item / Er weis wol wenns am besten ist / vnd braucht an vns kein argelist. Vnd also haben J. F. G. die Anfechtung / das die schmertzen etwas lenger wereten / vnd es sich ansehen lies / als wolte GOtt zu lang aussenbleiben / vberwunden. J. F. G. Eheliche Hertzliche Liebe gegen jhrem Herrn hat sich da ereuget / da sie S. F. G. selbst getröstet: E. L. gebe sich zu frieden / es wird wol besser werden / Mein trawren wird bald ein ende nhemen / Ich mus dem HErrn Christo seinen Kelch trincken helffen / Es wird mir aber sehr sawer / es ist ein bitter Tranck. Vnd wie vorgemelt / S. F. G. trösten lassen / auch gewünschet / das S. F. G. solch leid nicht ansehen möchten. Desgleichen jhre Ehrerbietung vnd Kindliche liebe gegen Vnd sonderlich / als sie einmal jre Güldene Ringe angesehen / sie von sich geben / vnd gesagt: Ach mit den gastrigen Ringen / Christus ist besser denn aller Welt Gut. Die hohe Geistliche Anfechtungen seind auch nicht aussenblieben / vnd hat der Versucher an J. F. G. eben so wol als am HErrn Christo jhrem Haupt / sich versucht / Aber J. F. G. haben jhm im Glauben widerstanden / ja außgespien vnd gesagt: Weiche von mir / ich wil bey meinem Erlöser Jesu Christo bleiben / Da denn auch GOtt J. F. G. die Augen geöffnet / das sie gesagt / Sie sehen da die lieben schönen weissen Engelein. Wie gedültig J. F. G. sich in GOttes willen ergeben / haben wir alle gehöret / GOtt mach es mit mir nach seinem Göttlichen willen / sprachen sie. Item / Ich habe mich gantz in GOttes willen ergeben / HERR / nicht wie ich wil / sondern wie du wilt. Ihre hoffnung haben J. F. G. bezeuget in dem sie gesagt / vnd offt widerholet / Vnd ob es weret bis in die Nacht / vnd wieder an den Morgen / doch sol mein Hertz an GOttes macht / verzweiffeln nicht noch sorgen. Item / Er weis wol wenns am besten ist / vnd braucht an vns kein argelist. Vnd also haben J. F. G. die Anfechtung / das die schmertzen etwas lenger wereten / vnd es sich ansehen lies / als wolte GOtt zu lang aussenbleiben / vberwunden. J. F. G. Eheliche Hertzliche Liebe gegen jhrem Herrn hat sich da ereuget / da sie S. F. G. selbst getröstet: E. L. gebe sich zu frieden / es wird wol besser werden / Mein trawren wird bald ein ende nhemen / Ich mus dem HErrn Christo seinen Kelch trincken helffen / Es wird mir aber sehr sawer / es ist ein bitter Tranck. Vnd wie vorgemelt / S. F. G. trösten lassen / auch gewünschet / das S. F. G. solch leid nicht ansehen möchten. 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G. bezeuget in dem sie gesagt / vnd offt widerholet / Vnd ob es weret bis in die Nacht / vnd wieder an den Morgen / doch sol mein Hertz an GOttes macht / verzweiffeln nicht noch sorgen. Item / Er weis wol wenns am besten ist / vnd braucht an vns kein argelist. Vnd also haben J. F. G. die Anfechtung / das die schmertzen etwas lenger wereten / vnd es sich ansehen lies / als wolte GOtt zu lang aussenbleiben / vberwunden.</p> <p>J. F. G. Eheliche Hertzliche Liebe gegen jhrem Herrn hat sich da ereuget / da sie S. F. G. selbst getröstet: E. L. gebe sich zu frieden / es wird wol besser werden / Mein trawren wird bald ein ende nhemen / Ich mus dem HErrn Christo seinen Kelch trincken helffen / Es wird mir aber sehr sawer / es ist ein bitter Tranck. Vnd wie vorgemelt / S. F. G. trösten lassen / auch gewünschet / das S. F. G. solch leid nicht ansehen möchten.</p> <p>Desgleichen jhre Ehrerbietung vnd Kindliche liebe gegen </p> </div> </body> </text> </TEI> [0080]
Vnd sonderlich / als sie einmal jre Güldene Ringe angesehen / sie von sich geben / vnd gesagt: Ach mit den gastrigen Ringen / Christus ist besser denn aller Welt Gut.
Die hohe Geistliche Anfechtungen seind auch nicht aussenblieben / vnd hat der Versucher an J. F. G. eben so wol als am HErrn Christo jhrem Haupt / sich versucht / Aber J. F. G. haben jhm im Glauben widerstanden / ja außgespien vnd gesagt: Weiche von mir / ich wil bey meinem Erlöser Jesu Christo bleiben / Da denn auch GOtt J. F. G. die Augen geöffnet / das sie gesagt / Sie sehen da die lieben schönen weissen Engelein.
Wie gedültig J. F. G. sich in GOttes willen ergeben / haben wir alle gehöret / GOtt mach es mit mir nach seinem Göttlichen willen / sprachen sie. Item / Ich habe mich gantz in GOttes willen ergeben / HERR / nicht wie ich wil / sondern wie du wilt. Ihre hoffnung haben J. F. G. bezeuget in dem sie gesagt / vnd offt widerholet / Vnd ob es weret bis in die Nacht / vnd wieder an den Morgen / doch sol mein Hertz an GOttes macht / verzweiffeln nicht noch sorgen. Item / Er weis wol wenns am besten ist / vnd braucht an vns kein argelist. Vnd also haben J. F. G. die Anfechtung / das die schmertzen etwas lenger wereten / vnd es sich ansehen lies / als wolte GOtt zu lang aussenbleiben / vberwunden.
J. F. G. Eheliche Hertzliche Liebe gegen jhrem Herrn hat sich da ereuget / da sie S. F. G. selbst getröstet: E. L. gebe sich zu frieden / es wird wol besser werden / Mein trawren wird bald ein ende nhemen / Ich mus dem HErrn Christo seinen Kelch trincken helffen / Es wird mir aber sehr sawer / es ist ein bitter Tranck. Vnd wie vorgemelt / S. F. G. trösten lassen / auch gewünschet / das S. F. G. solch leid nicht ansehen möchten.
Desgleichen jhre Ehrerbietung vnd Kindliche liebe gegen
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/80>, abgerufen am 16.02.2025. |