Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

Bild:
<< vorherige Seite

den entbunden / da es sich sonst eben gefehrlich anliesse / sein J. F. G. bis in den vierden Tag hernach / das ist / bis auff den Sechsten Februarij zimlich zu frieden gewesen. Aber eben am 6. Februarij / war der tag Dorottzeae / hat GOtt jhr lieber Vater J. F. G. recht angebunden / vnd sie ongefehrlich vmb Zehen Vhr / inn eine gantz gefehrliche Kranckheit / nemlich / Pleurisin, fallen lassen.

Da haben nun bald J. F. G. sich begeben / vnd sich mit allen reden dahin verlauten lassen / das sie sich des lebens erwogen hetten. Derwegen auch bald den folgenden Tag sich geschicket / vnd gefast gemacht zu einer seligen hinfarth aus diesem leben / Wie vns denn allen sonderlich auch in Kranckheiten zuthun gebühret. Daher ist geflossen / das J. F. G. jhnen jhr newgeboren Frewlein bringen lassen / dasselbe gehertzet / vnd gesagt / Du liebes Töchterlein / ich hoffe / ob GOtt wil / bald bey meinem HERrn Jesu Christo zu sein / vnd hoffe / du solt auch bald dahin kommen / da ich sein wil. Es haben auch bald J. F. G. zu der Fraw Mutter gesagt: Hertzliebe Fraw Mutter / Ich fürchte / ich komme von diesem lager nicht auff. Der liebe GOtt mache es mit mir nach seinem gnedigen willen vnd wolgefallen / Sein wille ist der beste. Ich bitte aber E. G. vmb GOttes willen / E. G. wölle helffen / das mein Seele möge versichert werden / vnd ich mich mit meinem lieben GOtt vereinigen möge / vnd meine schwache Seele durch den Leib vnd Bluth Christi möge gelabet vnd gestercket werden. Ich weis / mein GOtt wird mir das Creutz nicht schwerer aufflegen / als ichs ertragen kan. Darumb bitte ich E. G. lauter vmb GOttes willen / E. G. schicken nach Herr Johan / das er bald kommen möge / etc. O das

den entbunden / da es sich sonst eben gefehrlich anliesse / sein J. F. G. bis in den vierden Tag hernach / das ist / bis auff den Sechsten Februarij zimlich zu frieden gewesen. Aber eben am 6. Februarij / war der tag Dorottzeae / hat GOtt jhr lieber Vater J. F. G. recht angebunden / vnd sie ongefehrlich vmb Zehen Vhr / inn eine gantz gefehrliche Kranckheit / nemlich / Pleurisin, fallen lassen.

Da haben nun bald J. F. G. sich begeben / vnd sich mit allen reden dahin verlauten lassen / das sie sich des lebens erwogen hetten. Derwegen auch bald den folgenden Tag sich geschicket / vnd gefast gemacht zu einer seligen hinfarth aus diesem leben / Wie vns denn allen sonderlich auch in Kranckheiten zuthun gebühret. Daher ist geflossen / das J. F. G. jhnen jhr newgeboren Frewlein bringen lassen / dasselbe gehertzet / vnd gesagt / Du liebes Töchterlein / ich hoffe / ob GOtt wil / bald bey meinem HERrn Jesu Christo zu sein / vnd hoffe / du solt auch bald dahin kommen / da ich sein wil. Es haben auch bald J. F. G. zu der Fraw Mutter gesagt: Hertzliebe Fraw Mutter / Ich fürchte / ich komme von diesem lager nicht auff. Der liebe GOtt mache es mit mir nach seinem gnedigen willen vnd wolgefallen / Sein wille ist der beste. Ich bitte aber E. G. vmb GOttes willen / E. G. wölle helffen / das mein Seele möge versichert werden / vnd ich mich mit meinem lieben GOtt vereinigen möge / vnd meine schwache Seele durch den Leib vnd Bluth Christi möge gelabet vnd gestercket werden. Ich weis / mein GOtt wird mir das Creutz nicht schwerer aufflegen / als ichs ertragen kan. Darumb bitte ich E. G. lauter vmb GOttes willen / E. G. schicken nach Herr Johan / das er bald kommen möge / etc. O das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0072"/>
den entbunden / da
                     es sich sonst eben gefehrlich anliesse / sein J. F. G. bis in den vierden Tag
                     hernach / das ist / bis auff den Sechsten Februarij zimlich zu frieden gewesen.
                     Aber eben am 6. Februarij / war der tag Dorottzeae / hat GOtt jhr lieber Vater
                     J. F. G. recht angebunden / vnd sie ongefehrlich vmb Zehen Vhr / inn eine gantz
                     gefehrliche Kranckheit / nemlich / Pleurisin, fallen lassen.</p>
        <p>Da haben nun bald J. F. G. sich begeben / vnd sich mit allen reden dahin
                     verlauten lassen / das sie sich des lebens erwogen hetten. Derwegen auch bald
                     den folgenden Tag sich geschicket / vnd gefast gemacht zu einer seligen hinfarth
                     aus diesem leben / Wie vns denn allen sonderlich auch in Kranckheiten zuthun
                     gebühret. Daher ist geflossen / das J. F. G. jhnen jhr newgeboren Frewlein
                     bringen lassen / dasselbe gehertzet / vnd gesagt / Du liebes Töchterlein / ich
                     hoffe / ob GOtt wil / bald bey meinem HERrn Jesu Christo zu sein / vnd hoffe /
                     du solt auch bald dahin kommen / da ich sein wil. Es haben auch bald J. F. G. zu
                     der Fraw Mutter gesagt: Hertzliebe Fraw Mutter / Ich fürchte / ich komme von
                     diesem lager nicht auff. Der liebe GOtt mache es mit mir nach seinem gnedigen
                     willen vnd wolgefallen / Sein wille ist der beste. Ich bitte aber E. G. vmb
                     GOttes willen / E. G. wölle helffen / das mein Seele möge versichert werden /
                     vnd ich mich mit meinem lieben GOtt vereinigen möge / vnd meine schwache Seele
                     durch den Leib vnd Bluth Christi möge gelabet vnd gestercket werden. Ich weis /
                     mein GOtt wird mir das Creutz nicht schwerer aufflegen / als ichs ertragen kan.
                     Darumb bitte ich E. G. lauter vmb GOttes willen / E. G. schicken nach Herr Johan
                     / das er bald kommen möge / etc. O das
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0072] den entbunden / da es sich sonst eben gefehrlich anliesse / sein J. F. G. bis in den vierden Tag hernach / das ist / bis auff den Sechsten Februarij zimlich zu frieden gewesen. Aber eben am 6. Februarij / war der tag Dorottzeae / hat GOtt jhr lieber Vater J. F. G. recht angebunden / vnd sie ongefehrlich vmb Zehen Vhr / inn eine gantz gefehrliche Kranckheit / nemlich / Pleurisin, fallen lassen. Da haben nun bald J. F. G. sich begeben / vnd sich mit allen reden dahin verlauten lassen / das sie sich des lebens erwogen hetten. Derwegen auch bald den folgenden Tag sich geschicket / vnd gefast gemacht zu einer seligen hinfarth aus diesem leben / Wie vns denn allen sonderlich auch in Kranckheiten zuthun gebühret. Daher ist geflossen / das J. F. G. jhnen jhr newgeboren Frewlein bringen lassen / dasselbe gehertzet / vnd gesagt / Du liebes Töchterlein / ich hoffe / ob GOtt wil / bald bey meinem HERrn Jesu Christo zu sein / vnd hoffe / du solt auch bald dahin kommen / da ich sein wil. Es haben auch bald J. F. G. zu der Fraw Mutter gesagt: Hertzliebe Fraw Mutter / Ich fürchte / ich komme von diesem lager nicht auff. Der liebe GOtt mache es mit mir nach seinem gnedigen willen vnd wolgefallen / Sein wille ist der beste. Ich bitte aber E. G. vmb GOttes willen / E. G. wölle helffen / das mein Seele möge versichert werden / vnd ich mich mit meinem lieben GOtt vereinigen möge / vnd meine schwache Seele durch den Leib vnd Bluth Christi möge gelabet vnd gestercket werden. Ich weis / mein GOtt wird mir das Creutz nicht schwerer aufflegen / als ichs ertragen kan. Darumb bitte ich E. G. lauter vmb GOttes willen / E. G. schicken nach Herr Johan / das er bald kommen möge / etc. O das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/72
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/72>, abgerufen am 22.11.2024.