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Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.

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dir / Heute wirstu bey mir im Paradeis sein. Mit dem Leib ist der Schecher bey Christo nicht gewesen / aber mit der Seel. Vnd braucht Christus das Wort (Paradeis) den zustand der Seelen zubedeuten / nemlich / das jhr aus dermassen wol sey. Denn keine lustigere gelegenheit jemals auff Erden gewesen ist / als der Irdische Paradeis / Wie Paulus das Wort auch gebraucht / das er dahin verzückt sey / 2. Cor. 12. Paulus verstehet diß / vnd bedenckt es so wol / das er begert abzuscheiden / vnd bey Christo zu sein.

Wenn wir dieses recht betrachteten / würde der grösseste teil vnser trawrigkeit verschwinden / vnd wir / wie gesagt / nicht halb so trawrig sein / als wir sonst sein / wenn wir vnsern leiblichen Augen vnd der Vernunfft hierinnen folgen vnd nachhengen.

Hie möchte aber einer ferner sagen / Ich lasse es war sein / das es mit der Seel eines Menschen ein solche gelegenheit habe. Aber wie wirdts mit dem Leibe? Mit dem gehet es allzu jämmerlich / erbermlich vnd schrecklich her / der wird durch den Todt also zugerichtet / das man gleich ein abschewen darab hat. Er fangt an zustincken / die Würmer fressen jhn / er verweset / vnd wird zu Erden / dauon er genommen ist. Darumb ist er nach dem Todt so vnwerd / das man jhn im Hause nicht mehr behelt / sondern jhn hinweg bringen / vnd in die Erden legen lesst / Da man sonst noch ein zerbrochen Gefeß oder Hausrhat / das nicht mehr taug nicht eben also hinweg bringt.

Aber da sollen wir den Dritten Trost mercken / der vns in diesem Spruch gezeiget wird. Denn da berichtet

dir / Heute wirstu bey mir im Paradeis sein. Mit dem Leib ist der Schecher bey Christo nicht gewesen / aber mit der Seel. Vnd braucht Christus das Wort (Paradeis) den zustand der Seelen zubedeuten / nemlich / das jhr aus dermassen wol sey. Denn keine lustigere gelegenheit jemals auff Erden gewesen ist / als der Irdische Paradeis / Wie Paulus das Wort auch gebraucht / das er dahin verzückt sey / 2. Cor. 12. Paulus verstehet diß / vnd bedenckt es so wol / das er begert abzuscheiden / vnd bey Christo zu sein.

Wenn wir dieses recht betrachteten / würde der grösseste teil vnser trawrigkeit verschwinden / vnd wir / wie gesagt / nicht halb so trawrig sein / als wir sonst sein / wenn wir vnsern leiblichen Augen vnd der Vernunfft hierinnen folgen vnd nachhengen.

Hie möchte aber einer ferner sagen / Ich lasse es war sein / das es mit der Seel eines Menschen ein solche gelegenheit habe. Aber wie wirdts mit dem Leibe? Mit dem gehet es allzu jämmerlich / erbermlich vnd schrecklich her / der wird durch den Todt also zugerichtet / das man gleich ein abschewen darab hat. Er fangt an zustincken / die Würmer fressen jhn / er verweset / vnd wird zu Erden / dauon er genommen ist. Darumb ist er nach dem Todt so vnwerd / das man jhn im Hause nicht mehr behelt / sondern jhn hinweg bringen / vnd in die Erden legen lesst / Da man sonst noch ein zerbrochen Gefeß oder Hausrhat / das nicht mehr taug nicht eben also hinweg bringt.

Aber da sollen wir den Dritten Trost mercken / der vns in diesem Spruch gezeiget wird. Denn da berichtet

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                     keine lustigere gelegenheit jemals auff Erden gewesen ist / als der Irdische
                     Paradeis / Wie Paulus das Wort auch gebraucht / das er dahin verzückt sey / 2.
                     Cor. 12. Paulus verstehet diß / vnd bedenckt es so wol / das er begert
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        <p>Wenn wir dieses recht betrachteten / würde der grösseste teil vnser trawrigkeit
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[0065] dir / Heute wirstu bey mir im Paradeis sein. Mit dem Leib ist der Schecher bey Christo nicht gewesen / aber mit der Seel. Vnd braucht Christus das Wort (Paradeis) den zustand der Seelen zubedeuten / nemlich / das jhr aus dermassen wol sey. Denn keine lustigere gelegenheit jemals auff Erden gewesen ist / als der Irdische Paradeis / Wie Paulus das Wort auch gebraucht / das er dahin verzückt sey / 2. Cor. 12. Paulus verstehet diß / vnd bedenckt es so wol / das er begert abzuscheiden / vnd bey Christo zu sein. Wenn wir dieses recht betrachteten / würde der grösseste teil vnser trawrigkeit verschwinden / vnd wir / wie gesagt / nicht halb so trawrig sein / als wir sonst sein / wenn wir vnsern leiblichen Augen vnd der Vernunfft hierinnen folgen vnd nachhengen. Hie möchte aber einer ferner sagen / Ich lasse es war sein / das es mit der Seel eines Menschen ein solche gelegenheit habe. Aber wie wirdts mit dem Leibe? Mit dem gehet es allzu jämmerlich / erbermlich vnd schrecklich her / der wird durch den Todt also zugerichtet / das man gleich ein abschewen darab hat. Er fangt an zustincken / die Würmer fressen jhn / er verweset / vnd wird zu Erden / dauon er genommen ist. Darumb ist er nach dem Todt so vnwerd / das man jhn im Hause nicht mehr behelt / sondern jhn hinweg bringen / vnd in die Erden legen lesst / Da man sonst noch ein zerbrochen Gefeß oder Hausrhat / das nicht mehr taug nicht eben also hinweg bringt. Aber da sollen wir den Dritten Trost mercken / der vns in diesem Spruch gezeiget wird. Denn da berichtet

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Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/65>, abgerufen am 24.11.2024.