Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587.ter / welches vnter allen zeitlichen Gaben der edelste Schatz ist / den er in dieser Welt hat. Denn Haus vnd Güter erben die Eltern / Aber ein vernünfftig Weib kömpt vom HERRN. Er wird nicht fro / wie ettliche Gottlose Leute / sonderlich die sich nicht wol mit einander vertragen. Er schlechts auch nicht in Wind / wie vnachtsame leichtfertige Leute thun / die es gar nicht oder wenig bekümmert / wenn jhnen jhr Ehegemahel stirbt / sondern es gehet jhme sehr zu Hertzen / vnd thut jhm auß der massen wehe. Sölches beweiset er auch mit seinen eusserlichen geberden / denn er kömpt / vnd wie fast der Text mitbringet / setzt er sich / oder fellt nieder bey der Leich / beklaget vnd beweinet seine selige Hausfraw. Es ist jhm nicht anders zu sinnen / als wenn er ein Glied von seinem Leibe verloren hette. Denn es sein zwey ein Leib / Gen. 2. Zu dem so hat sie jhn / das jhrer viel nicht thun / geliebet vnd geehret / Sie ist Gottfürchtig / vnd nicht ein ruhloß Weib / wie Hiobs Hausfraw gewesen / Sie hat viel Creutz vnd vnglück mit jhm ausgestanden / Sie ist in der Haushaltung seine andere Hand gewesen / Sie hat jhm geboren seinen lieben Sohn Isaac / von dem Christus solle herkommen / Er hat nun pfleg am besten bedarff in seinem Alter / da er 137. Jar alt ist. Sonderlich aber bedencket er die sache etwas tieffer als ein Vngleubiger / Wo der Todt / vnd aller dieser jammer herkomme / Nemlich / das es der Sünden Sold sey / darüber GOtt also zürnet. Das alles vnd dergleichen gehet jm dermassen zu Hertzen / das es jhm die Thränen aus den Augen treibt. ter / welches vnter allen zeitlichen Gaben der edelste Schatz ist / den er in dieser Welt hat. Denn Haus vnd Güter erben die Eltern / Aber ein vernünfftig Weib kömpt vom HERRN. Er wird nicht fro / wie ettliche Gottlose Leute / sonderlich die sich nicht wol mit einander vertragen. Er schlechts auch nicht in Wind / wie vnachtsame leichtfertige Leute thun / die es gar nicht oder wenig bekümmert / wenn jhnen jhr Ehegemahel stirbt / sondern es gehet jhme sehr zu Hertzen / vnd thut jhm auß der massen wehe. Sölches beweiset er auch mit seinen eusserlichen geberden / denn er kömpt / vnd wie fast der Text mitbringet / setzt er sich / oder fellt nieder bey der Leich / beklaget vnd beweinet seine selige Hausfraw. Es ist jhm nicht anders zu sinnen / als wenn er ein Glied von seinem Leibe verloren hette. Denn es sein zwey ein Leib / Gen. 2. Zu dem so hat sie jhn / das jhrer viel nicht thun / geliebet vnd geehret / Sie ist Gottfürchtig / vnd nicht ein ruhloß Weib / wie Hiobs Hausfraw gewesen / Sie hat viel Creutz vnd vnglück mit jhm ausgestanden / Sie ist in der Haushaltung seine andere Hand gewesen / Sie hat jhm geboren seinen lieben Sohn Isaac / von dem Christus solle herkommen / Er hat nun pfleg am besten bedarff in seinem Alter / da er 137. Jar alt ist. Sonderlich aber bedencket er die sache etwas tieffer als ein Vngleubiger / Wo der Todt / vnd aller dieser jammer herkomme / Nemlich / das es der Sünden Sold sey / darüber GOtt also zürnet. Das alles vnd dergleichen gehet jm dermassen zu Hertzen / das es jhm die Thränen aus den Augen treibt. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0028"/> ter / welches vnter allen zeitlichen Gaben der edelste Schatz ist / den er in dieser Welt hat. Denn Haus vnd Güter erben die Eltern / Aber ein vernünfftig Weib kömpt vom HERRN. Er wird nicht fro / wie ettliche Gottlose Leute / sonderlich die sich nicht wol mit einander vertragen. Er schlechts auch nicht in Wind / wie vnachtsame leichtfertige Leute thun / die es gar nicht oder wenig bekümmert / wenn jhnen jhr Ehegemahel stirbt / sondern es gehet jhme sehr zu Hertzen / vnd thut jhm auß der massen wehe.</p> <p>Sölches beweiset er auch mit seinen eusserlichen geberden / denn er kömpt / vnd wie fast der Text mitbringet / setzt er sich / oder fellt nieder bey der Leich / beklaget vnd beweinet seine selige Hausfraw. Es ist jhm nicht anders zu sinnen / als wenn er ein Glied von seinem Leibe verloren hette. Denn es sein zwey ein Leib / Gen. 2.</p> <p>Zu dem so hat sie jhn / das jhrer viel nicht thun / geliebet vnd geehret / Sie ist Gottfürchtig / vnd nicht ein ruhloß Weib / wie Hiobs Hausfraw gewesen / Sie hat viel Creutz vnd vnglück mit jhm ausgestanden / Sie ist in der Haushaltung seine andere Hand gewesen / Sie hat jhm geboren seinen lieben Sohn Isaac / von dem Christus solle herkommen / Er hat nun pfleg am besten bedarff in seinem Alter / da er 137. Jar alt ist.</p> <p>Sonderlich aber bedencket er die sache etwas tieffer als ein Vngleubiger / Wo der Todt / vnd aller dieser jammer herkomme / Nemlich / das es der Sünden Sold sey / darüber GOtt also zürnet. Das alles vnd dergleichen gehet jm dermassen zu Hertzen / das es jhm die Thränen aus den Augen treibt.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
ter / welches vnter allen zeitlichen Gaben der edelste Schatz ist / den er in dieser Welt hat. Denn Haus vnd Güter erben die Eltern / Aber ein vernünfftig Weib kömpt vom HERRN. Er wird nicht fro / wie ettliche Gottlose Leute / sonderlich die sich nicht wol mit einander vertragen. Er schlechts auch nicht in Wind / wie vnachtsame leichtfertige Leute thun / die es gar nicht oder wenig bekümmert / wenn jhnen jhr Ehegemahel stirbt / sondern es gehet jhme sehr zu Hertzen / vnd thut jhm auß der massen wehe.
Sölches beweiset er auch mit seinen eusserlichen geberden / denn er kömpt / vnd wie fast der Text mitbringet / setzt er sich / oder fellt nieder bey der Leich / beklaget vnd beweinet seine selige Hausfraw. Es ist jhm nicht anders zu sinnen / als wenn er ein Glied von seinem Leibe verloren hette. Denn es sein zwey ein Leib / Gen. 2.
Zu dem so hat sie jhn / das jhrer viel nicht thun / geliebet vnd geehret / Sie ist Gottfürchtig / vnd nicht ein ruhloß Weib / wie Hiobs Hausfraw gewesen / Sie hat viel Creutz vnd vnglück mit jhm ausgestanden / Sie ist in der Haushaltung seine andere Hand gewesen / Sie hat jhm geboren seinen lieben Sohn Isaac / von dem Christus solle herkommen / Er hat nun pfleg am besten bedarff in seinem Alter / da er 137. Jar alt ist.
Sonderlich aber bedencket er die sache etwas tieffer als ein Vngleubiger / Wo der Todt / vnd aller dieser jammer herkomme / Nemlich / das es der Sünden Sold sey / darüber GOtt also zürnet. Das alles vnd dergleichen gehet jm dermassen zu Hertzen / das es jhm die Thränen aus den Augen treibt.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Zwo Predigten, gehalten uber der Leich weiland der durchleuchtigen hochgebornen Fürstin und Frawen, Frawen Dorothea, gebornen zu Sachsen, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg etc. Wolfenbüttel, 1587, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigten_1587/28>, abgerufen am 16.02.2025. |