Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617.König. Vnd durch fronbkeit wird des Königes Stuel bestetiget. Da setzt Salomo zween Trabanten oder Wächter / die den König bewachen vnd bewahren / der ein heist fronbkeit oder gütigkeit / in seiner Sprach ists eine schön Wort / daß man nicht wol Teutschen kan / davon die Storcken denn namen haben. Der ander Trabant vnd Wächter ist Warheit / das ist / daß man trew vnd glauben halte. Damit ist nun Machia Velluß nicht einig / sonder ehr vnd seines gleichen sagen / man sol nur darnach aus seyn / daß man seinen beutel vol Kriege / es geschehe mit recht oder vnrecht / man sol auch dz man seinen eigen nutzen schaffe weder traw nach glauben halten / etc. Vnd dz hat nun bey gottlosen Weltkindern ein ziemliches ansehen / dadurch könne man zu grosser auffnan kommen. Denn wo man allezeit wälle recht thun / so werde man nimmermehr Reich / etc. Aber eben dz heist die Pfeiler vmb hawen / dz des Königes Stuel fallen muß / dz heist die Wacht hinweg nemen / die den König bewachet. Wie Rehabeams junge Räht raten / er sol nicht fronb / sonder den Vnterthanen hart mit seyn / stossen sie seinen Stuel vmb / dz er nur 2. stämm behelt vnd zehen Stämm verleurt. Aber seines Groß Vaters Davids Stuel bestehet / weil er recht vnd gerechtigkeit verschaffet allem Volck / 2. Sam. 8. Vnd seine Vnterthanen so lieb hat / dz er für sie sterben wil. 2. Sam. 24. der mag noch wol singen im 101. Psa. von gnad vnd recht wil ich singen / da er eben das wort Güte oder Fronbkeit in seiner Sprach brauchet. So schreibeit man von Hertzog Eberhart zu Wirtzberg / dz ers mit seinen Vnterthanen also gemacht / dz er gesagt / er hette keinen im Lande / er wolte jhm im wilden Walde in seinem Schoß schlaffen / Vnd jhm ein Scheermesser König. Vnd durch frõbkeit wird des Königes Stuel bestetiget. Da setzt Salomo zween Trabantẽ oder Wächter / die den König bewachen vnd bewahren / der ein heist frõbkeit oder gütigkeit / in seiner Sprach ists eine schön Wort / daß man nicht wol Teutschen kan / davon die Storckẽ deñ namẽ habẽ. Der ander Trabant vñ Wächter ist Warheit / das ist / daß man trew vnd glauben halte. Damit ist nun Machia Velluß nicht einig / sonder ehr vnd seines gleichen sagen / mã sol nur darnach aus seyn / daß mã seinen beutel vol Kriege / es geschehe mit recht oder vnrecht / mã sol auch dz man seinẽ eigen nutzen schaffe weder traw nach glaubẽ haltẽ / etc. Vñ dz hat nũ bey gottlosen Weltkindern ein ziemliches ansehẽ / dadurch köñe man zu grosser auffnã kom̃en. Deñ wo man allezeit wälle recht thun / so werde man nimmermehr Reich / etc. Aber eben dz heist die Pfeiler vmb hawen / dz des Königes Stuel fallen muß / dz heist die Wacht hinweg nemen / die den König bewachet. Wie Rehabeams junge Räht ratẽ / er sol nicht frõb / sonder den Vnterthanẽ hart mit seyn / stossen sie seinẽ Stuel vmb / dz er nur 2. stäm̃ behelt vñ zehen Stäm̃ verleurt. Aber seines Groß Vaters Davids Stuel bestehet / weil er recht vñ gerechtigkeit verschaffet allem Volck / 2. Sam. 8. Vnd seine Vnterthanẽ so lieb hat / dz er für sie sterben wil. 2. Sam. 24. der mag noch wol singen im 101. Psa. von gnad vnd recht wil ich singen / da er eben das wort Güte oder Frõbkeit in seiner Sprach brauchet. So schreibeit mã võ Hertzog Eberhart zu Wirtzberg / dz ers mit seinen Vnterthanẽ also gemacht / dz er gesagt / er hette keinẽ im Lande / er wolte jhm im wilden Walde in seinem Schoß schlaffen / Vnd jhm ein Scheermesser <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0042"/> König. Vnd durch frõbkeit wird des Königes Stuel bestetiget. Da setzt Salomo zween Trabantẽ oder Wächter / die den König bewachen vnd bewahren / der ein heist frõbkeit oder gütigkeit / in seiner Sprach ists eine schön Wort / daß man nicht wol Teutschen kan / davon die Storckẽ deñ namẽ habẽ. Der ander Trabant vñ Wächter ist Warheit / das ist / daß man trew vnd glauben halte. Damit ist nun Machia Velluß nicht einig / sonder ehr vnd seines gleichen sagen / mã sol nur darnach aus seyn / daß mã seinen beutel vol Kriege / es geschehe mit recht oder vnrecht / mã sol auch dz man seinẽ eigen nutzen schaffe weder traw nach glaubẽ haltẽ / etc. Vñ dz hat nũ bey gottlosen Weltkindern ein ziemliches ansehẽ / dadurch köñe man zu grosser auffnã kom̃en. Deñ wo man allezeit wälle recht thun / so werde man nimmermehr Reich / etc. Aber eben dz heist die Pfeiler vmb hawen / dz des Königes Stuel fallen muß / dz heist die Wacht hinweg nemen / die den König bewachet. Wie Rehabeams junge Räht ratẽ / er sol nicht frõb / sonder den Vnterthanẽ hart mit seyn / stossen sie seinẽ Stuel vmb / dz er nur 2. stäm̃ behelt vñ zehen Stäm̃ verleurt. Aber seines Groß Vaters Davids Stuel bestehet / weil er recht vñ gerechtigkeit verschaffet allem Volck / 2. Sam. 8. Vnd seine Vnterthanẽ so lieb hat / dz er für sie sterben wil. 2. Sam. 24. der mag noch wol singen im 101. Psa. von gnad vnd recht wil ich singen / da er eben das wort Güte oder Frõbkeit in seiner Sprach brauchet. So schreibeit mã võ Hertzog Eberhart zu Wirtzberg / dz ers mit seinen Vnterthanẽ also gemacht / dz er gesagt / er hette keinẽ im Lande / er wolte jhm im wilden Walde in seinem Schoß schlaffen / Vnd jhm ein Scheermesser </p> </div> </body> </text> </TEI> [0042]
König. Vnd durch frõbkeit wird des Königes Stuel bestetiget. Da setzt Salomo zween Trabantẽ oder Wächter / die den König bewachen vnd bewahren / der ein heist frõbkeit oder gütigkeit / in seiner Sprach ists eine schön Wort / daß man nicht wol Teutschen kan / davon die Storckẽ deñ namẽ habẽ. Der ander Trabant vñ Wächter ist Warheit / das ist / daß man trew vnd glauben halte. Damit ist nun Machia Velluß nicht einig / sonder ehr vnd seines gleichen sagen / mã sol nur darnach aus seyn / daß mã seinen beutel vol Kriege / es geschehe mit recht oder vnrecht / mã sol auch dz man seinẽ eigen nutzen schaffe weder traw nach glaubẽ haltẽ / etc. Vñ dz hat nũ bey gottlosen Weltkindern ein ziemliches ansehẽ / dadurch köñe man zu grosser auffnã kom̃en. Deñ wo man allezeit wälle recht thun / so werde man nimmermehr Reich / etc. Aber eben dz heist die Pfeiler vmb hawen / dz des Königes Stuel fallen muß / dz heist die Wacht hinweg nemen / die den König bewachet. Wie Rehabeams junge Räht ratẽ / er sol nicht frõb / sonder den Vnterthanẽ hart mit seyn / stossen sie seinẽ Stuel vmb / dz er nur 2. stäm̃ behelt vñ zehen Stäm̃ verleurt. Aber seines Groß Vaters Davids Stuel bestehet / weil er recht vñ gerechtigkeit verschaffet allem Volck / 2. Sam. 8. Vnd seine Vnterthanẽ so lieb hat / dz er für sie sterben wil. 2. Sam. 24. der mag noch wol singen im 101. Psa. von gnad vnd recht wil ich singen / da er eben das wort Güte oder Frõbkeit in seiner Sprach brauchet. So schreibeit mã võ Hertzog Eberhart zu Wirtzberg / dz ers mit seinen Vnterthanẽ also gemacht / dz er gesagt / er hette keinẽ im Lande / er wolte jhm im wilden Walde in seinem Schoß schlaffen / Vnd jhm ein Scheermesser
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617/42 |
Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617/42>, abgerufen am 16.02.2025. |