Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617.vnd Grabstett sey ein melancholischer Ort / da Todten Bein liegen / vnd die Leute weinen vnd man gleich den Todt für sich sehe / da einem aller lust vnd frewde vergehet. Aber der Prediger Solomo bringet dessen wichtige vrsachen. Denn / in Jenem: spricht er / nemblich / im Klaghauß / ist das ende aller Menschen / vnd der Lebendige nimbts zu hertzen. Vnd / durch trawren wird das hertz gebessert. Denn gleich wie ein Mensch der jmmer zu Gast vnd zur Geselschafft gehet / vnd im Sause lebet / sicher vnd ruchloß wird / daß er seines endes / ja GOttes vnd seiner Seeligkeit vergisset / lebet / stirbt vnd fehret vbel. Also wenn man mit der Leich gehet / wird man erinnert / daß man auch sterben muß / daß nichts gewissers sey / alß der Todt / vnnd nichts vngewissers / alß die stunde des Todtes / darauff werde das Gerichte folgen / dazu müsse man sich schicken / da könne man nicht bestehen / da wird man trawrig von wegen der Sünde / darumb thut man busse / vnd vorsühnet sich mit GOtt/etc. Das ist eine Göttliche trawrigkeit / wie es Paulus 2. Corint. 7. nennet / ein rew / der niemand gerewet / so lebet sichs wol / so stirbt es sich wol vnnd Seeliglich. Darumb bittet Moses Ps. 90. lehre vns bedencken / daß wir sterben müssen / auff das wir klug werden. Vnd David Psal. 39. HErr lehre mich doch / vnd Grabstett sey ein melancholischer Ort / da Todten Bein liegen / vnd die Leute weinen vnd man gleich den Todt für sich sehe / da einem aller lust vnd frewde vergehet. Aber der Prediger Solomo bringet dessen wichtige vrsachen. Denn / in Jenem: spricht er / nemblich / im Klaghauß / ist das ende aller Menschen / vnd der Lebendige nimbts zu hertzen. Vñ / durch trawren wird das hertz gebessert. Denn gleich wie ein Mensch der jmmer zu Gast vnd zur Geselschafft gehet / vnd im Sause lebet / sicher vnd ruchloß wird / daß er seines endes / ja GOttes vnd seiner Seeligkeit vergisset / lebet / stirbt vnd fehret vbel. Also wenn man mit der Leich gehet / wird man erinnert / daß man auch sterben muß / daß nichts gewissers sey / alß der Todt / vnnd nichts vngewissers / alß die stunde des Todtes / darauff werde das Gerichte folgen / dazu müsse man sich schicken / da könne man nicht bestehen / da wird man trawrig von wegen der Sünde / darumb thut man busse / vnd vorsühnet sich mit GOtt/etc. Das ist eine Göttliche trawrigkeit / wie es Paulus 2. Corint. 7. nennet / ein rew / der niemand gerewet / so lebet sichs wol / so stirbt es sich wol vnnd Seeliglich. Darumb bittet Moses Ps. 90. lehre vns bedencken / daß wir sterben müssen / auff das wir klug werden. Vnd David Psal. 39. HErr lehre mich doch / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0004"/> vnd Grabstett sey ein melancholischer Ort / da Todten Bein liegen / vnd die Leute weinen vnd man gleich den Todt für sich sehe / da einem aller lust vnd frewde vergehet.</p> <p>Aber der Prediger Solomo bringet dessen wichtige vrsachen.</p> <p>Denn / in Jenem: spricht er / nemblich / im Klaghauß / ist das ende aller Menschen / vnd der Lebendige nimbts zu hertzen. Vñ / durch trawren wird das hertz gebessert. Denn gleich wie ein Mensch der jmmer zu Gast vnd zur Geselschafft gehet / vnd im Sause lebet / sicher vnd ruchloß wird / daß er seines endes / ja GOttes vnd seiner Seeligkeit vergisset / lebet / stirbt vnd fehret vbel.</p> <p>Also wenn man mit der Leich gehet / wird man erinnert / daß man auch sterben muß / daß nichts gewissers sey / alß der Todt / vnnd nichts vngewissers / alß die stunde des Todtes / darauff werde das Gerichte folgen / dazu müsse man sich schicken / da könne man nicht bestehen / da wird man trawrig von wegen der Sünde / darumb thut man busse / vnd vorsühnet sich mit GOtt/etc. Das ist eine Göttliche trawrigkeit / wie es Paulus 2. Corint. 7. nennet / ein rew / der niemand gerewet / so lebet sichs wol / so stirbt es sich wol vnnd Seeliglich.</p> <p>Darumb bittet Moses Ps. 90. lehre vns bedencken / daß wir sterben müssen / auff das wir klug werden. Vnd David Psal. 39. HErr lehre mich doch / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0004]
vnd Grabstett sey ein melancholischer Ort / da Todten Bein liegen / vnd die Leute weinen vnd man gleich den Todt für sich sehe / da einem aller lust vnd frewde vergehet.
Aber der Prediger Solomo bringet dessen wichtige vrsachen.
Denn / in Jenem: spricht er / nemblich / im Klaghauß / ist das ende aller Menschen / vnd der Lebendige nimbts zu hertzen. Vñ / durch trawren wird das hertz gebessert. Denn gleich wie ein Mensch der jmmer zu Gast vnd zur Geselschafft gehet / vnd im Sause lebet / sicher vnd ruchloß wird / daß er seines endes / ja GOttes vnd seiner Seeligkeit vergisset / lebet / stirbt vnd fehret vbel.
Also wenn man mit der Leich gehet / wird man erinnert / daß man auch sterben muß / daß nichts gewissers sey / alß der Todt / vnnd nichts vngewissers / alß die stunde des Todtes / darauff werde das Gerichte folgen / dazu müsse man sich schicken / da könne man nicht bestehen / da wird man trawrig von wegen der Sünde / darumb thut man busse / vnd vorsühnet sich mit GOtt/etc. Das ist eine Göttliche trawrigkeit / wie es Paulus 2. Corint. 7. nennet / ein rew / der niemand gerewet / so lebet sichs wol / so stirbt es sich wol vnnd Seeliglich.
Darumb bittet Moses Ps. 90. lehre vns bedencken / daß wir sterben müssen / auff das wir klug werden. Vnd David Psal. 39. HErr lehre mich doch /
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt/ gehalten bey der Begrebnus/ Des Weyland/ Hochwürdigen ... Herrn Julij Augusti/ Hertzogen zu Braunschweig vnd Lüneburg/ etc. Wolfenbüttel, 1617, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1617/4>, abgerufen am 05.07.2024. |