Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615.trawet vnd befohlen habe / daran jhm so hoch gelegen / daß sie ja die Kinder nicht verseumen / verwarlosen sie nicht / wie viel Leut thun / verzerteln / sonder daran seyn / das sie sie GOTT wieder vber antworten / wie er befohlen hat Eph: 6. Ihr Elter reitzet ewer Kinder nicht zu Zorn / sonder ziehet sie auff in der Zucht vnd Vermahnung zum HERRN. Lassen sie sie aber verkommen / daß sie durch jhre schuld das Reich GOttes wieder verlieren / daß jhnen Christus erworben hat vnd geschencket / so wird ein schrecklich Vrteil vber sie gehen. Wir alle sollen vermanet seyn / vns der Kinder mit allem fleis vnd trew anzunemen / weil Christus sie vns so hoch befohlen hat / vnd gesagt / wer ein solche Kind auff nimbt / der nimbt mich auff / wer aber mich auff nimbt / der nimbt den auff der mich gesand hat. Wer wolte aber nicht gern GOTT den himlischen Vater auff nemen / wenn er gelegenheit hette / vnd jhm liebs vnd gutes thun? Welch ein herligkeit wird das am jüngsten Tag seyn / wenn GOTT rühmen wird / daß man jhn selber auffgenommen / vnd jhm guts gethan vnd gedienet habe? Sonderlich aber sollen wir vns die Predigt Christi lassen ein ernstliche warnung seyn / daß wir die Kinder im geringsten nicht ergern / das ist / wir sollen zusehen / daß wir nicht etwas reden oder thun / dadurch die Kinder in Irthumb verführet / oder in Sünd gestürtzt werden / wie denn manch junges Hertz mit falscher Lehr eingenommen / oder durch faul Geschwetz vnd ergerliche Exempel verführet wird. Darumb man freylich solche leichtfertige vnreine Vögel / die faul Geschwetz vnd vnlätige reden führen / zu jungen Herrn nicht sol kommen lassen. Denn es sind aus der massen schreckliche Wort die Christus hie redet / da er sagt: Weh dem Menschen durch welchen ergernis kompt. Item: Wer ergert dieser geringsten einen die an mich gläuben / dem were besser / das ein Mülstein an seinen trawet vnd befohlen habe / daran jhm so hoch gelegen / daß sie ja die Kinder nicht verseumen / verwarlosen sie nicht / wie viel Leut thun / verzerteln / sonder daran seyn / das sie sie GOTT wieder vber antworten / wie er befohlen hat Eph: 6. Ihr Elter reitzet ewer Kinder nicht zu Zorn / sonder ziehet sie auff in der Zucht vnd Vermahnung zum HERRN. Lassen sie sie aber verkommen / daß sie durch jhre schuld das Reich GOttes wieder verlieren / daß jhnen Christus erworben hat vnd geschencket / so wird ein schrecklich Vrteil vber sie gehen. Wir alle sollen vermanet seyn / vns der Kinder mit allem fleis vnd trew anzunemen / weil Christus sie vns so hoch befohlen hat / vnd gesagt / wer ein solche Kind auff nimbt / der nimbt mich auff / wer aber mich auff nimbt / der nimbt den auff der mich gesand hat. Wer wolte aber nicht gern GOTT den himlischen Vater auff nemen / wenn er gelegenheit hette / vnd jhm liebs vnd gutes thun? Welch ein herligkeit wird das am jüngsten Tag seyn / wenn GOTT rühmen wird / daß man jhn selber auffgenommen / vnd jhm guts gethan vnd gedienet habe? Sonderlich aber sollen wir vns die Predigt Christi lassen ein ernstliche warnung seyn / daß wir die Kinder im geringsten nicht ergern / das ist / wir sollen zusehen / daß wir nicht etwas reden oder thun / dadurch die Kinder in Irthumb verführet / oder in Sünd gestürtzt werden / wie denn manch junges Hertz mit falscher Lehr eingenommen / oder durch faul Geschwetz vnd ergerliche Exempel verführet wird. Darumb man freylich solche leichtfertige vnreine Vögel / die faul Geschwetz vnd vnlätige reden führen / zu jungen Herrn nicht sol kommen lassen. Deñ es sind aus der massen schreckliche Wort die Christus hie redet / da er sagt: Weh dem Menschen durch welchen ergernis kompt. 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Wer wolte aber nicht gern GOTT den himlischen Vater auff nemen / wenn er gelegenheit hette / vnd jhm liebs vnd gutes thun? Welch ein herligkeit wird das am jüngsten Tag seyn / wenn GOTT rühmen wird / daß man jhn selber auffgenommen / vnd jhm guts gethan vnd gedienet habe?</p> <p>Sonderlich aber sollen wir vns die Predigt Christi lassen ein ernstliche warnung seyn / daß wir die Kinder im geringsten nicht ergern / das ist / wir sollen zusehen / daß wir nicht etwas reden oder thun / dadurch die Kinder in Irthumb verführet / oder in Sünd gestürtzt werden / wie denn manch junges Hertz mit falscher Lehr eingenommen / oder durch faul Geschwetz vnd ergerliche Exempel verführet wird. Darumb man freylich solche leichtfertige vnreine Vögel / die faul Geschwetz vnd vnlätige reden führen / zu jungen Herrn nicht sol kommen lassen. Deñ es sind aus der massen schreckliche Wort die Christus hie redet / da er sagt: Weh dem Menschen durch welchen ergernis kompt. 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trawet vnd befohlen habe / daran jhm so hoch gelegen / daß sie ja die Kinder nicht verseumen / verwarlosen sie nicht / wie viel Leut thun / verzerteln / sonder daran seyn / das sie sie GOTT wieder vber antworten / wie er befohlen hat Eph: 6. Ihr Elter reitzet ewer Kinder nicht zu Zorn / sonder ziehet sie auff in der Zucht vnd Vermahnung zum HERRN. Lassen sie sie aber verkommen / daß sie durch jhre schuld das Reich GOttes wieder verlieren / daß jhnen Christus erworben hat vnd geschencket / so wird ein schrecklich Vrteil vber sie gehen.
Wir alle sollen vermanet seyn / vns der Kinder mit allem fleis vnd trew anzunemen / weil Christus sie vns so hoch befohlen hat / vnd gesagt / wer ein solche Kind auff nimbt / der nimbt mich auff / wer aber mich auff nimbt / der nimbt den auff der mich gesand hat. Wer wolte aber nicht gern GOTT den himlischen Vater auff nemen / wenn er gelegenheit hette / vnd jhm liebs vnd gutes thun? Welch ein herligkeit wird das am jüngsten Tag seyn / wenn GOTT rühmen wird / daß man jhn selber auffgenommen / vnd jhm guts gethan vnd gedienet habe?
Sonderlich aber sollen wir vns die Predigt Christi lassen ein ernstliche warnung seyn / daß wir die Kinder im geringsten nicht ergern / das ist / wir sollen zusehen / daß wir nicht etwas reden oder thun / dadurch die Kinder in Irthumb verführet / oder in Sünd gestürtzt werden / wie denn manch junges Hertz mit falscher Lehr eingenommen / oder durch faul Geschwetz vnd ergerliche Exempel verführet wird. Darumb man freylich solche leichtfertige vnreine Vögel / die faul Geschwetz vnd vnlätige reden führen / zu jungen Herrn nicht sol kommen lassen. Deñ es sind aus der massen schreckliche Wort die Christus hie redet / da er sagt: Weh dem Menschen durch welchen ergernis kompt. Item: Wer ergert dieser geringsten einen die an mich gläuben / dem were besser / das ein Mülstein an seinen
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1615/25>, abgerufen am 27.07.2024. |