Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615.man GOttes Wort hat / vnd die heilige Sacramenta: Alß im Alten Testament die Beschneidung / vnnd im Newen Testament die heilige Tauff / dadurch GOtt sein Volck von andern vnterscheidet. Von denen haben wir Göttliche verheissung / das GOTT sie vnter sein volck zehle / vnnd seelich machen wolle. Denn von dem Kind / daß vns in der verlesenen Histori für gestellet wird vnd dergleichen / zeuget Christus deutlich / daß wenn die Apostel wollen seelich werden / müssen sie jhnen gleich werden / wer sich demütige wie dieses Kind / der sey der grössest im Himmelreich / vnd GOtt habe sie so lieb / daß wer ein solch Kind auffneme in seinem Namen / der neme jhn selber auff. Wer sie ergere / dem were besser / daß ein Mülstein an seinen Halß gehenget würde vnd lege im Meer / da es am tieffsten ist. Ja er thut auch in dem der Kinder Wort / das er zeuget / daß sie an jhn gleuben. Vnd das er ja sein affection vnd zuneigung gegen das Kind vnd dergleichen beweise / nimbt er es auff von der Erden vnd Hertzet es. Es zeigt Christus auch an / daß Gott ein eigene Guardi der Engel auff sie bestellet. Er zehlet die Kinder vnter die verlorne Schaff / vmb deren willen er kommen sey sie seelig zu machen / vnd zeuget klärlich / daß des Himlischen Vaters wille nicht sey / das jemand von den Kleinen verloren werde. Fast ein gleiche Histori haben wir von Kindern / die noch kleiner gewesen / daß man sie tragen müssen / Mar. 10 die bringen die Elter zu Christo / daß er sie anrüre / da nun die Jünger es hindern wollen / spricht Christus / Lasset die Kindlin zu mir kommen / vnd wehret jhnen nicht / denn solcher (nemblich die zu mir kommen) ist das reich GOttes. Warlich ich sag euch / wer das reich GOttes nicht empfähet / alß ein Kindlin / der wird nicht hinein kommen / vnd das er auch mit eusserlichen Geberden vnnd der That beweise / wie hertzlich lieb er die Kinder man GOttes Wort hat / vnd die heilige Sacramenta: Alß im Alten Testament die Beschneidung / vnnd im Newen Testament die heilige Tauff / dadurch GOtt sein Volck von andern vnterscheidet. Von denen haben wir Göttliche verheissung / das GOTT sie vnter sein volck zehle / vnnd seelich machen wolle. Denn von dem Kind / daß vns in der verlesenen Histori für gestellet wird vnd dergleichen / zeuget Christus deutlich / daß wenn die Apostel wollen seelich werden / müssen sie jhnen gleich werden / wer sich demütige wie dieses Kind / der sey der grössest im Himmelreich / vnd GOtt habe sie so lieb / daß wer ein solch Kind auffneme in seinem Namen / der neme jhn selber auff. Wer sie ergere / dem were besser / daß ein Mülstein an seinen Halß gehenget würde vnd lege im Meer / da es am tieffsten ist. Ja er thut auch in dem der Kinder Wort / das er zeuget / daß sie an jhn gleuben. Vnd das er ja sein affection vnd zuneigung gegen das Kind vnd dergleichen beweise / nimbt er es auff von der Erden vnd Hertzet es. Es zeigt Christus auch an / daß Gott ein eigene Guardi der Engel auff sie bestellet. Er zehlet die Kinder vnter die verlorne Schaff / vmb derẽ willen er kom̃en sey sie seelig zu machen / vnd zeuget klärlich / daß des Himlischen Vaters wille nicht sey / das jemand von den Kleinen verloren werde. Fast ein gleiche Histori haben wir von Kindern / die noch kleiner gewesen / daß man sie tragen müssen / Mar. 10 die bringen die Elter zu Christo / daß er sie anrüre / da nun die Jünger es hindern wollen / spricht Christus / Lasset die Kindlin zu mir kommen / vnd wehret jhnen nicht / denn solcher (nemblich die zu mir kommen) ist das reich GOttes. Warlich ich sag euch / wer das reich GOttes nicht empfähet / alß ein Kindlin / der wird nicht hinein kommen / vnd das er auch mit eusserlichen Geberden vnnd der That beweise / wie hertzlich lieb er die Kinder <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0011"/> man GOttes Wort hat / vnd die heilige Sacramenta: Alß im Alten Testament die Beschneidung / vnnd im Newen Testament die heilige Tauff / dadurch GOtt sein Volck von andern vnterscheidet. Von denen haben wir Göttliche verheissung / das GOTT sie vnter sein volck zehle / vnnd seelich machen wolle.</p> <p>Denn von dem Kind / daß vns in der verlesenen Histori für gestellet wird vnd dergleichen / zeuget Christus deutlich / daß wenn die Apostel wollen seelich werden / müssen sie jhnen gleich werden / wer sich demütige wie dieses Kind / der sey der grössest im Himmelreich / vnd GOtt habe sie so lieb / daß wer ein solch Kind auffneme in seinem Namen / der neme jhn selber auff. Wer sie ergere / dem were besser / daß ein Mülstein an seinen Halß gehenget würde vnd lege im Meer / da es am tieffsten ist. Ja er thut auch in dem der Kinder Wort / das er zeuget / daß sie an jhn gleuben. Vnd das er ja sein affection vnd zuneigung gegen das Kind vnd dergleichen beweise / nimbt er es auff von der Erden vnd Hertzet es. Es zeigt Christus auch an / daß Gott ein eigene Guardi der Engel auff sie bestellet. Er zehlet die Kinder vnter die verlorne Schaff / vmb derẽ willen er kom̃en sey sie seelig zu machen / vnd zeuget klärlich / daß des Himlischen Vaters wille nicht sey / das jemand von den Kleinen verloren werde.</p> <p>Fast ein gleiche Histori haben wir von Kindern / die noch kleiner gewesen / daß man sie tragen müssen / Mar. 10 die bringen die Elter zu Christo / daß er sie anrüre / da nun die Jünger es hindern wollen / spricht Christus / Lasset die Kindlin zu mir kommen / vnd wehret jhnen nicht / denn solcher (nemblich die zu mir kommen) ist das reich GOttes. Warlich ich sag euch / wer das reich GOttes nicht empfähet / alß ein Kindlin / der wird nicht hinein kommen / vnd das er auch mit eusserlichen Geberden vnnd der That beweise / wie hertzlich lieb er die Kinder </p> </div> </body> </text> </TEI> [0011]
man GOttes Wort hat / vnd die heilige Sacramenta: Alß im Alten Testament die Beschneidung / vnnd im Newen Testament die heilige Tauff / dadurch GOtt sein Volck von andern vnterscheidet. Von denen haben wir Göttliche verheissung / das GOTT sie vnter sein volck zehle / vnnd seelich machen wolle.
Denn von dem Kind / daß vns in der verlesenen Histori für gestellet wird vnd dergleichen / zeuget Christus deutlich / daß wenn die Apostel wollen seelich werden / müssen sie jhnen gleich werden / wer sich demütige wie dieses Kind / der sey der grössest im Himmelreich / vnd GOtt habe sie so lieb / daß wer ein solch Kind auffneme in seinem Namen / der neme jhn selber auff. Wer sie ergere / dem were besser / daß ein Mülstein an seinen Halß gehenget würde vnd lege im Meer / da es am tieffsten ist. Ja er thut auch in dem der Kinder Wort / das er zeuget / daß sie an jhn gleuben. Vnd das er ja sein affection vnd zuneigung gegen das Kind vnd dergleichen beweise / nimbt er es auff von der Erden vnd Hertzet es. Es zeigt Christus auch an / daß Gott ein eigene Guardi der Engel auff sie bestellet. Er zehlet die Kinder vnter die verlorne Schaff / vmb derẽ willen er kom̃en sey sie seelig zu machen / vnd zeuget klärlich / daß des Himlischen Vaters wille nicht sey / das jemand von den Kleinen verloren werde.
Fast ein gleiche Histori haben wir von Kindern / die noch kleiner gewesen / daß man sie tragen müssen / Mar. 10 die bringen die Elter zu Christo / daß er sie anrüre / da nun die Jünger es hindern wollen / spricht Christus / Lasset die Kindlin zu mir kommen / vnd wehret jhnen nicht / denn solcher (nemblich die zu mir kommen) ist das reich GOttes. Warlich ich sag euch / wer das reich GOttes nicht empfähet / alß ein Kindlin / der wird nicht hinein kommen / vnd das er auch mit eusserlichen Geberden vnnd der That beweise / wie hertzlich lieb er die Kinder
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predigt/ Gethan bey dem Begrebnis/ Des Weyland Hochwürdigen ... Herrn Heinrich Caroli/ [...]. Wolfenbüttel, 1615, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1615/11>, abgerufen am 16.02.2025. |