Sattler, Basilius: Eine Predigt/ Von der Oberkeit. Gethan bey der Begräbnuß Des Weyland Hochwürdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Julii/ Postulirten Bischoffen des Stiffts Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ hochlöblicher gedechtnuß. Magdeburg, 1613.der Stadt des HErrn. Das wil auch Salomo / wenn er Prov. 16. spricht: Für den Königen vnrecht thun / ist ein Grewel: Denn durch Gerechtigkeit wird der Stul bestetiget: Vnnd 20. Ein König der auff seinem Stul sitzet zu richten / der zerstrewet alles arge mit seinen Augen Vnd abermal Prov 25. Man thue böß wesen vom König / so wird sein Stul durch Gerechtigkeit befestiget. So strafft Salomo den Todschleger Joab / vnd den Lesterer Simei: Wo das nicht geschicht / strafft Gott wol ein gantzes Volck vmb eines Vbeltheters willen / wie Jos. 7. an Achan zu sehen. Ja es heißt wol 1. Reg. 20. Weil du den verbanten Mann von dir gelassen / wird deine Seel für seine Seele seyn. Vnd weil / um fünfften / die Oberkeit an allen orten nicht seyn kon / soll sie sich mit fleiß nach redtlichen Leuten vmbsehen / dei sie zu bestellung des Regiments gebrauche / vnd die sollen seyn wie im Mose stehet / Exod. 18. Deut. 1. Gottfürchtig: Constantius helt eine wunderliche Musterung / stellet sich als wolte er Abgöttisch werden / vnd schaffet darnach die Abgöttischen Diener ab / mit den schönen Worten / weil sie Gott nicht getrew gewesen / werden sie jhm nimmermehr getrew seyn. So sollen sie auch Warhafftig / Verstendig / vnd erfahrne Leute seyn / die mit gewesen. Wer sein Sach durch einen Thörichten Boten außrichtet / sagt Salom. Prov. 26. Der ist wie ein Lamer an Henden vnd Füssen. Daher die 70. Eltesten zu wichtigen Sachen gezogen / Exod. 24. Vnnd auch die Heyden Senatum mit Eltesten bestellet / davon der Raht in Griechischer vnd Lateinischer Sprach den Namen hat. Doch das junge Leut bey jhnen anlerneten. Sie sollen auch dem Geitz feindt vnd nit eygennützig seyn / sonst nehmen sie geschenck / vnnd biegen das Recht / oder hintergehen die Herrn selber / vmb jhres eygen nutzes willen. Solchen Leuten sol man das Regiement befehlen / vnnd dasselbige recht zu führen / mit ernst einbinden / wie Moses thut / Deut. 1. Verhöret ewre Brüder / vnd richtet recht. Vnnd Josaphat 2. Paral. 19. Sehet zu was jhr thut / denn jhr haltet das der Stadt des HErrn. Das wil auch Salomo / wenn er Prov. 16. spricht: Für den Königen vnrecht thun / ist ein Grewel: Deñ durch Gerechtigkeit wird der Stul bestetiget: Vnnd 20. Ein König der auff seinem Stul sitzet zu richten / der zerstrewet alles arge mit seinen Augen Vnd abermal Prov 25. Man thue böß wesen vom König / so wird sein Stul durch Gerechtigkeit befestiget. So strafft Salomo den Todschleger Joab / vnd den Lesterer Simei: Wo das nicht geschicht / strafft Gott wol ein gantzes Volck vmb eines Vbeltheters willen / wie Jos. 7. an Achan zu sehen. Ja es heißt wol 1. Reg. 20. Weil du den verbanten Mann von dir gelassen / wird deine Seel für seine Seele seyn. Vnd weil / um fünfften / die Oberkeit an allen orten nicht seyn kon / soll sie sich mit fleiß nach redtlichen Leuten vmbsehen / dei sie zu bestellung des Regiments gebrauche / vnd die sollen seyn wie im Mose stehet / Exod. 18. Deut. 1. Gottfürchtig: Constantius helt eine wunderliche Musterung / stellet sich als wolte er Abgöttisch werden / vnd schaffet darnach die Abgöttischen Diener ab / mit den schönen Worten / weil sie Gott nicht getrew gewesen / werden sie jhm nimmermehr getrew seyn. So sollen sie auch Warhafftig / Verstendig / vnd erfahrne Leute seyn / die mit gewesen. Wer sein Sach durch einen Thörichten Boten außrichtet / sagt Salom. Prov. 26. Der ist wie ein Lamer an Henden vnd Füssen. Daher die 70. Eltesten zu wichtigen Sachen gezogen / Exod. 24. Vnnd auch die Heyden Senatum mit Eltesten bestellet / davon der Raht in Griechischer vnd Lateinischer Sprach den Namen hat. Doch das junge Leut bey jhnen anlerneten. Sie sollen auch dem Geitz feindt vnd nit eygennützig seyn / sonst nehmen sie geschenck / vnnd biegen das Recht / oder hintergehen die Herrn selber / vmb jhres eygen nutzes willen. Solchen Leuten sol man das Regiement befehlen / vnnd dasselbige recht zu führen / mit ernst einbinden / wie Moses thut / Deut. 1. Verhöret ewre Brüder / vnd richtet recht. Vnnd Josaphat 2. Paral. 19. Sehet zu was jhr thut / denn jhr haltet das <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0013"/> der Stadt des HErrn. Das wil auch Salomo / wenn er Prov. 16. spricht: Für den Königen vnrecht thun / ist ein Grewel: Deñ durch Gerechtigkeit wird der Stul bestetiget: Vnnd 20. Ein König der auff seinem Stul sitzet zu richten / der zerstrewet alles arge mit seinen Augen Vnd abermal Prov 25. Man thue böß wesen vom König / so wird sein Stul durch Gerechtigkeit befestiget. So strafft Salomo den Todschleger Joab / vnd den Lesterer Simei: Wo das nicht geschicht / strafft Gott wol ein gantzes Volck vmb eines Vbeltheters willen / wie Jos. 7. an Achan zu sehen. Ja es heißt wol 1. Reg. 20. Weil du den verbanten Mann von dir gelassen / wird deine Seel für seine Seele seyn.</p> <p>Vnd weil / um fünfften / die Oberkeit an allen orten nicht seyn kon / soll sie sich mit fleiß nach redtlichen Leuten vmbsehen / dei sie zu bestellung des Regiments gebrauche / vnd die sollen seyn wie im Mose stehet / Exod. 18. Deut. 1. Gottfürchtig: Constantius helt eine wunderliche Musterung / stellet sich als wolte er Abgöttisch werden / vnd schaffet darnach die Abgöttischen Diener ab / mit den schönen Worten / weil sie Gott nicht getrew gewesen / werden sie jhm nimmermehr getrew seyn.</p> <p>So sollen sie auch Warhafftig / Verstendig / vnd erfahrne Leute seyn / die mit gewesen. 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Vnd weil / um fünfften / die Oberkeit an allen orten nicht seyn kon / soll sie sich mit fleiß nach redtlichen Leuten vmbsehen / dei sie zu bestellung des Regiments gebrauche / vnd die sollen seyn wie im Mose stehet / Exod. 18. Deut. 1. Gottfürchtig: Constantius helt eine wunderliche Musterung / stellet sich als wolte er Abgöttisch werden / vnd schaffet darnach die Abgöttischen Diener ab / mit den schönen Worten / weil sie Gott nicht getrew gewesen / werden sie jhm nimmermehr getrew seyn.
So sollen sie auch Warhafftig / Verstendig / vnd erfahrne Leute seyn / die mit gewesen. Wer sein Sach durch einen Thörichten Boten außrichtet / sagt Salom. Prov. 26. Der ist wie ein Lamer an Henden vnd Füssen. Daher die 70. Eltesten zu wichtigen Sachen gezogen / Exod. 24. Vnnd auch die Heyden Senatum mit Eltesten bestellet / davon der Raht in Griechischer vnd Lateinischer Sprach den Namen hat. Doch das junge Leut bey jhnen anlerneten. Sie sollen auch dem Geitz feindt vnd nit eygennützig seyn / sonst nehmen sie geschenck / vnnd biegen das Recht / oder hintergehen die Herrn selber / vmb jhres eygen nutzes willen. Solchen Leuten sol man das Regiement befehlen / vnnd dasselbige recht zu führen / mit ernst einbinden / wie Moses thut / Deut. 1. Verhöret ewre Brüder / vnd richtet recht. Vnnd Josaphat 2. Paral. 19. Sehet zu was jhr thut / denn jhr haltet das
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt/ Von der Oberkeit. Gethan bey der Begräbnuß Des Weyland Hochwürdigen/ Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürsten und Herrn/ Herrn Heinrich Julii/ Postulirten Bischoffen des Stiffts Halberstadt/ und Hertzogen zu Braunschweig und Lüneburg/ hochlöblicher gedechtnuß. Magdeburg, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1613/13>, abgerufen am 16.07.2024. |