Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611.Weil aber gleichwol der heilige Geist selber in GOttes Wort ein gut Zeugniß den frommen Königen gibt: Er thet das dem HErrn wollgefiel / Den Gottlosen gibt er ein böß Zeugniß / Er thet das dem HERRN vbel gefiel / Wollen wir damit gleichwol ein vnterscheidt zwischen Frommen vnnd Gottlosen gehalten werde / vnd dadurch die Lebendige zur Nachfolge vermahnet werden / von jhrer Person vnd Leben gar einen kurtzen Bericht thun. Die sehlige Fraw ist nicht von den Sündern außgenommen / vnd abgesondert / sondern / wie wir alle / ein Mensch vnd arme Sünderin gewesen / in Sünden entfangen vnd geboren. Sie ist aber wieder geborn / durch das Wort vnd die H. Sacramenta / vnd also billig mit vnter die gerechnet / davon Petrus 1. C. 1. schreibt / Ihr seyt wiedergeborn nicht auß vergenglichem / sondern auß dem vnvergenglichem Samen / des lebendigen Worts GOttes das da ewig bleibet. Solches hat sich an jhr außgewiesen. Denn sie nicht allein sonst für sich / sondern auch wann sie zur Beicht gangen / fürm Predigampt jhre Sünde mit Rewe vnd Leydt bekandt / vnd geklaget / sich aber in wahrem Glauben jhres HERRn vnd Heylandes Jesu Christi getröstet / vnd solchen jhren Glauben / wie kein Mensch hie / der sie gekandt / anders sagen wirdt / hat sie bezeuget mit einem Christlichen vnstrefflichen Leben vnd Wandel / Vnd ist sie eine solche Fraw gewesen / wie Petrus beschreibt 1. C. 3. Die Weiber sollen jhren Mennern vnterthan sein / etc. Welcher Schmuck soll nicht sein / mit Haar flechten / Goldt vmbhengen / Kleider anlegen / Sondern der inwendige Mensch des Hertzen vnverruckt / mit stillem vnd sanfftem Geist. Das ist köstlich für GOtt. Wolte GOtt andere Frawen vnd Jungfrawen alhie nehmen ein Exempel davon / vnnd dechten mehr darauff / als auff newe Tracht vnd Muster / welche diese sehlige Frawe nicht geachtet hat / das stünde besser / als wenn man sich auch in solcher Leichtfertigkeit dieser Welt gleich stellet. Weil aber gleichwol der heilige Geist selber in GOttes Wort ein gut Zeugniß den frommen Königen gibt: Er thet das dem HErrn wollgefiel / Den Gottlosen gibt er ein böß Zeugniß / Er thet das dem HERRN vbel gefiel / Wollen wir damit gleichwol ein vnterscheidt zwischen Frommen vnnd Gottlosen gehalten werde / vnd dadurch die Lebendige zur Nachfolge vermahnet werden / von jhrer Person vnd Leben gar einen kurtzen Bericht thun. Die sehlige Fraw ist nicht von den Sündern außgenommen / vnd abgesondert / sondern / wie wir alle / ein Mensch vnd arme Sünderin gewesen / in Sünden entfangen vnd geboren. Sie ist aber wieder geborn / durch das Wort vnd die H. Sacramenta / vnd also billig mit vnter die gerechnet / davon Petrus 1. C. 1. schreibt / Ihr seyt wiedergeborn nicht auß vergenglichem / sondern auß dem vnvergenglichem Samen / des lebendigen Worts GOttes das da ewig bleibet. Solches hat sich an jhr außgewiesen. Denn sie nicht allein sonst für sich / sondern auch wann sie zur Beicht gangen / fürm Predigampt jhre Sünde mit Rewe vnd Leydt bekandt / vnd geklaget / sich aber in wahrem Glauben jhres HERRn vnd Heylandes Jesu Christi getröstet / vnd solchen jhren Glauben / wie kein Mensch hie / der sie gekandt / anders sagen wirdt / hat sie bezeuget mit einem Christlichen vnstrefflichen Leben vnd Wandel / Vnd ist sie eine solche Fraw gewesen / wie Petrus beschreibt 1. C. 3. Die Weiber sollen jhren Mennern vnterthan sein / etc. Welcher Schmuck soll nicht sein / mit Haar flechten / Goldt vmbhengen / Kleider anlegen / Sondern der inwendige Mensch des Hertzen vnverruckt / mit stillem vnd sanfftem Geist. Das ist köstlich für GOtt. Wolte GOtt andere Frawen vnd Jungfrawen alhie nehmen ein Exempel davon / vnnd dechten mehr darauff / als auff newe Tracht vnd Muster / welche diese sehlige Frawe nicht geachtet hat / das stünde besser / als wenn man sich auch in solcher Leichtfertigkeit dieser Welt gleich stellet. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0021"/> <p>Weil aber gleichwol der heilige Geist selber in GOttes Wort ein gut Zeugniß den frommen Königen gibt: Er thet das dem HErrn wollgefiel / Den Gottlosen gibt er ein böß Zeugniß / Er thet das dem HERRN vbel gefiel / Wollen wir damit gleichwol ein vnterscheidt zwischen Frommen vnnd Gottlosen gehalten werde / vnd dadurch die Lebendige zur Nachfolge vermahnet werden / von jhrer Person vnd Leben gar einen kurtzen Bericht thun.</p> <p>Die sehlige Fraw ist nicht von den Sündern außgenommen / vnd abgesondert / sondern / wie wir alle / ein Mensch vnd arme Sünderin gewesen / in Sünden entfangen vnd geboren. Sie ist aber wieder geborn / durch das Wort vnd die H. Sacramenta / vnd also billig mit vnter die gerechnet / davon Petrus 1. C. 1. schreibt / Ihr seyt wiedergeborn nicht auß vergenglichem / sondern auß dem vnvergenglichem Samen / des lebendigen Worts GOttes das da ewig bleibet.</p> <p>Solches hat sich an jhr außgewiesen. Denn sie nicht allein sonst für sich / sondern auch wann sie zur Beicht gangen / fürm Predigampt jhre Sünde mit Rewe vnd Leydt bekandt / vnd geklaget / sich aber in wahrem Glauben jhres HERRn vnd Heylandes Jesu Christi getröstet / vnd solchen jhren Glauben / wie kein Mensch hie / der sie gekandt / anders sagen wirdt / hat sie bezeuget mit einem Christlichen vnstrefflichen Leben vnd Wandel / Vnd ist sie eine solche Fraw gewesen / wie Petrus beschreibt 1. C. 3. Die Weiber sollen jhren Mennern vnterthan sein / etc. Welcher Schmuck soll nicht sein / mit Haar flechten / Goldt vmbhengen / Kleider anlegen / Sondern der inwendige Mensch des Hertzen vnverruckt / mit stillem vnd sanfftem Geist. Das ist köstlich für GOtt. Wolte GOtt andere Frawen vnd Jungfrawen alhie nehmen ein Exempel davon / vnnd dechten mehr darauff / als auff newe Tracht vnd Muster / welche diese sehlige Frawe nicht geachtet hat / das stünde besser / als wenn man sich auch in solcher Leichtfertigkeit dieser Welt gleich stellet.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0021]
Weil aber gleichwol der heilige Geist selber in GOttes Wort ein gut Zeugniß den frommen Königen gibt: Er thet das dem HErrn wollgefiel / Den Gottlosen gibt er ein böß Zeugniß / Er thet das dem HERRN vbel gefiel / Wollen wir damit gleichwol ein vnterscheidt zwischen Frommen vnnd Gottlosen gehalten werde / vnd dadurch die Lebendige zur Nachfolge vermahnet werden / von jhrer Person vnd Leben gar einen kurtzen Bericht thun.
Die sehlige Fraw ist nicht von den Sündern außgenommen / vnd abgesondert / sondern / wie wir alle / ein Mensch vnd arme Sünderin gewesen / in Sünden entfangen vnd geboren. Sie ist aber wieder geborn / durch das Wort vnd die H. Sacramenta / vnd also billig mit vnter die gerechnet / davon Petrus 1. C. 1. schreibt / Ihr seyt wiedergeborn nicht auß vergenglichem / sondern auß dem vnvergenglichem Samen / des lebendigen Worts GOttes das da ewig bleibet.
Solches hat sich an jhr außgewiesen. Denn sie nicht allein sonst für sich / sondern auch wann sie zur Beicht gangen / fürm Predigampt jhre Sünde mit Rewe vnd Leydt bekandt / vnd geklaget / sich aber in wahrem Glauben jhres HERRn vnd Heylandes Jesu Christi getröstet / vnd solchen jhren Glauben / wie kein Mensch hie / der sie gekandt / anders sagen wirdt / hat sie bezeuget mit einem Christlichen vnstrefflichen Leben vnd Wandel / Vnd ist sie eine solche Fraw gewesen / wie Petrus beschreibt 1. C. 3. Die Weiber sollen jhren Mennern vnterthan sein / etc. Welcher Schmuck soll nicht sein / mit Haar flechten / Goldt vmbhengen / Kleider anlegen / Sondern der inwendige Mensch des Hertzen vnverruckt / mit stillem vnd sanfftem Geist. Das ist köstlich für GOtt. Wolte GOtt andere Frawen vnd Jungfrawen alhie nehmen ein Exempel davon / vnnd dechten mehr darauff / als auff newe Tracht vnd Muster / welche diese sehlige Frawe nicht geachtet hat / das stünde besser / als wenn man sich auch in solcher Leichtfertigkeit dieser Welt gleich stellet.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Predigt/ Gethan bey dem Begrebnuß der ... Frawen/ Dorothea vom Lah/ [...]. Wolfenbüttel, 1611, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1611/21>, abgerufen am 16.02.2025. |