Sattler, Basilius: Eine Predigt in das 11. Capittel Johannis. Gethan bey der Begrebnis/ Der ... Frawen/ Catharinen/ gebornen von Veltheim/ Des ... Arndt von Knistet ... Ehelichen Haußfrawen ; so den 17. Septembris ... verschieden. Wolfenbüttel, 1608.Darumb sollen wir die Sünd nicht so für einen schlechten Mangel ansehen / der leicht zuvertreiben sey / sondern für ein böse Kranckheit vnd Geistlichen Auffsatz halten / der den gantzen Menschen an Seel vnd Leib durchfressen vnd eingenommen / das Gott dazu kommen mus / vnd vns zum andern Leben / vnd endtlich auch durch den Todt nach seinem gerechten Gericht hinrichten vnd verwandlen mus. Wir sollen auch das nicht also schlecht bey vns hingehen lassen / das der Todt so ein bitter Kraut vnd schrecklich Straff Gottes ist / der mit einem Menschen nicht spielet / sondern jhn vberauß hart vnnd schrecklich mitnimpt. Denn da siehet man / wie sich ein Mensch quelen mus / wenn er stirbt / welche viel vnd schwere Anfechtung er habe / wie er so grosse Schmertzen muß außstehen / was für ein Kampff es sey / wenn man mit dem Todt ringet / darüber einem der kalte Angstschweiß außbricht / vnd auch die Vmbstehenden sich entsetzen / bis es endtlich so weit kompt / das man es vber sich nimpt / vnnd wenn ein Mensch verschieden ist / wird der Leib zumahlen vbel zugericht / verleuret seine Farb vnd Schöne / vnnd rencht so starck / das man jhn nicht lenger leiden kan / / sondern vber die seiten bringen / vnd begraben mus. Wenn ein Mensch ins Grab kompt / so wird Darumb sollen wir die Sünd nicht so für einen schlechten Mangel ansehen / der leicht zuvertreiben sey / sondern für ein böse Kranckheit vnd Geistlichen Auffsatz halten / der den gantzen Menschen an Seel vnd Leib durchfressen vnd eingenommen / das Gott dazu kommen mus / vnd vns zum andern Leben / vnd endtlich auch durch den Todt nach seinem gerechten Gericht hinrichten vnd verwandlen mus. Wir sollen auch das nicht also schlecht bey vns hingehen lassen / das der Todt so ein bitter Kraut vnd schrecklich Straff Gottes ist / der mit einem Menschen nicht spielet / sondern jhn vberauß hart vnnd schrecklich mitnimpt. Denn da siehet man / wie sich ein Mensch quelen mus / wenn er stirbt / welche viel vnd schwere Anfechtung er habe / wie er so grosse Schmertzen muß außstehen / was für ein Kampff es sey / wenn man mit dem Todt ringet / darüber einem der kalte Angstschweiß außbricht / vnd auch die Vmbstehenden sich entsetzen / bis es endtlich so weit kompt / das man es vber sich nimpt / vnnd wenn ein Mensch verschieden ist / wird der Leib zumahlen vbel zugericht / verleuret seine Farb vnd Schöne / vnnd rencht so starck / das man jhn nicht lenger leiden kan / / sondern vber die seiten bringen / vnd begraben mus. Wenn ein Mensch ins Grab kompt / so wird <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0031"/> Darumb sollen wir die Sünd nicht so für einen schlechten Mangel ansehen / der leicht zuvertreiben sey / sondern für ein böse Kranckheit vnd Geistlichen Auffsatz halten / der den gantzen Menschen an Seel vnd Leib durchfressen vnd eingenommen / das Gott dazu kommen mus / vnd vns zum andern Leben / vnd endtlich auch durch den Todt nach seinem gerechten Gericht hinrichten vnd verwandlen mus.</p> <p>Wir sollen auch das nicht also schlecht bey vns hingehen lassen / das der Todt so ein bitter Kraut vnd schrecklich Straff Gottes ist / der mit einem Menschen nicht spielet / sondern jhn vberauß hart vnnd schrecklich mitnimpt.</p> <p>Denn da siehet man / wie sich ein Mensch quelen mus / wenn er stirbt / welche viel vnd schwere Anfechtung er habe / wie er so grosse Schmertzen muß außstehen / was für ein Kampff es sey / wenn man mit dem Todt ringet / darüber einem der kalte Angstschweiß außbricht / vnd auch die Vmbstehenden sich entsetzen / bis es endtlich so weit kompt / das man es vber sich nimpt / vnnd wenn ein Mensch verschieden ist / wird der Leib zumahlen vbel zugericht / verleuret seine Farb vnd Schöne / vnnd rencht so starck / das man jhn nicht lenger leiden kan / / sondern vber die seiten bringen / vnd begraben mus.</p> <p>Wenn ein Mensch ins Grab kompt / so wird </p> </div> </body> </text> </TEI> [0031]
Darumb sollen wir die Sünd nicht so für einen schlechten Mangel ansehen / der leicht zuvertreiben sey / sondern für ein böse Kranckheit vnd Geistlichen Auffsatz halten / der den gantzen Menschen an Seel vnd Leib durchfressen vnd eingenommen / das Gott dazu kommen mus / vnd vns zum andern Leben / vnd endtlich auch durch den Todt nach seinem gerechten Gericht hinrichten vnd verwandlen mus.
Wir sollen auch das nicht also schlecht bey vns hingehen lassen / das der Todt so ein bitter Kraut vnd schrecklich Straff Gottes ist / der mit einem Menschen nicht spielet / sondern jhn vberauß hart vnnd schrecklich mitnimpt.
Denn da siehet man / wie sich ein Mensch quelen mus / wenn er stirbt / welche viel vnd schwere Anfechtung er habe / wie er so grosse Schmertzen muß außstehen / was für ein Kampff es sey / wenn man mit dem Todt ringet / darüber einem der kalte Angstschweiß außbricht / vnd auch die Vmbstehenden sich entsetzen / bis es endtlich so weit kompt / das man es vber sich nimpt / vnnd wenn ein Mensch verschieden ist / wird der Leib zumahlen vbel zugericht / verleuret seine Farb vnd Schöne / vnnd rencht so starck / das man jhn nicht lenger leiden kan / / sondern vber die seiten bringen / vnd begraben mus.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt in das 11. Capittel Johannis. Gethan bey der Begrebnis/ Der ... Frawen/ Catharinen/ gebornen von Veltheim/ Des ... Arndt von Knistet ... Ehelichen Haußfrawen ; so den 17. Septembris ... verschieden. Wolfenbüttel, 1608, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1608/31>, abgerufen am 27.07.2024. |