Sattler, Basilius: Eine Predigt in das 11. Capittel Johannis. Gethan bey der Begrebnis/ Der ... Frawen/ Catharinen/ gebornen von Veltheim/ Des ... Arndt von Knistet ... Ehelichen Haußfrawen ; so den 17. Septembris ... verschieden. Wolfenbüttel, 1608.seinen lieben Schwestern scheiden solle. Die Geistliche Anfechtungen / weil er ein Mensch gewesen / vnd noch Fleisch vnd Blut gehabt / seynd auch nicht außgeblies er sich seiner Sünd erinnert / damit er wie alle Menschen sein Lehenzugebracht / denn er kein Engel gewesen / derwegen er sich entsetzt für Gottes Zorn / denn jhm sein Gewissen gesagt / das Gott der Sünden Feindt sey / vnnd sie zeitlich vnnd ewig straffen wölle / wie er denn allbereit an sich etlicher massen gefület. Diese Anfechtung nemen jn hart mit. wiewol er im wahren Glauben an Christum entlich solche Anfechtung vberwunden hat. Entlich da es vmb vnd vmb kommen / haben sich Leib vnnd Seel geschieden / vnd ist jhm der Athem außgeblieben / da er dann angefangen zu riechen / der wegen er auch ins Grab gelegt / vnd darin vier Tag gelegen / also / das er / wie alle Menschen gestuncken / vnnd angefangen zu verwesen / vnnd so abschewlich worden / das auch Martha nicht haben wil / das man das Grab eröfnen sol. Das ist nun noch etwas seltzamer / als das vorige / das Lazarus stirbt eben so wol / als wenn er Gottlos gewesen were. So offt wir nun von Leuten hören / die gestorben sind / oder sehen das Leut sterben / sollen wir vns vnsers Endes erinnern / das wir auch sterben müssen. seinen lieben Schwestern scheiden solle. Die Geistliche Anfechtungen / weil er ein Mensch gewesen / vnd noch Fleisch vnd Blut gehabt / seynd auch nicht außgeblies er sich seiner Sünd erinnert / damit er wie alle Menschen sein Lehenzugebracht / denn er kein Engel gewesen / derwegen er sich entsetzt für Gottes Zorn / denn jhm sein Gewissen gesagt / das Gott der Sünden Feindt sey / vnnd sie zeitlich vnnd ewig straffen wölle / wie er denn allbereit an sich etlicher massen gefület. Diese Anfechtung nemen jn hart mit. wiewol er im wahren Glauben an Christum entlich solche Anfechtung vberwunden hat. Entlich da es vmb vnd vmb kommen / haben sich Leib vnnd Seel geschieden / vnd ist jhm der Athem außgeblieben / da er dann angefangen zu riechen / der wegen er auch ins Grab gelegt / vñ darin vier Tag gelegen / also / das er / wie alle Menschen gestuncken / vnnd angefangen zu verwesen / vnnd so abschewlich worden / das auch Martha nicht haben wil / das man das Grab eröfnen sol. Das ist nun noch etwas seltzamer / als das vorige / das Lazarus stirbt eben so wol / als wenn er Gottlos gewesen were. So offt wir nun von Leuten hören / die gestorben sind / oder sehen das Leut sterben / sollen wir vns vnsers Endes erinnern / das wir auch sterben müssen. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0028"/> seinen lieben Schwestern scheiden solle. Die Geistliche Anfechtungen / weil er ein Mensch gewesen / vnd noch Fleisch vnd Blut gehabt / seynd auch nicht außgeblies er sich seiner Sünd erinnert / damit er wie alle Menschen sein Lehenzugebracht / denn er kein Engel gewesen / derwegen er sich entsetzt für Gottes Zorn / denn jhm sein Gewissen gesagt / das Gott der Sünden Feindt sey / vnnd sie zeitlich vnnd ewig straffen wölle / wie er denn allbereit an sich etlicher massen gefület. Diese Anfechtung nemen jn hart mit. wiewol er im wahren Glauben an Christum entlich solche Anfechtung vberwunden hat. Entlich da es vmb vnd vmb kommen / haben sich Leib vnnd Seel geschieden / vnd ist jhm der Athem außgeblieben / da er dann angefangen zu riechen / der wegen er auch ins Grab gelegt / vñ darin vier Tag gelegen / also / das er / wie alle Menschen gestuncken / vnnd angefangen zu verwesen / vnnd so abschewlich worden / das auch Martha nicht haben wil / das man das Grab eröfnen sol.</p> <p>Das ist nun noch etwas seltzamer / als das vorige / das Lazarus stirbt eben so wol / als wenn er Gottlos gewesen were.</p> <p>So offt wir nun von Leuten hören / die gestorben sind / oder sehen das Leut sterben / sollen wir vns vnsers Endes erinnern / das wir auch sterben müssen. </p> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
seinen lieben Schwestern scheiden solle. Die Geistliche Anfechtungen / weil er ein Mensch gewesen / vnd noch Fleisch vnd Blut gehabt / seynd auch nicht außgeblies er sich seiner Sünd erinnert / damit er wie alle Menschen sein Lehenzugebracht / denn er kein Engel gewesen / derwegen er sich entsetzt für Gottes Zorn / denn jhm sein Gewissen gesagt / das Gott der Sünden Feindt sey / vnnd sie zeitlich vnnd ewig straffen wölle / wie er denn allbereit an sich etlicher massen gefület. Diese Anfechtung nemen jn hart mit. wiewol er im wahren Glauben an Christum entlich solche Anfechtung vberwunden hat. Entlich da es vmb vnd vmb kommen / haben sich Leib vnnd Seel geschieden / vnd ist jhm der Athem außgeblieben / da er dann angefangen zu riechen / der wegen er auch ins Grab gelegt / vñ darin vier Tag gelegen / also / das er / wie alle Menschen gestuncken / vnnd angefangen zu verwesen / vnnd so abschewlich worden / das auch Martha nicht haben wil / das man das Grab eröfnen sol.
Das ist nun noch etwas seltzamer / als das vorige / das Lazarus stirbt eben so wol / als wenn er Gottlos gewesen were.
So offt wir nun von Leuten hören / die gestorben sind / oder sehen das Leut sterben / sollen wir vns vnsers Endes erinnern / das wir auch sterben müssen.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Eine Predigt in das 11. Capittel Johannis. Gethan bey der Begrebnis/ Der ... Frawen/ Catharinen/ gebornen von Veltheim/ Des ... Arndt von Knistet ... Ehelichen Haußfrawen ; so den 17. Septembris ... verschieden. Wolfenbüttel, 1608, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1608/28>, abgerufen am 16.02.2025. |