Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602.wird das Hertz gebessert. Es ist besser in das Klaghaus gehen / denn in das Trinckhaus. Denn in jenem ist das Ende aller Menschen / vnnd der Lebendige nimbs zu hertzen. Dergestalt sollen wir auch dieser betrübten Leich also beywohnen / das wir solchen vnsern grossen Jammer behertzigen Aber die Heubtvrsach / das wir von der verstorbenen Leichnam so viel halten / sie so ehrlich beschicken / vnd zu der Erden bestaten / ist diese / Das wir vns aus GOttes Wort zuberichten wissen / das es für GOttes Augen / vnd also in der warheit / vmb die Leichnam der Gleubigen / viel ein andere gelegenheit habe / als es für vnsern Augen scheinet / vnd die Vernunfft sich einbildet. Denn die Vernunfft siehet an eines todten Menschen Leibe nicht mehr / als an einem andern Aß / es ist nichts daran zuthun / er stincket / das man darbey nicht bleiben kan / er muß vber die seiten gebracht / vnd begraben werden / verwesen / von Wür men gefressen / vnd zu Erden werden. GOttes Wort aber / das vnsere Augen erleuchtet / berichtet vns viel ein anders / vnd siehet vnter solchem schaden etwas köstliches / vnd gar ein edel Kleinot / daran GOtt vielmehr / als an diesem sichtbaren Himmel vnnd Erden gelegen ist / Das machts / das wir solchen Leichnam der Heiligen / so fleissig vnnd wol verwaren. wird das Hertz gebessert. Es ist besser in das Klaghaus gehen / denn in das Trinckhaus. Denn in jenem ist das Ende aller Menschen / vnnd der Lebendige nimbs zu hertzen. Dergestalt sollen wir auch dieser betrübten Leich also beywohnen / das wir solchen vnsern grossen Jammer behertzigen Aber die Heubtvrsach / das wir von der verstorbenen Leichnam so viel halten / sie so ehrlich beschicken / vnd zu der Erden bestaten / ist diese / Das wir vns aus GOttes Wort zuberichten wissen / das es für GOttes Augen / vnd also in der warheit / vmb die Leichnam der Gleubigen / viel ein andere gelegenheit habe / als es für vnsern Augen scheinet / vnd die Vernunfft sich einbildet. Denn die Vernunfft siehet an eines todten Menschen Leibe nicht mehr / als an einem andern Aß / es ist nichts daran zuthun / er stincket / das man darbey nicht bleiben kan / er muß vber die seiten gebracht / vnd begraben werden / verwesen / von Wür men gefressen / vnd zu Erden werden. GOttes Wort aber / das vnsere Augen erleuchtet / berichtet vns viel ein anders / vnd siehet vnter solchem schaden etwas köstliches / vnd gar ein edel Kleinot / daran GOtt vielmehr / als an diesem sichtbaren Himmel vnnd Erden gelegen ist / Das machts / das wir solchen Leichnam der Heiligen / so fleissig vnnd wol verwaren. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0047"/> wird das Hertz gebessert. Es ist besser in das Klaghaus gehen / denn in das Trinckhaus. Denn in jenem ist das Ende aller Menschen / vnnd der Lebendige nimbs zu hertzen.</p> <p>Dergestalt sollen wir auch dieser betrübten Leich also beywohnen / das wir solchen vnsern grossen Jammer behertzigen</p> <p>Aber die Heubtvrsach / das wir von der verstorbenen Leichnam so viel halten / sie so ehrlich beschicken / vnd zu der Erden bestaten / ist diese / Das wir vns aus GOttes Wort zuberichten wissen / das es für GOttes Augen / vnd also in der warheit / vmb die Leichnam der Gleubigen / viel ein andere gelegenheit habe / als es für vnsern Augen scheinet / vnd die Vernunfft sich einbildet.</p> <p>Denn die Vernunfft siehet an eines todten Menschen Leibe nicht mehr / als an einem andern Aß / es ist nichts daran zuthun / er stincket / das man darbey nicht bleiben kan / er muß vber die seiten gebracht / vnd begraben werden / verwesen / von Wür men gefressen / vnd zu Erden werden.</p> <p>GOttes Wort aber / das vnsere Augen erleuchtet / berichtet vns viel ein anders / vnd siehet vnter solchem schaden etwas köstliches / vnd gar ein edel Kleinot / daran GOtt vielmehr / als an diesem sichtbaren Himmel vnnd Erden gelegen ist / Das machts / das wir solchen Leichnam der Heiligen / so fleissig vnnd wol verwaren.</p> </div> </body> </text> </TEI> [0047]
wird das Hertz gebessert. Es ist besser in das Klaghaus gehen / denn in das Trinckhaus. Denn in jenem ist das Ende aller Menschen / vnnd der Lebendige nimbs zu hertzen.
Dergestalt sollen wir auch dieser betrübten Leich also beywohnen / das wir solchen vnsern grossen Jammer behertzigen
Aber die Heubtvrsach / das wir von der verstorbenen Leichnam so viel halten / sie so ehrlich beschicken / vnd zu der Erden bestaten / ist diese / Das wir vns aus GOttes Wort zuberichten wissen / das es für GOttes Augen / vnd also in der warheit / vmb die Leichnam der Gleubigen / viel ein andere gelegenheit habe / als es für vnsern Augen scheinet / vnd die Vernunfft sich einbildet.
Denn die Vernunfft siehet an eines todten Menschen Leibe nicht mehr / als an einem andern Aß / es ist nichts daran zuthun / er stincket / das man darbey nicht bleiben kan / er muß vber die seiten gebracht / vnd begraben werden / verwesen / von Wür men gefressen / vnd zu Erden werden.
GOttes Wort aber / das vnsere Augen erleuchtet / berichtet vns viel ein anders / vnd siehet vnter solchem schaden etwas köstliches / vnd gar ein edel Kleinot / daran GOtt vielmehr / als an diesem sichtbaren Himmel vnnd Erden gelegen ist / Das machts / das wir solchen Leichnam der Heiligen / so fleissig vnnd wol verwaren.
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/47>, abgerufen am 16.02.2025. |