Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602.Aber darumb ist es nicht angefangen von den Gleubigen / darumb wird es auch bey vns nicht gehalten. Denn da ein ding ist / damit man nicht Hoffart treiben sol / so ist es das Begrebnuß eines todten Cörpers / denn das man stirbet vnd zur Erden werden muß / ist der Sünden straff / welches vns billig alle Hoffart vertreiben sol. Darumb lest GOtt Jes. 22. dem Sebna zum höchsten verweisen / das er jm so ein gar statlich Grab zurichten lassen. Derwegen taugts nicht / das mans mit der zeit / mit den Begrebnissen gar vber machet. Vnsere wiedersacher die Papisten / halten darumb die Begrebnuß mit Vigilien / Seelmessen / Jarzeiten / dazu an geweiheten Ortern / in Clöstern vnd dergleichen / damit solches den Verstorbenen / an jhrer Seligkeit zu gute vnd zu statten komme. Aber solches ist auch GOttes Wort vngemeß vnd zuwieder / denn den Verstorbenen mit den Begrebnissen / zur Seligkeit nichts gedienet ist. Denn sie sind entweder gleubig gewesen / oder vngleubig. Ist einer gleubig / so verheist jhm Christus die Seligkeit / Wer gleubet vnd getaufft wird / der wird selig. Selig sind die Todten / die in dem HERRN sterben. Denen dienet hierzu das Begrebnuß nichts. Ist einer aber vngleubig / so hilfft jhn kein Be - Aber darumb ist es nicht angefangen von den Gleubigen / darumb wird es auch bey vns nicht gehalten. Denn da ein ding ist / damit man nicht Hoffart treiben sol / so ist es das Begrebnuß eines todten Cörpers / deñ das man stirbet vnd zur Erden werden muß / ist der Sünden straff / welches vns billig alle Hoffart vertreiben sol. Darumb lest GOtt Jes. 22. dem Sebna zum höchsten verweisen / das er jm so ein gar statlich Grab zurichten lassen. Derwegen taugts nicht / das mans mit der zeit / mit den Begrebnissen gar vber machet. Vnsere wiedersacher die Papisten / halten darumb die Begrebnuß mit Vigilien / Seelmessen / Jarzeiten / dazu an geweiheten Ortern / in Clöstern vnd dergleichen / damit solches den Verstorbenen / an jhrer Seligkeit zu gute vnd zu statten komme. Aber solches ist auch GOttes Wort vngemeß vnd zuwieder / deñ den Verstorbenen mit den Begrebnissen / zur Seligkeit nichts gedienet ist. Denn sie sind entweder gleubig gewesen / oder vngleubig. Ist einer gleubig / so verheist jhm Christus die Seligkeit / Wer gleubet vnd getaufft wird / der wird selig. Selig sind die Todten / die in dem HERRN sterben. Denen dienet hierzu das Begrebnuß nichts. Ist einer aber vngleubig / so hilfft jhn kein Be - <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0043"/> <p>Aber darumb ist es nicht angefangen von den Gleubigen / darumb wird es auch bey vns nicht gehalten.</p> <p>Denn da ein ding ist / damit man nicht Hoffart treiben sol / so ist es das Begrebnuß eines todten Cörpers / deñ das man stirbet vnd zur Erden werden muß / ist der Sünden straff / welches vns billig alle Hoffart vertreiben sol.</p> <p>Darumb lest GOtt Jes. 22. dem Sebna zum höchsten verweisen / das er jm so ein gar statlich Grab zurichten lassen.</p> <p>Derwegen taugts nicht / das mans mit der zeit / mit den Begrebnissen gar vber machet.</p> <p>Vnsere wiedersacher die Papisten / halten darumb die Begrebnuß mit Vigilien / Seelmessen / Jarzeiten / dazu an geweiheten Ortern / in Clöstern vnd dergleichen / damit solches den Verstorbenen / an jhrer Seligkeit zu gute vnd zu statten komme.</p> <p>Aber solches ist auch GOttes Wort vngemeß vnd zuwieder / deñ den Verstorbenen mit den Begrebnissen / zur Seligkeit nichts gedienet ist. Denn sie sind entweder gleubig gewesen / oder vngleubig. Ist einer gleubig / so verheist jhm Christus die Seligkeit / Wer gleubet vnd getaufft wird / der wird selig. Selig sind die Todten / die in dem HERRN sterben. Denen dienet hierzu das Begrebnuß nichts.</p> <p>Ist einer aber vngleubig / so hilfft jhn kein Be - </p> </div> </body> </text> </TEI> [0043]
Aber darumb ist es nicht angefangen von den Gleubigen / darumb wird es auch bey vns nicht gehalten.
Denn da ein ding ist / damit man nicht Hoffart treiben sol / so ist es das Begrebnuß eines todten Cörpers / deñ das man stirbet vnd zur Erden werden muß / ist der Sünden straff / welches vns billig alle Hoffart vertreiben sol.
Darumb lest GOtt Jes. 22. dem Sebna zum höchsten verweisen / das er jm so ein gar statlich Grab zurichten lassen.
Derwegen taugts nicht / das mans mit der zeit / mit den Begrebnissen gar vber machet.
Vnsere wiedersacher die Papisten / halten darumb die Begrebnuß mit Vigilien / Seelmessen / Jarzeiten / dazu an geweiheten Ortern / in Clöstern vnd dergleichen / damit solches den Verstorbenen / an jhrer Seligkeit zu gute vnd zu statten komme.
Aber solches ist auch GOttes Wort vngemeß vnd zuwieder / deñ den Verstorbenen mit den Begrebnissen / zur Seligkeit nichts gedienet ist. Denn sie sind entweder gleubig gewesen / oder vngleubig. Ist einer gleubig / so verheist jhm Christus die Seligkeit / Wer gleubet vnd getaufft wird / der wird selig. Selig sind die Todten / die in dem HERRN sterben. Denen dienet hierzu das Begrebnuß nichts.
Ist einer aber vngleubig / so hilfft jhn kein Be -
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