Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602.fleissig gebeten ist / so gibt doch GOtt das nicht / darumb die Christen bitten / sondern wie es offt pflegt zugeschehen / so nimbt die Noth vnd Kranckheit je lenger je mehr zu / Dabey bleibt es aber nicht / sondern Lucas schreibet / sie starb. Das ist ein schrecklich vnd starck Wort / vnd kan der Todt so grewlich mit Worten nicht gemacht werden / als er an jhm selber ist. Die verstehen etwas mehr dauon / als andere / die bey sterbenden gewesen / vnd solchen Todtkampff angesehen haben / Noch besser verstehen es die / die etwa selber dem Todt nicht weit gewesen / sonder denselben gleich für Augen gesehen haben / wie denn GOtt es mit den seinen bißweilen so weit kommen lest. Dann nun etwas dauon anzudeuten / schlagen da gemeinlich allerley Plagen / eusserliche vnd innerliche Schmertzen vnd Hertzleid / wie auch Geistliche Anfechtung / zusamen. Denn gemeinlich fühlen nicht allein die Gottlosen / sonder auch zu forderst die Frommen / grosse Schmertzen / ehe denn erstlich Leib vnnd Seel sich scheiden können / vnd weret es offtmals so lang / das es die so dabey sein / erbarmet. Neben dem Schmertzen / thut es auch zumalen weh / das man die Welt / vnd dieses schöne Liecht der Welt verlassen muß / vnnd sich in ein Finsterthal begeben / vnd das man seinem Ehegemahl / Kindern / Freunden vnd bekanten nicht mehr beywohnen kan / fleissig gebeten ist / so gibt doch GOtt das nicht / darumb die Christen bitten / sondern wie es offt pflegt zugeschehen / so nimbt die Noth vnd Kranckheit je lenger je mehr zu / Dabey bleibt es aber nicht / sondern Lucas schreibet / sie starb. Das ist ein schrecklich vnd starck Wort / vnd kan der Todt so grewlich mit Worten nicht gemacht werden / als er an jhm selber ist. Die verstehen etwas mehr dauon / als andere / die bey sterbenden gewesen / vnd solchen Todtkampff angesehen haben / Noch besser verstehen es die / die etwa selber dem Todt nicht weit gewesen / sonder denselben gleich für Augen gesehen haben / wie denn GOtt es mit den seinen bißweilen so weit kommen lest. Dann nun etwas dauon anzudeuten / schlagen da gemeinlich allerley Plagen / eusserliche vnd innerliche Schmertzen vnd Hertzleid / wie auch Geistliche Anfechtung / zusamen. Denn gemeinlich fühlen nicht allein die Gottlosen / sonder auch zu forderst die Frommen / grosse Schmertzen / ehe denn erstlich Leib vnnd Seel sich scheiden können / vnd weret es offtmals so lang / das es die so dabey sein / erbarmet. Neben dem Schmertzen / thut es auch zumalen weh / das man die Welt / vnd dieses schöne Liecht der Welt verlassen muß / vnnd sich in ein Finsterthal begeben / vnd das man seinem Ehegemahl / Kindern / Freunden vnd bekanten nicht mehr beywohnen kan / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0026"/> fleissig gebeten ist / so gibt doch GOtt das nicht / darumb die Christen bitten / sondern wie es offt pflegt zugeschehen / so nimbt die Noth vnd Kranckheit je lenger je mehr zu / Dabey bleibt es aber nicht / sondern Lucas schreibet / sie starb.</p> <p>Das ist ein schrecklich vnd starck Wort / vnd kan der Todt so grewlich mit Worten nicht gemacht werden / als er an jhm selber ist.</p> <p>Die verstehen etwas mehr dauon / als andere / die bey sterbenden gewesen / vnd solchen Todtkampff angesehen haben / Noch besser verstehen es die / die etwa selber dem Todt nicht weit gewesen / sonder denselben gleich für Augen gesehen haben / wie denn GOtt es mit den seinen bißweilen so weit kommen lest.</p> <p>Dann nun etwas dauon anzudeuten / schlagen da gemeinlich allerley Plagen / eusserliche vnd innerliche Schmertzen vnd Hertzleid / wie auch Geistliche Anfechtung / zusamen. Denn gemeinlich fühlen nicht allein die Gottlosen / sonder auch zu forderst die Frommen / grosse Schmertzen / ehe denn erstlich Leib vnnd Seel sich scheiden können / vnd weret es offtmals so lang / das es die so dabey sein / erbarmet.</p> <p>Neben dem Schmertzen / thut es auch zumalen weh / das man die Welt / vnd dieses schöne Liecht der Welt verlassen muß / vnnd sich in ein Finsterthal begeben / vnd das man seinem Ehegemahl / Kindern / Freunden vnd bekanten nicht mehr beywohnen kan / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0026]
fleissig gebeten ist / so gibt doch GOtt das nicht / darumb die Christen bitten / sondern wie es offt pflegt zugeschehen / so nimbt die Noth vnd Kranckheit je lenger je mehr zu / Dabey bleibt es aber nicht / sondern Lucas schreibet / sie starb.
Das ist ein schrecklich vnd starck Wort / vnd kan der Todt so grewlich mit Worten nicht gemacht werden / als er an jhm selber ist.
Die verstehen etwas mehr dauon / als andere / die bey sterbenden gewesen / vnd solchen Todtkampff angesehen haben / Noch besser verstehen es die / die etwa selber dem Todt nicht weit gewesen / sonder denselben gleich für Augen gesehen haben / wie denn GOtt es mit den seinen bißweilen so weit kommen lest.
Dann nun etwas dauon anzudeuten / schlagen da gemeinlich allerley Plagen / eusserliche vnd innerliche Schmertzen vnd Hertzleid / wie auch Geistliche Anfechtung / zusamen. Denn gemeinlich fühlen nicht allein die Gottlosen / sonder auch zu forderst die Frommen / grosse Schmertzen / ehe denn erstlich Leib vnnd Seel sich scheiden können / vnd weret es offtmals so lang / das es die so dabey sein / erbarmet.
Neben dem Schmertzen / thut es auch zumalen weh / das man die Welt / vnd dieses schöne Liecht der Welt verlassen muß / vnnd sich in ein Finsterthal begeben / vnd das man seinem Ehegemahl / Kindern / Freunden vnd bekanten nicht mehr beywohnen kan /
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Predigt Gethan bey der Begrebnis/ Weiland der Durchleuchtigen/ Hochgebornen Fürstin und Frawen/ Frawen Hedewig/ Gebornen Marggräffin zu Brandenburgk/ [...]. Wolfenbüttel, 1602, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1602/26>, abgerufen am 16.07.2024. |