Sattler, Basilius: Ein Christliche Predigt, Gethan Bey der Tauffe des Durchleuchtigen, Hochgebornen Fürsten vnd Herrn, Herrn Friderich Vlrichen. Wolfenbüttel, 1593.vnd Christus sagt / Lasset die Kinder zu mir kommen / Denn solcher ist das Reich GOTtes / lassen wir es billich bey solchem Beuehl vnd Vrtheil Christi bleiben / vnd gebühret vns nicht / GOttes heimblichen Rhat zuforschen / Oder / da wir keine Zeichen des Vnglaubens haben / wieder Christi Wort / solcher ist das Reich Gottes / sie zuuerdammen. Fraget einer weiter / Werden denn die vngetaufften Kinder verdampt? Antwort. Das sagen wir auch nicht / das GOtt ohne die Mittel (wo sie nicht verachtet werden) nicht wölle oder könne selig machen / Sondern das die Tauffe das ördentliche Mittel sey / dadurch GOtt new gebiert / vnd selig macht. Wir lassen aber / wie billich / GOtt frey / das er auch etliche von Mutter Leibe an heiliget / vnd im nothfall ohn die Tauff selig machen kan. DIese Lehr nun sollen wir nicht allein wissen / sondern auch zu vnserm trost gebrauchen / das wenn wir wissen wöllen / wie wir mit Gott daran sein / wir nicht dürffen anfangen von Gottes ewiger versehung / die dergestalt nicht zuergründen / Sondern anfangen von seinem vns geoffenbarten willen / Gott machet mit dem Menschen in der Tauff einen Bundt / machet selig. Nun bin ich ja auch getaufft / vnd in solchen Bundt Gottes auffgenommen / das reuwet jhn nicht / vnd da ich schon abgewichen / vnd Christus sagt / Lasset die Kinder zu mir kommen / Denn solcher ist das Reich GOTtes / lassen wir es billich bey solchem Beuehl vnd Vrtheil Christi bleiben / vnd gebühret vns nicht / GOttes heimblichen Rhat zuforschen / Oder / da wir keine Zeichen des Vnglaubens haben / wieder Christi Wort / solcher ist das Reich Gottes / sie zuuerdammen. Fraget einer weiter / Werden denn die vngetaufften Kinder verdampt? Antwort. Das sagen wir auch nicht / das GOtt ohne die Mittel (wo sie nicht verachtet werden) nicht wölle oder könne selig machen / Sondern das die Tauffe das ördentliche Mittel sey / dadurch GOtt new gebiert / vnd selig macht. Wir lassen aber / wie billich / GOtt frey / das er auch etliche von Mutter Leibe an heiliget / vnd im nothfall ohn die Tauff selig machen kan. DIese Lehr nun sollen wir nicht allein wissen / sondern auch zu vnserm trost gebrauchen / das wenn wir wissen wöllen / wie wir mit Gott daran sein / wir nicht dürffen anfangen von Gottes ewiger versehung / die dergestalt nicht zuergründen / Sondern anfangen von seinem vns geoffenbarten willen / Gott machet mit dem Menschen in der Tauff einen Bundt / machet selig. Nun bin ich ja auch getaufft / vnd in solchen Bundt Gottes auffgenommen / das reuwet jhn nicht / vnd da ich schon abgewichen / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0028"/> vnd Christus sagt / Lasset die Kinder zu mir kommen / Denn solcher ist das Reich GOTtes / lassen wir es billich bey solchem Beuehl vnd Vrtheil Christi bleiben / vnd gebühret vns nicht / GOttes heimblichen Rhat zuforschen / Oder / da wir keine Zeichen des Vnglaubens haben / wieder Christi Wort / solcher ist das Reich Gottes / sie zuuerdammen.</p> <p>Fraget einer weiter / Werden denn die vngetaufften Kinder verdampt? Antwort. Das sagen wir auch nicht / das GOtt ohne die Mittel (wo sie nicht verachtet werden) nicht wölle oder könne selig machen / Sondern das die Tauffe das ördentliche Mittel sey / dadurch GOtt new gebiert / vnd selig macht. Wir lassen aber / wie billich / GOtt frey / das er auch etliche von Mutter Leibe an heiliget / vnd im nothfall ohn die Tauff selig machen kan.</p> <p>DIese Lehr nun sollen wir nicht allein wissen / sondern auch zu vnserm trost gebrauchen / das wenn wir wissen wöllen / wie wir mit Gott daran sein / wir nicht dürffen anfangen von Gottes ewiger versehung / die dergestalt nicht zuergründen / Sondern anfangen von seinem vns geoffenbarten willen / Gott machet mit dem Menschen in der Tauff einen Bundt / machet selig. Nun bin ich ja auch getaufft / vnd in solchen Bundt Gottes auffgenommen / das reuwet jhn nicht / vnd da ich schon abgewichen / </p> </div> </body> </text> </TEI> [0028]
vnd Christus sagt / Lasset die Kinder zu mir kommen / Denn solcher ist das Reich GOTtes / lassen wir es billich bey solchem Beuehl vnd Vrtheil Christi bleiben / vnd gebühret vns nicht / GOttes heimblichen Rhat zuforschen / Oder / da wir keine Zeichen des Vnglaubens haben / wieder Christi Wort / solcher ist das Reich Gottes / sie zuuerdammen.
Fraget einer weiter / Werden denn die vngetaufften Kinder verdampt? Antwort. Das sagen wir auch nicht / das GOtt ohne die Mittel (wo sie nicht verachtet werden) nicht wölle oder könne selig machen / Sondern das die Tauffe das ördentliche Mittel sey / dadurch GOtt new gebiert / vnd selig macht. Wir lassen aber / wie billich / GOtt frey / das er auch etliche von Mutter Leibe an heiliget / vnd im nothfall ohn die Tauff selig machen kan.
DIese Lehr nun sollen wir nicht allein wissen / sondern auch zu vnserm trost gebrauchen / das wenn wir wissen wöllen / wie wir mit Gott daran sein / wir nicht dürffen anfangen von Gottes ewiger versehung / die dergestalt nicht zuergründen / Sondern anfangen von seinem vns geoffenbarten willen / Gott machet mit dem Menschen in der Tauff einen Bundt / machet selig. Nun bin ich ja auch getaufft / vnd in solchen Bundt Gottes auffgenommen / das reuwet jhn nicht / vnd da ich schon abgewichen /
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Zitationshilfe: | Sattler, Basilius: Ein Christliche Predigt, Gethan Bey der Tauffe des Durchleuchtigen, Hochgebornen Fürsten vnd Herrn, Herrn Friderich Vlrichen. Wolfenbüttel, 1593, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_predigt_1593/28>, abgerufen am 16.02.2025. |